Storytelling im Business: So entwickelst du deine einzigartige Warum- Story

Lesezeit: 13 Min.

Jeder von uns hat eine Geschichte zu erzählen – eine Geschichte, die nicht nur unsere Vergangenheit beleuchtet, sondern auch erklärt, warum es dein Business gibt. 

Diese Warum-Story ist die mit Abstand wichtigste Story in deinem Business: Sie hat das Potenzial, deine Kunden zu berühren, dich von anderen Anbietern zu unterscheiden und die Art und Weise, wie du Marketing machst, grundlegend zu verändern.

In diesem Beitrag erfährst du die 5 Schlüsselelemente einer kraftvollen Story und wie du diese in dein Marketing integrieren kannst, um nicht nur zu informieren, sondern tief zu berühren und zu bewegen.

Die Bedeutung von Storytelling für dein Business

Vor kurzem habe ich ein Erstgespräch mit einer Neukundin geführt, die sich für die Entwicklung ihrer Strategie interessierte.

Ganz ehrlich:

Früher habe ich Erstgespräche gehasst und war tierisch aufgeregt, weil ich dachte, ich müsste Kunden überzeugen, überreden oder gar manipulieren, was ich einfach nicht wolle.

Heute liebe ich sie und nehme mir gerne 1 Stunde oder mehr Zeit, wenn es nötig ist. Das liegt natürlich daran, dass man im Laufe der Jahre selbstsicherer wird und eine andere Denkweise entwickelt.

Aber es gibt auch einen weiteren Grund:

Die Neukundin kannte meine Story aus meinem kostenlosen Storytelling-Einsteigerkurs und hatte daher das Gefühl, mich bereits gut zu kennen und mir zu vertrauen.

Was glaubst du, wie viel einfacher und lockerer solch ein Gespräch dann ist?

Das ganze Vorstellen und Vertrauen aufbauen hat zum Großteil bereits meine Story für mich erledigt. Die Erstgespräche haben dann allein die Aufgabe, für beide Seiten Klarheit zu bringen, ob und in welchem Rahmen eine Zusammenarbeit sinnvoll ist.

Ich rede also sehr wenig über mich und kann mich ganz auf mein Gegenüber konzentrieren.

Und das finde ich eine extrem angenehme Sache.

Aber warum sollte Storytelling eine solche zentrale Rolle in unserem Marketing spielen?

Deine Kunden werden täglich mit unzähligen Werbebotschaften bombardiert und haben eine Vielzahl an Möglichkeiten und Anbietern. Sie müssen also täglich hunderte Entscheidungen treffen.

Aufgrund dieser Vielfalt ist es gar nicht möglich, alles rational abzuwägen und genau zu analysieren und miteinander zu vergleichen. Außerdem ist es so, dass wir uns bei Entscheidungen stark von unseren Emotionen beeinflussen lassen (auch wenn einige Menschen behaupten, sie wären rein rationale Entscheider.)

Storytelling hilft uns, unsere Botschaften so zu verbreiten, dass sie bei deinen Kunden wirklich hängen bleiben und nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz unserer Zielgruppe zu erreichen.

Es ermöglicht uns also, nicht nur Fakten oder Merkmale eines Produkts zu teilen, sondern die Werte, Emotionen und die Mission dahinter zu vermitteln. Und genau das ist es, was gutes Marketing ausmacht – es geht darum, eine echte, emotionale Resonanz zu erzeugen, eine, die über den bloßen Kaufakt hinausgeht.

Was ist Storytelling und warum ist es so effektiv?

Aber was genau verstehen wir unter Storytelling in Bezug auf unser Business?

Im Grunde ist es die Kunst, Geschichten zu erzählen. Aber es ist mehr als nur das Erzählen einer Anekdote oder einer fiktionalen Erzählung. Es ist ein mächtiges Werkzeug, das es uns ermöglicht, Erfahrungen, Werte und Emotionen auf eine Weise zu teilen, die Menschen nicht nur hören, sondern auch fühlen.

Die Macht des Storytellings liegt in seiner Fähigkeit, unsere Emotionen anzusprechen. Denke an die letzte Geschichte, die dich berührt hat – sei es ein Film, ein Buch oder eine Erzählung eines Freundes.

Es war nicht nur der Inhalt der Geschichte, der dich bewegt hat, sondern wie sie erzählt wurde, die Emotionen, die sie hervorrief, und die Verbindung, die du zu den Charakteren oder Situationen gefühlt hast.

Und hier kommt die wahre Kraft des Storytellings im Marketing zum Vorschein. Wenn wir über Produkte oder Dienstleistungen sprechen, geht es nicht nur darum, was sie tun oder welche Funktionen sie haben.

Es geht darum, eine Geschichte zu erzählen, die Menschen FÜHLEN lässt, wie sie das Leben verändern, ihre Probleme lösen oder ihnen Freude bereiten können.

Ein kleines Gedankenexperiment:

Angenommen, du suchst nach einem Personaltrainer, um wieder fit zu werden. Du nimmst 2 Trainer mit ähnlichen Referenzen und Ausbildungen in die engere Wahl.

Einer der Trainer hat auf seiner Website seine Story niedergeschrieben: Darin beschreibt er, wie er selber früher als letzter in den Sportunterricht gewählt wurde und sich nie für besonders sportlich hielt. Bis ihn sein Arzt eine Prädiabetes diagnostizierte, was ihn zum Umdenken bewegte. So fing er an, eine einfache Trainingsroutine in seinen Alltag einzubauen und fitter zu werden. Heute hat er sein Wunschgewicht erreicht und hilft „normalen“ Menschen, die keine Stunden im Fitnessstudio verbringen können, wieder fitter und gesünder zu leben.

Frage: Welchen Personaltrainer würdest du eher anfragen?

Vermutlich den, der seine Story aufgeschrieben hat (auch wenn das jetzt eine sehr einfache und zusammengefasste Story war). Denn du vermutest aufgrund seiner Story, dass es ihm einmal ging, wie dir vermutlich jetzt, er deine Bedürfnisse versteht und ihr einige Gemeinsamkeiten habt.

Kurz: Du hast vermutlich schneller Vertrauen zu ihm aufgebaut und glaubst eher, dass er dir helfen kann.

Storytelling eröffnet uns solch eine neue Ebene der Kommunikation. Es geht darum, den Menschen hinter den Zahlen und Fakten zu erreichen und eine Geschichte zu erzählen, die wahrhaftig berührt und bewegt.

Es macht für den Zuhörer erlebbar, was dein Produkt oder deine Dienstleistung wirklich in seinem Leben bewirken kann.

Und das macht Storytelling so kraftvoll.

Wie Storys auf deine Kunden wirken

Aber warum genau berühren uns Geschichten so tief? Was passiert da genau?

Nun, es liegt an der Art und Weise, wie unser Gehirn funktioniert. Wenn wir eine Geschichte hören, aktivieren wir Teile in unserem Gehirn, die uns erlauben, die Erfahrung innerlich nachzuerleben.

Stell dir vor, ich erzähle dir eine Geschichte über einen Spaziergang im Wald. Du kannst fast das Knistern der Blätter unter deinen Füßen hören, den Duft der feuchten Erde riechen, die kühle, frische Luft spüren.

Storytelling aktiviert all unsere Sinne, unsere Emotionen und unser Mitgefühl. Eine gute Story schafft es, dass sich die Gehirne von Erzähler und Zuhörer synchronisieren – die Zuhörer haben also das Gefühl, dass sie die Story SELBST erlebt haben. Die Forschung dahinter ist sehr interessant!

Interessanterweise helfen Geschichten uns auch, komplexe Ideen und Konzepte zu verstehen und zu verarbeiten.

Wenn Informationen in Form einer Geschichte präsentiert werden, können wir sie leichter aufnehmen und behalten. Die Forschung sagt, dass man sich eine Story 22 Mal besser merken kann als, wenn man nur die reine Information erhält.

Das liegt daran, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, Muster und Bedeutungen in Erzählungen zu finden. So wird aus einer Ansammlung von Fakten und Daten eine kohärente, einprägsame Geschichte.

Aber am allerwichtigsten: Geschichten verbinden uns. Sie schaffen eine Brücke zwischen dem Erzähler und dem Zuhörer. Sie ermöglichen es uns, uns in die Situation oder in die Charaktere hineinzuversetzen, ihre Freuden, Ängste und Herausforderungen zu erleben. Dieses tiefe Einfühlungsvermögen ist es, was uns Menschen verbindet, über Kulturen und Erfahrungen hinweg.

Also, wenn wir über die Macht des Storytellings für unser Business sprechen, sprechen wir nicht nur über eine Technik, um Informationen zu vermitteln oder ein Produkt „aufzuhübschen“.

Wir sprechen über ein universelles Werkzeug, das tief in der menschlichen Erfahrung verwurzelt ist, ein Werkzeug, das es uns ermöglicht, komplexe Ideen zu vermitteln, uns mit anderen zu verbinden und letztlich das menschliche Herz zu berühren.

Aber was genau benötigst du, um eine effektive Story zu erzählen? Wie ist eine gute Geschichte aufgebaut?

Dann beginnt die eigentliche Reise, der Wendepunkt, an dem der Protagonist sich entscheidet, die Herausforderung anzunehmen. Diese Reise ist von Höhen und Tiefen und zeigt, wie der Protagonist aktiv sein Schicksal in die Hand nimmt. Es ist die Phase, in der das Publikum lernt und versteht, WIE der Protagonist seine Probleme bewältigt.

Frau schreibt in ein Notizbuch.

Die 5 Elemente einer kraftvollen Business-Story

Wenn du schon mal versucht hast, eine Story zu schreiben, dann bist du garantiert auf das Konzept der Heldenreise gestoßen. Diese besteht aus 12 Teilen und orientiert sich daran, wie großangelegte Geschichten aufgebaut sind.

Das Problem ist nur: Bei unserer Form von Business-Storytelling ist das viel zu komplex und langatmig!

Wir möchten natürlich keinen EPOS erzählen, sondern prägnante Storys, die unsere Botschaft auf den Punkt bringen.

Darum habe ich im Laufe der Zeit 5 Elemente einer Story definiert, die für die allermeisten Storys im Marketing-Kontext absolut ausreichend sind, um deine Kunden zu berühren und zu bewegen. **

Element 1. Das Set-up (Sieh) 

Stell dir vor, du trittst in eine neue Welt ein. Genau das ist das ‚Set-up‘. Hier schaffst du den Kontext deiner Geschichte. Beginne mit einer konkreten Situation: Beschreibe den Ort, die Zeit und die Menschen, die in der Story vorkommen. Nutze sinnliche Beschreibungen, um deine Zuhörer direkt in die Szene zu ziehen: Lass sie also sehen, fühlen und die Atmosphäre erleben.

Element 2. Der Konflikt (Fühl) 

Jede Geschichte benötigt einen Konflikt, das Herzstück, das die Handlung antreibt. Es ist das Problem, das gelöst werden muss. Dieser Konflikt bringt deine Zuhörer dazu, mitzufiebern und schafft eine Spannungskurve, die sie nicht mehr loslässt. Sie möchten wissen, ob der Protagonist am Ende sein Ziel erreicht.

Element 3. Die Reise (Versteh) 

Dann beginnt die eigentliche Reise, der Wendepunkt, an dem der Protagonist sich entscheidet, die Herausforderung anzunehmen. Diese Reise ist von Höhen und Tiefen und zeigt, wie der Protagonist aktiv sein Schicksal in die Hand nimmt. Es ist die Phase, in der das Publikum lernt und versteht, WIE der Protagonist seine Probleme bewältigt.

Element 4. Das Ergebnis (Beweis

Am Ende der Reise steht die große Erkenntnis, der Moment des Durchbruchs. Es ist die Auflösung des Konflikts und der „Sieg“ des Protagonisten. Dieser Sieg kann vielfältig sein – eine wichtige Erkenntnis, eine intensive Emotion oder eine besondere Erfahrung. Er bringt das Publikum dazu, die Geschichte zufriedenstellend abzuschließen.

Element 5. Die Botschaft (Kümmere dich) 

Zum Schluss kommt die Botschaft: Hier erklärst du, warum die Erkenntnisse aus der Geschichte für dein Publikum relevant sind. Zeige auf, was sie lernen und wie sie diese Einsichten in ihrem eigenen Leben anwenden können. Dieser Teil verleiht deiner Geschichte Bedeutung und setzt sie in einen größeren Kontext.

Das war nur eine kurze Übersicht über die Elemente einer kraftvollen Geschichte. Wenn du mehr über den Aufbau einer Story wissen möchtest, dann verweise ich gerne noch mal auf meinen kostenlosen Einsteigerkurs an, der dir tiefergehende Einblicke und praktische Übungen bietet.

Wie du deine eigene Warum-Story für dein Business findest

Wie kannst du vorgehen, wenn du deine eigene Warum-Story entwickeln möchtest? Hier sind in 6 Schritte, die dir dabei helfen, deine Warum-Story zu entdecken und zu schreiben:

Schritt 1: Selbstreflexion 

Beginne mit einer tiefen Selbstreflexion. Frage dich: Warum habe ich mein Unternehmen gegründet? Was waren die ausschlaggebenden Momente, die mich zu diesem Schritt bewegt haben? Vielleicht war es ein persönliches Erlebnis, eine Marktbeobachtung oder ein Bedürfnis, das du erkannt hast.

Beispiel: Vielleicht hast du dein Unternehmen gegründet, nachdem du selbst mit einem Problem konfrontiert wurdest, für das es keine Lösung gab, und du beschlossen hast, diese Lücke zu füllen.

Schritt 2: Identifiziere deine Schlüsselmomente 

Betrachte die Momente, in denen deine Unternehmensidee Gestalt annahm. Welche Ereignisse oder Erkenntnisse haben dich dazu gebracht, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen?

Beispiel: Ein Schlüsselmoment könnte der Tag gewesen sein, an dem du realisiert hast, dass deine bisherige Karriere dich nicht erfüllte und du einen größeren Einfluss haben wolltest.

Schritt 3: Beschreibe deine Emotionen 

Verknüpfe diese Schlüsselmomente mit den Emotionen, die du empfunden hast. Welche Gefühle hattest du bei der Ideenfindung, bei der Entscheidung, dein eigenes Unternehmen zu gründen?

Beispiel: Vielleicht hast du eine Mischung aus Aufregung und Angst empfunden, als du dich entschieden hast, dein eigenes Unternehmen zu gründen.

Schritt 4: Erkenne die Lektionen 

Was hast du auf deinem Weg zur Unternehmensgründung gelernt? Welche Erkenntnis oder Aha-Erlebnis hast du gewonnen? Jede Gründungsgeschichte enthält wertvolle Lektionen, die du teilen kannst. Die Lektion ist der Kern jeder Story, also die Botschaft, die du mitgeben möchtest.

Beispiel: Du hast gelernt, dass echtes Unternehmertum Mut und Ausdauer erfordert und dass jede Herausforderung eine Gelegenheit zum Wachstum ist.

Schritt 5: Schreibe deine Story 

Nun schreibst du deine Geschichte anhand der 5 Elemente, die wir vorhin besprochen haben. Beginne mit dem Set-up (deinem Leben vor der Unternehmensgründung), führe zum Konflikt, der zur Gründung führte, und beschreibe dann deine Reise mit den Höhen und Tiefen, bis zum Ergebnis.

In Kurzform kannst du dir deine Story auch wie folgt vorstellen:

Wo ich war → Warum ich mein Unternehmen gegründet habe → Wo ich jetzt bin

Schritt 6: Teile deine Botschaft 

Was ist die zentrale Botschaft deiner Gründungsgeschichte? Welche Erkenntnisse möchtest du mit anderen teilen, die vielleicht ähnliche Wege gehen wollen? Erzähle also zum Abschluss deiner Business-Story, was genau dein Publikum daraus lernen oder wie sie dies auf ihr Leben anwenden können.

Beispiel: Deine Botschaft ist natürlich sehr individuell, abhängig von dem, was genau du heute tust und für Kunden anbietest. Meine Botschaft ist es, dass man sich für sein Marketing nicht verstellen oder laut und manipulativ sein muss, um gesehen zu werden.

Indem du diesen Schritten folgst, kannst du eine authentische und inspirierende ‚Warum-Story‘ entwickeln, die nicht nur deine persönliche Reise, sondern auch die Seele deines Unternehmens widerspiegelt.

Diese Geschichte wird eine tiefe Verbindung mit deinem Publikum schaffen und anderen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Person arbeitet mit Laptop und Notizbuch.

7 Möglichkeiten, wie du deine Story in dein Business integrierst

Wir haben bereits darüber gesprochen, wie du deine eigene Geschichte findest. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, wie du diese Geschichte praktisch und effektiv in dein Marketing integrieren kannst.

Wir wollen natürlich nicht, dass deine schöne Story auf deiner Festplatte verschimmelt, sondern wir wollen ihre Kraft nutzen, um eine tiefe Verbindung zu deinem Publikum aufzubauen.

Hier sind einige konkrete Wege, wie du das umsetzen kannst:

Auf deiner Website 

Beginne mit deiner Website. Integriere deine Geschichte in die ‚Über mich‘-Seite. Du kannst auch visuelles Storytelling durch Videos oder Bilder nutzen, die deine Reise und die Entwicklung deines Unternehmens zeigen.

Tipp: Ich würde dir empfehlen, deine Story in zwei Längen auszuarbeiten: Eine kurze und eine lange Variante. So kannst du z. B. die Kurzvariante auf deiner Website abbilden und dann z. B. auf die lange Story in Form von einem Blogbeitrag oder einer Podcast-Folge verlinken (hier ein Beispiel, wie ich meine Story in einer Podcast-Folge erzähle

Auf Social Media 

Nutze Social Media, um Aspekte deiner Geschichte in Form von regelmäßigen Posts, Storys oder Live-Sessions zu teilen. Erzähle kleine Anekdoten, die sich auf deine Gründungsgeschichte beziehen, oder teile Kundenerfahrungen, die mit deiner Vision übereinstimmen.

Beispiel: Starte eine Instagram- oder Facebook-Story-Serie, in der du jede Teile deiner „Warum-Story“ erzählst.

In deinem Blog

Durch einen oder mehrere Blogbeiträge kannst du über die Hintergründe deines Unternehmens schreiben oder die Hintergrundstory zu Produkten erzählen.

Beispiel: Schreibe einen Blogbeitrag darüber, wie ein persönliches Erlebnis zur Idee für dein Produkt geführt hat, und verlinke auf die entsprechenden Produkte oder Dienstleistungen.

In deinem E-Mail-Marketing 

Ein sehr unterschätzter Aspekt ist der Einsatz deiner Story in deinem E-Mail-Marketing, weil du hier die ungeteilte Aufmerksamkeit deiner Leser hast und sie (im Gegensatz zu Social Media) nicht durch etliche Sachen abgelenkt sind.

Beispiel: Du kannst eine automatisierte Newsletter-Reihe einrichten für Personen, die sich zum 1. Mal in deine Liste eintragen und darin deine Story erzählen. Achte aber darauf, dass es nicht zu langatmig wird. Auch hier könntest du die Kurzvariante erzählen und auf die längere verweisen. Alternativ kannst du eine lange Story in mehreren E-Mails erzählen und jeweils mit einem Cliffhanger auf den weiteren Teil neugierig machen.

In der PR und Medienarbeit 

Die PR- und Medienbranche liebt gute Geschichten. Du kannst also lokale Medien, Fachzeitschriften oder Online-Plattformen kontaktieren und dort deine Story teilen. Natürlich geht das auch, wenn du z. B. zu einem Podcast-Interview eingeladen wirst und dich dort vorstellst. Statt deines Werdeganges kannst du hier also deine Story erzählen und so eine tiefere, emotionalere Verbindung herstellen.

In Präsentationen und Vorträgen 

Wenn du Präsentationen oder Vorträge hältst, beginne mit einer persönlichen Geschichte, die zum Thema passt. Dies schafft sofort eine Verbindung zum Publikum und macht deine Präsentation einprägsamer.

Durch das Integrieren deiner „Warum-Story“ in diese verschiedenen Marketingkanäle kannst du eine tiefere Verbindung zu deinem Publikum aufbauen und deine Marke auf eine authentische und persönliche Weise präsentieren.

Denke daran, konsistent zu sein – das macht deine Geschichte und deine Marke unvergesslich. Du musst keine Angst haben, deine Story in diesen Formaten zu wiederholen: Keiner deiner Kunden wird dir auf allen Kanälen folgen.

Die 5 typischen Fehler im Storytelling für dein Business (und wie du sie vermeidest)

Deine „Warum-Story“ ist ein kraftvolles Werkzeug in deinem Marketingarsenal, aber es gibt einige häufige Fallstricke und Stolpersteine, die du vermeiden solltest, damit sie so effektiv und berührend wie möglich ist.

1. Die Story ist übertrieben oder unwahr

Einer der größten Fehler im Storytelling ist es, eine Geschichte zu erzählen, die nicht authentisch ist. Deine Geschichte muss wahr und ehrlich sein.

Du musst nicht übertreiben oder Ereignisse erfinden, um Emotionen zu wecken.

Ganz im Gegenteil: Es ist eher so, dass die echten und realen Herausforderungen mehr Resonanz auslösen als eine übertriebene, weltfremde Story.

Umsetzung: Erzähle also ehrlich von den Herausforderungen und Erfolgen, die du auf deinem Weg zur Unternehmensgründung erlebt hast, anstatt eine „Hollywood-Version“ deiner Geschichte zu kreieren.

2. Die Story hat keine klare Botschaft 

Du erzählst bei Business-Storytelling eine Story nicht zum Selbstzweck, sondern weil du eine Botschaft damit vermitteln möchtest. Jede Story sollte also eine deutliche Kernbotschaft haben, die leicht verständlich und relevant für dein Publikum ist.

Umsetzung: Stelle sicher, dass deine Geschichte eine klare Lehre oder Inspiration enthält, wie zum Beispiel die Bedeutung von Ausdauer. Dazu kannst du in einem Satz notieren, was die Botschaft sein soll. Und hab keine Sorge, wenn sich diese Kernbotschaft BANAL anhört – die meisten Storys haben eine einfache Botschaft, die aber einen großen Effekt auf den Zuhörer haben kann.

3. Die Story ist zu komplex

Mehrere Hauptpersonen, Szenen oder Botschaften machen deine Story zu komplex. Eine gute Geschichte sollte einfach und direkt sein, um das Publikum nicht zu verwirren oder zu überfordern.

Umsetzung: Konzentriere dich auf die wichtigsten Ereignisse und Emotionen deiner Geschichte, anstatt jeden kleinen Wendepunkt oder jede Nebensächlichkeit zu erwähnen.

Erstelle im Zweifel lieber mehrere Einzelgeschichten, als eine zu komplexe, mehrdeutige Story. Faustregel: Pro Story eine Botschaft.

4. Der Story fehlt emotionale Verbindung 

Eine Geschichte ohne emotionale Tiefe wird das Publikum nicht berühren. Deine Geschichte sollte Gefühle wecken und eine persönliche Verbindung herstellen. Diese entsteht am ehesten, indem du von Zweifeln und Hürden auf deinem Weg berichtest.

Vermeide es, eine Story zu erzählen, in der alles glattgelaufen ist – das ist unglaubwürdig und erzeugt auch keine emotionale Verbindung.

Umsetzung: Teile die guten und schlechten Momente und Gefühle in deiner Story, um eine echte emotionale Bindung mit deinem Publikum aufzubauen. Nicht nur das Highlight-Reel.

5. Es ist gar keine echte Story

Es gibt ein häufiges Missverständnis, dass ich immer wieder bei Unternehmen sehe (besonders auf den Webseiten): Sie verstehen nicht den Unterschied zwischen einer Chronologie und einer Story.

Eine Chronologie ist einfach eine Auflistung von Ereignissen, oft festgemacht an Jahreszahl. Eine Story kombiniert jedoch Ereignisse und stellt diese in einen tieferen Zusammenhang.

Umsetzung: Statt nur zu sagen: „Ich habe 2010 das Unternehmen gegründet, 2012 unser erstes Produkt eingeführt und 2015 expandiert“, verknüpfe diese Ereignisse mit persönlichen Erlebnissen, Herausforderungen und Emotionen.

Erzähle z. B., wie die Gründung des Unternehmens ein Traum war, der dich beflügelt hat, wie die Einführung des ersten Produkts von Unsicherheiten und Aufregung begleitet war und wie die Expansion deinen Glauben an die Kraft deiner Idee gestärkt hat.

Indem du diese Fallstricke vermeidest und dich auf eine authentische, klare und emotionale Erzählung konzentrierst, kannst du sicherstellen, dass deine »Warum-Story« dein Publikum erreicht und beeindruckt.

Jetzt bist du dran

Storytelling im Business ist ideal, um eine tiefe, emotionale Verbindung mit deinem Publikum aufzubauen. Deine Geschichte ist einzigartig und mächtig und kann das Herzstück deines Marketings und der Schlüssel zur Authentizität deiner Marke werden.

Du hast alles, was du benötigst, um eine fesselnde und inspirierende Geschichte zu erzählen. Denke aber daran, dass deine Geschichte ein lebendiges Element deines Marketings ist – sie wächst und entwickelt sich mit deinem Unternehmen. Und sie muss nicht von Anfang an perfekt sein. Fang also einfach an und teilen sie überall dort, wo auch deine Kunden sind. Abändern und anpassen kannst du sie jederzeit.

Übrigens: Wenn du ein wenig Inspiration suchst, findest du hier einen Blogbeitrag mit 7 Storytelling-Beispielen, die du bestimmt noch nicht kennst.

Schreibe einen Kommentar