Wie du mit dem richtigen Freebie Kunden gewinnst [Ausführlicher Guide]

Lesezeit: 19 Min.

Ein Freebie ist ein essenzieller Bestandteil für dein Online-Marketing. Richtig eingesetzt kann es dir dabei helfen, deine Newsletter-Liste aufzubauen und langfristig neue Kunden zu gewinnen. In diesem Beitrag erfährst du:

– Was ein Freebie ist und welche Vorteile es hat
– Wie ein Freebie aufgebaut sein muss, damit es effektiv ist

– Welches Freebie für dich geeignet ist
– 20 Freebie-Formate inklusive Praxisbeispiele als Inspiration

Angenommen, du wärst Besitzerin eines wunderschönen Geschäfts in bester Innenstadtlage mit erlesenen Produkten. Viele Kunden betreten täglich dein Geschäft und sehen sich um.

Ein paar wenige steuern zielstrebig auf Produkt zu und bringen es an die Kasse. Andere schlendern durch dein Geschäft, heben verschiedene Produkte hoch und besehen sie sich genauer. 

Und du? Du ignorierst sie. 

Du stehst hinter dem Tresen und tust so, als wären sie Luft.

Das Ergebnis: Die Kunden verlassen dein Geschäft wieder, ohne auch nur ein Wort mit dir zu wechseln. 

Klingt bescheuert? Das ist es auch! (Außer im Baumarkt – hier scheint das erwünscht zu sein.)

Doch genau dasselbe tust du, wenn du eine Website hast und kein Freebie anbietest. 

Das Problem?

Je nach Branche sind nur 3–5 % deiner Besucher tatsächlich genau dann kaufbereit, wenn sie deine Webseite besuchen. 

Das ist nicht viel. 

Aber was machst du mit den anderen Besuchern, die du mühsam auf deine Webseite gelockt hast? 

Es bringt dir wenig, wenn du Zeit und Geld in eine schöne Webseite und Social Media investierst, wenn du die restlichen 97- 95 % potenziellen Kunden einfach wieder ziehen lässt! 

Und genau aus diesem Grund brauchst du ein Freebie.

Was ist ein Freebie? 

Ein Freebie (auch „Lead-Magnet“) ist ein kostenloses Produkt, das du Interessenten auf deiner Website anbietest. Dieses Produkt kann verschiedene Formate haben: ein E-Book, eine PDF-Datei, ein Videokurs und vieles mehr.

Um das Freebie zu erhalten, müssen dir Interessenten im Gegenzug ihre E-Mail-Adresse geben. Es ist also wie eine Art Tauschgeschäft: Interessenten „bezahlen“ diese Inhalte mit ihren Daten und tragen sich in deinen Newsletter ein 

(*Hinweis: Beachte bitte das Thema DSGVO am Ende des Beitrags!*)

Die Frage ist nur: Warum solltest du überhaupt eine Newsletter-Liste aufbauen?

Und vielleicht fragst du dich: Liest den überhaupt noch jemand Newsletter?

Ich stelle jetzt eine steile Behauptung auf: Menschen lesen nicht nur Newsletter – eine E-Mail-Liste ist sogar eine der effektivsten Marketingmethoden, um Kunden zu gewinnen. 

Warum du ein Freebie brauchst 

Vergiss Social Media (erstmal). 
Vergiss dein fancy Logo-Design (erstmal). 

Wenn du nach einer langfristigen Maßnahme suchst, um online Kunden zu gewinnen, dann beschäftigte dich mit dem Thema E-Mail-Marketing (auch „Newsletter-Marketing“ genannt). 

Wenn es eine Maßnahme gibt, die ich Kunden IMMER nachdrücklich empfehle, dann diese: 

Fokussiere dich auf den Aufbau einer Newsletter-Liste! 

Egal, ob du gerade erst startest oder schon länger selbstständig bist. 

Warum? 

Ich könnte dich jetzt mit Statistiken zuballern, die beweisen, wie effektiv E-Mail-Marketing ist.

Stattdessen möchte ich dir 3 Denkanstößen mitgeben, warum du das Thema Newsletter nicht unterschätzen solltest.

Freebie Vorteile


Die 3 wichtigsten Vorteile eines Freebies 

1. Langfristiger Vertrauensaufbau

Newsletter sind für mich der beste Weg, um Vertrauen aufzubauen. Natürlich nicht mit ständigen Werbe-Newslettern, sondern durch hochwertigen Inhalte, die deiner Zielgruppe weiterhelfen. Ich habe regelmäßig Anfragen von Leser, die seit Jahren auf meiner Newsletter-Liste sind oder die durch Empfehlungen von Lesern auf mich aufmerksam wurden. 

Häufig ist es so, dass mich Neukunden in Erstgesprächen wie eine Bekannte behandeln und nicht wie eine Fremde – so ist das Gespräch oft weitaus angenehmer und macht auch mehr Spaß. 

Ein weiterer Punkt: Je höherpreisiger dein Produkt ist, desto länger brauchen Kunden, bis sie tatsächlich bei dir kaufen. Es ist also im Vorfeld nötig, mehrfach mit dir in Kontakt zu treten, um Vertrauen aufzubauen. 

Klar ist auch: Die Reichweite bei Social Media wird immer geringer. Mit E-Mail-Marketing wirst du unabhängiger von den Plattformen. 

2. Hohe Aufmerksamkeit

Frage: Was machst du morgens als Erstes, wenn du dein Handy in die Hand nimmst? 

Vermutlich wirst du zeitnah (oder sogar als Erstes) deine E-Mails lesen. Social-Media wird oft als Heilmittel für Aufmerksamkeit verkauft – leider bist du im Feed innerhalb von Sekunden verschwunden. Und deine Konkurrenz ist nur einen Klick entfernt. 

Doch das Postfach potenzieller Kunden? Hier ist die Aufmerksamkeit deutlich höher und es ist wahrscheinlicher, das deine Inhalte gelesen werden. Auch hier gilt: Natürlich musst du daran arbeiten, dass deine Inhalte relevant sind. 

3. Social-Media-Unabhängigkeit

Ich weiß nicht, wie es dir geht – aber ich bin ungern von anderen abhängig. Mir ist das Risiko zu hoch, auf Social-Media-Kanäle als alleiniges Kundengewinnungstool zu setzen. 

Das Problem: Was machst du, wenn du eine Followerschaft aufgebaut hast – und die Plattform plötzlich ihre Regeln ändert? Oder du deine Follower nur noch erreichst, indem du dafür bezahlst? 

Ich möchte nicht zu sehr auf den Sozialen Medien herumhacken. Aber die Prioritäten werden hier häufig falsch gesetzt. 

Klar ist: E-Mail-Marketing ist keine Schnellschuss-Methode. Und auch nicht so hip wir der neueste Social Media-Hype. Es ist harte Arbeit. Aber es wird sich langfristig für dich auszahlen.  

Denn deine Newsletter-Liste gehört DIR. Und du kannst potenzielle Kunden erreichen, wann und so oft du möchtest.

Warum du ein Freebie brauchst, um deine Newsletter-Liste wachsen zu lassen

Zunächst: Aufrufe wie „Trage dich in meinen Newsletter ein“ funktionieren nicht mehr. 

Streich diesen Satz bitte sofort aus deinem Wortschatz (und von deiner Webseite).

Niemand möchte noch mehr E-Mails mit nervigen Werbebotschaften oder „News“. Die gibt es an jeder virtuellen Straßenecke. Deine potenziellen Kunden möchten wertvolle Infos, die ihnen bei ihren Problemen weiterhelfen.

[Welche das sind? Im Abschnitt weiter unten findest du die wichtigsten Merkmale eines gutes Freebies.]

Aber zunächst: Gib deinen Webseiten-Besuchern einen Anreiz, damit sie sich in deine Newsletter-Liste eintragen. Einen Grund, warum sie dir ihre E-Mail-Adresse geben sollten.

Und genau diese Funktion erfüllt ein Freebie. 

Welches Freebie-Format ist für dich das Richtige?

Die gute Nachricht: Du kannst völlig frei entscheiden, was du als Freebie anbietest! Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. (Außer vielleicht die Entscheidung, gar kein Freebie anzubieten.)

Die schlechte Nachricht: Gerade, weil es so viele Optionen gibt, kann die Entscheidung etwas überwältigend sein. Bevor ich dir die Formate nenne, lass uns zunächst schauen, welches für dich am ehesten infrage kommt. 

3 Fragen, die dir bei der Entscheidung helfen:

1. Wie drückst du dich am liebsten aus? 

  • Kannst du gut schreiben? Dann ist ein E-Book, eine Checkliste, eine E-Mail-Reihe, Arbeitsblätter etc. gut geeignet. 
  • Fühlst du dich vor der Kamera wohl? Dann ist eine Video-Reihe, ein Webinar oder eine Live-Challenge prima geeignet. 
  • Bist du visuell und grafisch stark? Dann kannst du Mind-Maps, Infografiken oder eine Zeichnung/Comic erstellen. 
  • Sprichst du gerne und relativ frei? Dann ist ein kurzes Hörbuch oder eine Audio-Reihe vielleicht interessant. 
  • Weitere Ideen? Beliebt sind auch Quizze, Gewinnspiele, Gutschein-Codes oder kostenlose Trials (z. B. für Softwareprodukte)

2. Welche Formate mögen potenzielle Kunden am liebsten?

Neben deinen Vorlieben ist es wichtig zu überlegen, in welcher Form Kunden am liebsten Inhalte konsumieren.

Beispiel: Gestresste Mütter werden vermutlich an keiner Live-Challenge teilnehmen, die morgens stattfindet. Vielbeschäftigte Geschäftsführer lesen wahrscheinlich kein 80-Seiten-eBook, sondern hören einen Podcast auf dem Weg zur Arbeit.

Pauschal kann man das natürlich nicht sagen. Im Zweifel: Frag deine aktuellen Kunden, in welcher Form sie am liebsten lernen!

Es ist natürlich auch möglich, eine Mischung von Formaten zu erstellen – z. B. ein Hörbuch und ein schriftliches PDF als Transkript.

3. Wie leicht fällt dir die Erstellung des Freebies?

Es ist wichtig, dass du das bestmögliche Freebie erstellst, das du kannst. Aber: Es muss für dich auch machbar sein, diese zu erstellen.

Die Erstellung sollte keine unüberwindbare Hürde für dich sein, die dich Wochen kostet. (Ich spreche aus eigener Erfahrung – mein Freebie hat mich 3 Wochen Erstellungszeit gekostet. Hust.)

Eine Video-Reihe ist z. B. ein tolles Freebie, du benötigst dazu aber einiges an Equipment (Audio-Gerät, Kamera, Schnittprogramm etc.). Also wäge ab, was du bereit bist, an Zeit und Geld zu investieren. 

3 Merkmale eines Freebies

Die 3 Merkmal eines perfekten Freebies

Was macht ein Freebie zu einem guten Freebie? Wie findest du das Richtige für deine Zielgruppe?

Klar ist: Es ist nicht sinnvoll, einfach irgendwas zu erstellen, nur um ein Freebie zu haben. Ich habe mir schon oft vielversprechende Freebies angesehen / durchgelesen / angeguckt und mich im Nachhinein über die Zeitvergeudung geärgert. 

Faustregel: Wenn ich die Inhalte deines Freebies mit 2 Google-Klicks finde, sind die Ratschläge zu allgemein. 

Und das geht nicht nur mir so – bei LinkedIn habe ich die Frage gestellt, was ein Freebie zu einem guten Freebie macht (und wann sie auf dem Desktop verstauben und nie angeschaut werden).

Hier sind die wichtigsten Kriterien, die ein Freebie zu einem guten Freebie machen.

1. Es ist spezifisch für deine Zielgruppen

Vermeide es, ein Freebie zu erstellen, was jeden Menschen auf der Erde anspricht (Beispiele: „Wie du dein Potenzial entfaltest“ oder „Die 5 besten Tipps für mehr Glück“).

Deine Kunden möchten zu einem klaren Problem eine konkrete Hilfestellung erhalten. Und sie möchten von Vornherein wissen, welches Ergebnis sie erwarten können. 

Empfehlung: Tendenziell würde ich dir eher ein „Nischen-Freebie“ empfehlen: Das sind tiefergehende, umsetzbare Tipps für ein klar abgegrenztes, kleines Problem deiner Zielgruppe.

(Voraussetzung ist natürlich, dass du deine Zielgruppe definiert hast und deren Schmerzpunkte und Wünsche kennst – aber das ist ein anderes Thema.)

Ein Freebie ist nicht dazu da, um ALLE Probleme deiner Zielgruppe zu lösen. Sondern eines, das am Dringendsten ist.

Beispiele: „5 schnelle Übungen gegen Rückenschmerzen“ oder „30 Überschriften, damit deine E-Mails geöffnet werden.“

Pro-Tipp: Im Laufe der Zeit kannst du mehrere Freebies erstellen und dadurch herausfinden, welche Themen Kunden am ehesten interessieren.

Wenn es dir sehr schwerfällt, auf Idee für dein Freebie zu kommen, dann solltest du dir das Thema Marketingstrategie nochmal ansehen. Hier erkläre ich, was eine Marketingstrategie ist und was sie beinhaltet.

2. Es ist schnell umsetzbar

Niemand möchte ein 120-seitiges E-Book lesen (außer es ist verdammt gut geschrieben). Damit dein kostbares Freebie nicht unangetastet auf der Festplatte verstaubt, muss es klar und praktikabel sein.

Viele Selbstständige überfordern durch das Freebie eher, statt zu motivieren, mit dem Thema überhaupt loszulegen.

Das heißt: Es geht NICHT darum, all dein Wissen in ein PDF zu packen. Sondern deine Kunden einen ersten Erfolg zu verschaffen und sie zu motivieren, am Ball zu bleiben.

Beispiel: Ein Personal Trainer sollte nicht ein komplettes 4-wöchiges Training als Freebie anbieten, sondern „5 schnelle Ganzkörper-Übungen ohne Geräte“. Diese Übungen sollten so aufgebaut sein, dass der Kunden motiviert und damit am Ball bleibt.

So wird dein Freebie umsetzbar: 

  • Was kannst du Lesern geben, dass sie schnell und einfach umsetzen können? 
  • Gibt es Tipps oder Übungen, die bestehende Kunden regelmäßig begeistert? 
  • Hast du Praxisbeispiele oder Anleitungen, damit Leser die Theorie direkt in der Praxis anwenden können?
  • Ist es einfach zu verstehen und auszuführen? 
  • Gibt es begleitende Unterlagen? 

Beispiel: In meinem Storytelling-Kurs gebe ich erst eine Einführung in den Aufbau einer Story – und belege dies mit Praxisbeispielen von realen Unternehmen sowie ergänzenden Arbeitsunterlagen für die eigene Story. 

3. Es hat einen klaren Mehrwert

Bitte stell kein Freebie mit allgemeingültigen Tipps zusammen.

Da muss schon etwas mehr Hirnschmalz her. 

„Mehrwert“ beutetet nicht, dass du all dein Wissen umsonst hergeben musst. Sondern, dass du die Extrameile gehst und dir mehr Mühe gibst, als das, was du in nur wenigen Klicks bei Google findest. 

So erstellst du ein nützliches Freebie:

  • Gib Geheimtipps, die du sonst nur zahlenden Kunden gibst
  • Beantworte Fragen, die du häufig gestellt bekommst
  • Verrate Ressourcen oder Tools, die du selber nutzt
  • Gestalte Infos anschaulicher/ lustiger/ persönlicher / visueller: Hilfe deinen Kunden, diese Infos durch deine Augen zu sehen und vielleicht komplexe Inhalte einfacher zu verstehen
  • Gib Einblicke: Zeige Praxisbeispiele, Studien oder Statistiken, die in die Tiefe gehen

So oder so: Die Empfänger deines Freebies werden es bemerken und schätzen, wenn du dir tatsächlich viel Mühe gibst! 

20 Freebie Ideen

20 Freebies mit zahlreichen Praxisbeispielen 

Wenn du ähnlich wie ich tickst, brauchst du jetzt dringend ein paar Praxisbeispiele, damit deine kreativen Säfte in Wallung kommen. 

Hier nun 20 Freebie-Ideen mit Beispielen, die sich in der Praxis bewährt haben. 

1. Das E-Book 

Das E-Book ist der Klassiker unter den Freebies. Es ist ein PDF-Dokument, was sich Leser nach der Anmeldung herunterladen können (z. B. über Google Docs, Dropbox oder per E-Mail geschickt). 

Was in dem E-Book steht ist völlig unterschiedlich – manche Anbieter bieten z. B. eine kostenlose Leseprobe ihres gedruckten Buches an und andere erstellen extra ein E-Book.

Vorteil: Leicht zu erstellen und es sind keine weiteren Tools nötig. Die erforderlichen Grafiken können z. B. mit Canva erstellt werden.

Nachteil: Oft zu umfangreich oder unkonkret. Viele Kunden haben keine Lust, seitenweise Text zu lesen und die Chance ist höher, das dein Freebie nie gelesen wird.

Tipp: Achte darauf, dass du ein spezielles Problem deiner Zielgruppe löst, keine allgemeinen Tipps!

Beispiel 1: DogUniversity

Der Anbieter bietet je nach Hundealter eine Welpen- oder Hundefibel mit wichtigen Tipps zur Hundeerziehung an. Die Bücher sind kompakt und dabei sehr informativ.

Ebook als Freebie

Beispiel 2: The Model Health Show

Hier kann man je nach seinem Haupt-Ziel ein passendes E-Book auswählen. (Ideal, um herauszufinden, für welches Thema sich potenzielle Kunden am ehesten interessieren!)

Freebie ebook Beispiel

2. Checklisten und Vorlagen

Checklisten und Anleitungen sind kürzer als E-Books und auch Problem-spezifischer. Die Bandbreite ist riesengroß: Angefangen bei Presets von Fotografen, kostenlose Grafik-Vorlagen, Schritt-für-Schritt Anleitungen und vieles mehr. 

Vorteil: Schnell und leicht zu erstellen

Nachteil: Dadurch, dass sie eher kurz sind, fehlt oft die Verbindung bzw. der emotionale Bezug zu dir als Anbieter

Tipp: Achte darauf, dass du eine begleitende E-Mail-Serie erstellst, damit dich Leser besser kennenlernen. 

Beispiel 1: Gill Andrews
Als Freebie bekommst du eine super übersichtliche und ausführliche Checkliste, um deine Website zu verbessern.

Beispiel 2: Die Webverbesserin
Mira Giesen gibt hier eine Checkliste mit, wie du automatisierte Webinare aufbaust.

Checkliste Freebie

3. Rezepte / DIY / Anleitungen

Rezept-Freebies sind nicht nur unbedingt auf Kochrezepte beschränkt. Dies können auch DIY (Do-it-yourself) Anleitungen sein, z. B. für den Hobbybereich wie Heimwerken, Deko, Pflanzen, Haustiere und vieles mehr. 

Bei diesem Freebie geht es darum, dass man Schritt-für-Schritt eine Anleitung gibt, denen Leser einfach folgen können. Oft werden sie so geliefert, dass sie einfach ausgedruckt oder abgespeichert werden können und damit z. B. beim Einkauf helfen.

Vorteile: Einfach zu erstellen

Nachteil: Ebenso wie bei Checklisten fehlt die Verbindung zum Anbieter und ist damit schneller austauschbar. 

Tipp: Wenn es dein Haupt-Freebie ist (also dein wichtigstes Freebie) ist, erstelle eine begleitende E-Mail-Reihe, bei der du dich vorstellst. 


4. E-Mail-Reihe

Bei einer E-Mail-Reihe wird das Freebie in Form von E-Mails ausgeliefert. Die Anzahl der E-Mails ist unterschiedlich – bewährt haben sich 3 – 5 Tage mit einer E-Mail pro Tag.

Vorteil: Ist auch für Anfänger einfach zu erstellen und es sind keine Grafik-Kenntnisse nötig. Ist ideal geeignet, wenn du Abonnenten nicht überfordern möchtest. 

Nachteil: Die Tipps sollten nicht zu umfangreich und trotzdem praktikabel und wertvoll sein. Ebenso sind manche Leser ungeduldig und wollen nicht mehrere Tage abwarten.

Tipp: Du brauchst einen Newsletter-Anbieter mit Automatisierungsfunktion (auch „Marketing-Automatisierung“ genannt). Die bekanntesten sind Mailchimp, Drip, Active-Campaign oder Sendinblue.

Beispiel 1: Kris Kaar

Die Wellness-Aktivistin und Autorin schickt Leser eine 5-tägige E-Mail-Reihe zum Thema Self-Care

Freebie E-Mail Reihe

Beispiel 2: Shannon Mattern

Hier erhalten die Interessenten eine 5-Tages Webseiten-Challenge per E-Mail zugesendet. 

Freebie E-Mail Reihe Beispiel

Beispiel 3: Katharina Siebauer

Katharina hilft Frauen, ihren Perfektionismus im Zaum zu halten. Auf ihrer Webseite verschenkt sie einen 5-tägigen Kurs, um mehr Spaß und Leichtigkeit im Leben zu haben.

email reihe freebie

5. Whitepaper

Whitepaper sind Dokumente, die qualitativ hochwertige Fachinformationen zu einem spezifischen Thema beinhalten. Das können z. B. Anwenderbeschreibung, Analyse, Studien oder Marktforschungsunterlagen sein. 

Whitepaper sind tendenziell eher kurz und nicht werbemäßig.

Hier findest du einen ausführlichen Artikel zum Thema Whitepaper

Vorteil: Ideal für den B2B-Bereich oder Gebiete mit hoher Expertise geeignet (IT, Technik, Pharmazie etc.)

Nachteil: Gute Whitepaper sind oft aufwändig zu erstellen, da sie einen hohen Informationsgehalt haben.

Tipp: Definiere sehr genau die Problemstellung, damit das Whitepaper einen hohen Mehrwert hat und vermeide werbendes Auftreten.

Beispiel: Searchmetrics

Der Anbieter hat eine Studie mit wichtigen Ranking-Faktoren je Nische erstellt, die man sich herunterladen kann.

Freebie Whitepaper

6. Fallstudien / Case-Study

Eine Fallstudie, auch „Case-Study“ genannt, zeigt anhand eines realen Kundenbeispiels, wie ein Unternehmen bei der Lösung eines Problems geholfen haben. 

Dieses Format wird auch gerne eingesetzt, wenn Unternehmen eine besonders erfolgreiche Kampagne vorweisen können – und mit der Case-Study zeigen, wie sie dies im Detail umgesetzt haben.

Nachteil: Kann schnell langweilig werden oder in Selbstbeweihräucherung enden.

Vorteil: Es ist ein Freebie, dass den Wert deines Angebotes gut darstellen kann. Ideal bei Angeboten, die nicht so schnell auf den Punkt zu bringen sind oder einen hohen Erklärungsbedarf haben.

Tipp: Nutze Storytelling, um die Case-Study interessant und spannen zu machen. Achte darauf, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen – er ist der „Held der Geschichte“. 

Artikel-Empfehlung zum Thema Case-Study (auf Englisch)



7. Content Upgrades

Content Upgrades bieten zusätzliche Informationen zu einem spezifischen Thema. Diese Art von Freebie wird gerne in Blogbeiträgen eingesetzt: Entweder als Ergänzung zum Blogthema oder der ganze Blogbeitrag kann als Freebie zugesendet werden.

Ebenso sind sie ideal für YouTuber oder Podcaster: Sie können eine verschriftlicht Variante der gesagten Inhalte als Freebie anbieten (Transkript).

Ich habe z. B. einen Beitrag zum Thema Elevator Pitch geschrieben und biete Lesern die Möglichkeit, sich die Formeln nochmal als PDF schicken zu lassen.

Beispiele für Content Upgrades: 

  • Arbeitsblätter
  • Checklisten
  • Formeln
  • Tutorials (Video oder Text)
  • Transkripte (von einem Podcast oder Video)
  • Etc.

Vorteil: Und die Vorteile liegen auf der Hand: Da die Leser am Thema bereits interessiert sind, ist die Effektivität des Freebies besonders hoch. 

Nachteil: Das Freebie darf nicht generisch sein, sondern muss gezielt zu dem jeweiligen Thema passen. 

Tipp: Du kannst auch nachträglich Content-Upgrades erstellen.Schau dir deine erfolgreichsten Blogbeiträge an und erstelle passend ein Upgrade-Freebie. 

Beispiel 1: Amy Porterfield

Sie ist ein Fan von Content-Upgrades und bietet zahlreiche Upgrades auf ihrer Website an. Hier findest du ein Freebie zum Thema Freebie (so Meta!)

Content Upgrade Freebie

Beispiel 2: Ramit Sethi

Auf seiner Website „I will teach you to be rich“ kann man sich anstelle eines sehr langen Artikels das PDF zuschicken lassen. 


8. Die Ressourcenliste

Eine Ressourcenliste ist eine übersichtliche Liste von Themen, Dingen oder Equipment, dass zu einem Thema empfehlenswert ist. Die Möglichkeiten sind zahlreich: Angefangen von Lieblingsbüchern, über Kochutensilien, Sportequipment, Online-Tools, Video-Equipment und vieles mehr.

Vorteil: Sehr vielfältig und schnell erstellbar

Nachteil: Es kann sein, dass der persönliche Bezug zu dir fehlt

Tipp: Idealerweise verknüpfst du die Ressourcenliste mit einer E-Mail-Sequenz, in der du dich und dein Unternehmen vorstellst. 

Beispiel: Vanilla Mind

Melina gibt hier in einem Beitrag einen Überblick über ihre Workflow-Ressourcen. (Hinweis: An sich ist es kein Freebie, da keine Newsletter-Anmeldung nötig ist. Ihr Newsletter ist aber großartig und absolut empfehlenswert!)

Ressourcen-Liste Freebie

9. Der wertvolle Newsletter 

Manche Unternehmen vermarkten den Newsletter an sich als das Freebie. Damit du den Newsletter als Freebie einsetzen kannst, muss der aber schon vollgepackt mit Mehrwert und wirklich guten Inhalten sein, die man nicht auch auf deinem Blog findet!

Vorteil: Kein Aufwand, da das Freebie nicht extra erstellt werden muss

Nachteil: Bevor sich Kunden nicht in den Newsletter eintragen wissen sie nicht, ob dein Newsletter wirklich wertvoll ist.

Tipp: Eher zu empfehlen, wenn du schon ein bekanntes Unternehmen oder eine starke Personal-Brand aufgebaut hast. 

Beispiel 1: Backlinko

Das Team hinter Backlinko bietet tonnenweise hochwertigen Content und zahlreiche Tipps, die man nur per Newsletter erhält. 

Newsletter Freebie

Beispiel 2: James Clear

Der 3-2-1- Newsletter von James Clear ist weltberühmt und wird von 1.000.000 Leuten gelesen. 

Beispiel Freebie Newsletter

10. Video-Serie 

Hier wird Freebie in Form eines oder mehrerer Videos geliefert – teilweise mit ergänzenden Arbeitsunterlagen. Ich habe mit dieser Art von Freebie sehr gute Erfahrungen gesammelt und bei weitem die meisten Newsletter-Anmeldungen erhalten. 

Du erstellst Videos und sendest den Newsletter-Abonnenten dieses dann mit einem E-Mail-Link zu. Die Videos kannst du z. B. bei YouTube (als „nicht gelistet“) oder Vimeo hosten.

Vorteil: Potenzielle Kunden lernen dich persönlich kennen: Sie hören deine Sprechweise, können dir ins Gesicht gucken (falls du im Video zu sehen bist) und Video ist das beliebteste Content-Format überhaupt!

Nachteil: Es ist mehr Equipment nötig, damit das Freebie auch hochwertig wirkt. Hierzu gehört neben einer Kamera / iPhone ein gutes Mikrofon sowie eine Schnittsoftware. Außerdem ist es relativ aufwändig zu produzieren und einige fühlen sich vor der Kamera nicht wohl. 

Tipp: Investiere auf jeden Fall in ein gutes Mikrofon – ein schlechtes Bild ist eher zu verzeihen als eine schlechte Audio-Qualität. Übrigens: Du musst nicht unbedingt in die Kamera sprechen – du kannst auch eine Präsentation einsprechen. 

Beispiel: MarketingCafé
Das ist unser eigenes Freebie. Du erhältst nach deiner Anmeldung einen 3-teiligen Videokurs zum Thema Storytelling inklusive Arbeitsunterlagen.

Video Freebie Storytelling

11. Die Präsentation

Wenn du Live-Vorträge oder auch Webinar hältst, ist es eine prima Möglichkeit, den Teilnehmern die Präsentation als Freebie anzubieten. Optional ist es möglich, dass du eine vorhandene Präsentation als Grundlage für dein Freebie verwendest und dann z. B. den Vortrag extra einsprichst.

Vorteil: Die Präsentation steht schon und es bereitet keine extra Mühe

Nachteil: Oft nicht für Leser geeignet, die deine Präsentation oder deinen Vortrag nicht gesehen haben. 

Tipp: Auf Slideshare findest du tausende Präsentationen als Inspiration – teilweise mit Vortragsnotizen


12. Infografiken & Mind-Maps 

Diese Art von Freebies sind ideal für komplexe Inhalte. Viele haben keine Lust lange Texte, E-Books oder Beiträge zu lesen. 

Darum sind Infografiken, visuell aufbereitete Statistiken oder auch Mind-Maps eine schöne Möglichkeit, um wichtige Inhalte in Kürze auf den Punkt zu bringen. 

Die Möglichkeiten sind endlos – angefangen von einer Buch-Zusammenfassung bis hin zu aktuellen Statistiken oder Rezepte. Hier findest du ein paar Beispiele für Infografiken.

Vorteil: Schnelles Erfassen von komplexen Themen

Nachteil: Sollten keine Inhalte sein, die man überall findet. Es muss also etwas Mühe investiert werden, um eine ansprechende Infografik oder Mind-Map aus deinem Thema zu erstellen.

Tipp: Wenn du grafisch nicht so bewandert bist, kannst du die Design-Erstellung auch auslagern. 


13. Hörbücher / Audio-Reihe 

Spätestens seit dem Aufschwung der Podcasts werden auditive Freebies immer beliebter. Im Gegensatz zu Texten oder Videos kann man sie nebenbei konsumieren z. B. während der Autofahrt oder beim Haushalt machen. 

Die Einsatzmöglichkeiten sind auch hier zahlreich: Angefangen bei einer Meditation, über eingesprochene Blogbeiträge bis hin zu ganzen Hörbüchern ist alles möglich.

Vorteil: Tolles Freebie für Eilige und Vielbeschäftigte. Ebenso ist der persönliche Bezug stärker, da man deine Stimme und Sprechweise wahrnehmen kann. 

Nachteil: Eher nicht für komplexe Sachverhalte geeignet, da hier oft visuelle Unterstützung nötig ist.

Tipp: Investiere in ein vernünftiges Mikrofon, wie z. B. von Rode. Dies kannst du später auch für Videos nutzen.

Beispiel: James Wedmore

Der Podcaster und Unternehmer nutzt auditive Freebies sehr gerne. Hier z. B. 77 Business-Affirmationen oder ein komplettes vertontes Hörbuch:

Hörbuch Freebie

14. Das Webinar 

Ein Webinar ist ein virtuelles Seminar zu einem speziellen Thema. Interessenten melden sich vorher an und loggen sich dann zu einem festen Termin ein. 

Hier gibt es noch den Unterschied zwischen einem „echten“ Live-Webinar oder einem aufgezeichneten Webinar, das dem Interessenten zugeschickt wird.

Ich habe mittlerweile an hunderten Webinaren teilgenommen – und aus meiner Erfahrung nach wird hier viel Mist gebaut. Viele Anbieter versprechen großartige Inhalte und dann artet es zu einem 45–60 Minütigen Sales-Pitch aus. 

Das gilt aber natürlich nicht für alle – ich habe auch schon einige (Ausnahmen) gesehen, dir wirklich viel Mehrwert geliefert haben. 

Vorteil: Du kannst ein Thema in der Tiefe behandeln und dich (wenn es live ist) direkt mit Teilnehmern austauschen und Fragen beantworten. Es ist ein hoher persönlicher Bezug gegeben.

Nachteil: Viele Kunden wurden von schlechten Anbietern vergrault, die es als Verkaufs-Maschine eingesetzt haben. Außerdem sind die Webinar-Plattformen oft kostspielig. 

Wenn dich Webinare interessieren, dann findest du bei der Webverbesserin zahlreiche Infos zum Thema.

Tipp: Halte deine Marketing-Versprechen ein und gib Kunden im Webinar wirklich Mehrwert und Unterstützung. Außerdem: Sei ehrlich, ob das Webinar tatsächlich live oder aufgezeichnet ist (es gibt extra Software, um „Live-Webinare“ vorzutäuschen!)

Beispiel 1: Die Webverbesserin:

Mira Giesen gibt hier ein Webinar zum Thema „Impostor-Syndrom bei Webinaren“ und wie du deine Selbstzweifel in den Griff bekommst. Sehr schön: Bei der Anmeldeseite gibt sie direkt an, dass es sich um ein „Evergreen-Webinar“ handelt und damit aufgezeichnet ist.

Webinar Freebie Beispiel

Beispiel 2: Laura Seiler

Die spirituelle Podcasterin und Autorin hat ein Freebie erstellt, um negative Glaubenssätze aufzulösen. Auch hier sehr lobenswert: Es wird darauf hingewiesen, dass es sich um eine Aufzeichnung handelt.

Webinar Freebie Beispiel 2


15. Live-Challenge

Bei einer Challenge als Freebie bekommen Abonnenten über einen Zeitraum von mehreren Tagen (ca. 5–7 Tage) kleine Aufgaben, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. 

Wie diese Live-Challenge gestaltet wird bleibt dir überlassen – du kannst dich im Challenge-Zeitraum z. B. täglich live über Facebook, WhatsApp oder YouTube mit den Interessenten treffen, um den Austausch zu ermöglichen.

Vorteil: Ein schönes Freebie, wenn du den Austausch mit Abonnenten liebst und dein Lernstoff ideal für eine Gruppe ist. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, damit das Freebie nicht ungesehen auf der Festplatte verschimmelt, sondern umgesetzt wird. Ebenso ermöglicht es, dich besser kennenzulernen. 

Nachteil: Du musst ein festes Datum vorgeben und bis dahin entsprechen die Anmeldungen zusammenbekommen, damit sich der Aufwand lohnt. Ebenso ist es kein „Nebenbei-Freebie“, sondern muss aktiv von dir betreut und geführt werden. Der Zeitaufwand ist also höher.

Tipp: Eine Live-Challenge ergibt eher Sinn, wenn du selbst bereits eine gewisse Reichweite hast oder mit Unternehmen und Personen kooperierst, die eine höhere Reichweite haben. 

Beispiel 1: Ludwig Linnekogel – Kameraspiel

Der Videograf Ludwig hilft in dieser kostenlosen Challenge, die Nervosität und Scheu vor der Kamera zu verlieren. Video-Interessierte können sich über einen Zeitraum von 10 Tagen in einer geschützten Gruppe ausprobieren. 

Freebie Beispiel Challenge

Beispiel 2: Podcastrocker

Gordon Schönwälder und Christian Gursky unterstützen Neulinge dabei, in 6 Tagen ihren eigenen Podcast zu starten.


16. Kostenlose Beratung

Das Freebie einer kostenlosen Beratung ist ideal für das Hochpreissegment oder für deine teureren Angebote. Interessenten tragen sich auf deine Liste ein und erhalten im Gegenzug eine kostenlose Erstberatung. 

Solche Freebies könnten z. B. sein: kostenlose Webseiten-Analyse, Instagram-Analyse, Kleiderschrank-Check etc. 

Vorteil: Es ist möglich, dass der Interessent schnell oder direkt bei dir kauft, anstatt monatelang auf deiner Newsletter-Liste zu verweilen. 

Nachteil: Da du 1:1 mit potenziellen Kunden sprichst, ist hier natürlich der Aufwand besonders hoch. Es ist also nicht als Massen-Freebie geeignet. Außerdem besteht bei manchen Kunden die Angst, dass Anbieter starken Verkaufsdruck ausüben.

Tipp: Biete bei einem ein klar abgesteckten Problem Hilfe an und löse es tatsächlich im Gespräch. Gib konkrete und umsetzbare Tipps für die nächsten Schritte und lass es nicht in einen einstündigen Sales-Pitch ausarten.


17. Rabatt-Freebies

Klar ist: Rabatte funktionieren super – du bist garantiert schon einigen Varianten über den Weg gelaufen. Du erhältst z. B. Prozente, kostenlosen Versand oder einen festen Betrag für deine Newsletter-Anmeldung. Sie sind besonders bei Onlineshops sehr beliebt.

Vorteil: Rabatt-Freebies sind eine leichte Möglichkeit, um deine Newsletter-Liste aufzubauen, da finanzielle Anreize oft hoch sind. Ebenso wird dieses Freebie nur genutzt, wenn der Kunde tatsächlich etwas kauft. 

Nachteil: Da gefühlt jeder Onlineshops Rabatte anbietet, hat das Freebie etwas an Wert verloren. Außerdem besteht die Gefahr, sich eine Newsletter-Liste mit „Schnäppchenjäger-Kunden“ aufzubauen. Und es melden sich viele nach dem einmaligen Rabatt wieder von der Liste ab. 

Tipp: Schau dir genau an, ob diese Form von Freebie für dein Unternehmen und deine Zielgruppe Sinn ergibt!


18. „Kostenlos“-Freebies

Hierunter fallen alle Freebies, die im Gegenzug zur E-Mail-Adresse etwas kostenlos geben.

Beispiele:

  • Testversionen (z. B. bei Software)
  • Gewinnspiele 
  • Stockfotos
  • Schriften
  • Vorlagen 
  • Grafik-Elemente 
  • etc.

Vorteil: Je nach Freebie können sich Interessenten von der Qualität deines Angebots überzeugen. 

Nachteil: Hier gelten ähnliche Nachteile wie bei „Rabatt-Freebies“: Die Loyalität ist nicht unbedingt gegeben und es besteht die Gefahr, dir falsche Kunden auf die Liste zu holen. 


19. Ein Quiz / Test

Ein Quiz oder Test sind super Möglichkeiten, um spielerisch ein Thema zu behandeln. Klar ist: Wir alle verstehen und gerne selbst besser – aber haben nicht immer Lust, uns durch eine Textwüste zu wühlen. 

Ein Quiz ermöglicht es, Kunden passgenau, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Infos zukommen zu lassen. 

Dieses Freebie eignet sich für etliche Einsatzgebiete: Angefangen von Persönlichkeitsmerkmalen bis hin zum Hochzeits-Stil für angehende Brautpaare.

Vorteil: Ein lockeres Freebie, das Spaß macht und auf den Kunden zugeschnittene Ergebnisse liefert. So vermeidest du ein „allgemeines Freebie für alle“ und kannst konkrete Umsetzungstipps je nach Bedarf geben. Außerdem eignet es sich für eine große Bandbreite von Unternehmen. 

Nachteil: Es kostet Zeit, sinnvolle Fragen zu erstellen und dann noch alle Antwortmöglichkeiten und Varianten zu erstellen – das Zeitinvestment ist entsprechend hoch. Außerdem brauchst du einen Anbieter, der die Quiz-Technik ermöglicht. 

Tipp: So ein Quiz ist auch ideal um herauszufinden, wie Besucher ticken, die auf deine Website kommen (da du die Ergebnisse ja auswerten kannst).

Beispiel 1: Kaye Putnam

Die Marketingberaterin bietet ein Quiz an, um deine Marken-Persönlichkeit mithilfe von Archetypen herauszufinden.

Freebie Quiz Beispiel

Beispiel 2: Ramit Sethi

Hier bietet der Finanz-Experte ein Quiz an, um dein Verdienstpotential zu ermitteln.

Freebie Quiz

Beispiel 3: Vanilla Mind

Bei Melina kannst du mit einem Test herausfinden, ob du eher eine introvertierte oder eine extrovertierte Persönlichkeit bist.

Freebie Test Beispiel

20. Das Bundle

Ein Bundle-Freebie ist eine Zusammenstellung von verschiedenen Unterlagen und Informationen zu einem Thema. So ein Freebie ist ideal, wenn du schon längere Zeit am Markt bist und deine Themen sinnvoll je nach Zielgruppe verpacken kannst. 

Außerdem ist es super, wenn du Kunden in unterschiedlichen Lebensphasen oder mit verschiedenen Bedürfnissen hast.

Diese Bundle kann auch aus verschiedenen Medien bestehen: Z. B. Einer Artikel-Liste, PDFS oder der Link zu YouTube-Videos. 

Beispiel: Du bist ein Anbieter für Vegane Kochrezepte. Je nach Besucher können deine Kunden Laien oder Experten sein. 

Hier wäre es möglich, zwei verschiedene Bundles mit Inhalten zu erstellen: 
– Freebie für Anfänger: Basis-Einkaufsliste + 5 einfacher Rezept in 10 Minuten + Video-Anleitung
– Freebie für Fortgeschrittene: Einkaufsliste + Wochenplan für vegan Hochleistungssportler 

Vorteil: So ein Bundle kann ein sehr zielgerichtetes Freebie sein und sich dabei an den Kundenbedürfnisse ausrichten.

Nachteil: Ist eher sinnvoll, wenn du schon länger am Markt bist und entsprechend viel Content erstellt hast – sonst machst du dir sehr viel Arbeit.


Das Freebie und die DSGVO

Seit 2018 hat leider die DSGVO einiges durcheinander gebracht. War es vorher noch einfach möglich, die Newsletter-Adresse einzusammeln, ist es seitdem etwas „komplizierter“ geworden (höflich ausgedrückt). 

Gleich vorweg: Ich bin kein Anwalt und darf keine Auskunft geben, was rechtlich sicher oder unsicher ist. Und ich behalte auch meine Meinung für mich, was ich von einigen Vorgaben halte, sonst schießt mein Puls auf 180 …

Grundsätzlich: Jeder, der sich in deine Newsletter-Liste einträgt, muss dies explizit bestätigen (Double Opt-in). Diese Anmeldung oder Erlaubnis musst du nachweisen können.

Hinzu kommt aber noch das Kopplungsverbot: Es ist nicht erlaubt, nur mit deinem Freebie zu werben und den Interessenten dann automatisch, ohne sein Wissen, auch auf deine Newsletter-Liste zu setzen.

(Dasselbe gilt auch, wenn ein Kunde bei dir schon gekauft hat – es ist keine Einwilligung zum Newsletter!).

Das bedeutet: Du musst bei deinem Freebie ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich der Abonnent auch für deinen Newsletter anmeldet. 

Alternativ muss er die Möglichkeit haben, dass Freebie auch ohne Newsletter-Eintragung (und dann z.B. gegen einen Geldbetrag) zu erwerben. 

Hier findest du einen ausführlichen Beitrag zum Thema von Chimpify.

Außerdem kann ich dir den Blog vom Rechtsanwalt Dr. Schwenke sehr ans Herz legen!

Zusammenfassung

Puh, das war ein Monster von einem Beitrag. Ich habe mir viel Mühe gegeben, dir das Thema Freebie so konkret und praxisnah wie möglich zu vermitteln. 

Ich persönlich bereue es, dass ich nicht schon seit meiner Unternehmensgründung dem E-Mail Marketing genug Aufmerksamkeit gewidmet habe. (Zugegeben: Die ersten 1,5 Jahre hatte ich gar keinen Newsletter und auch keine Ahnung, wie wichtig eine Newsletter-Liste ist.) 

Das Wichtigste: Lass dich von den Optionen nicht verwirren oder einschüchtern – entscheide dich für ein Thema und setzt dich direkt an die Umsetzung. Du kannst auch später immer noch dein Freebie ändern, erweitern oder ergänzen. Oder auch mehrere Freebies erstellen 🙂 

Welche Fragen hast du zum Thema Freebies? 

Bleib einzigartig!

Annika

1 Gedanke zu „Wie du mit dem richtigen Freebie Kunden gewinnst [Ausführlicher Guide]“

  1. Hallo,

    ich bin gerade auf euren umfassenden Guide zum Einsatz von Freebies in der Online-Marketingstrategie gestoßen. Es ist beeindruckend, wie detailliert ihr die verschiedenen Aspekte von Freebies behandelt – von der Definition und den Vorteilen bis hin zu den unterschiedlichen Formaten und deren effektiver Einsatz.

    Besonders hilfreich fand ich die Betonung auf langfristigen Vertrauensaufbau durch hochwertige Inhalte in Newslettern und die Erhöhung der Aufmerksamkeit durch direkten E-Mail-Kontakt, im Gegensatz zur flüchtigen Natur von Social-Media-Inhalten. Auch der Punkt der Social-Media-Unabhängigkeit, der die Kontrolle und Direktheit von E-Mail-Marketing hervorhebt, ist sehr aufschlussreich.

    Eure praktischen Tipps und Beispiele bieten eine tolle Orientierungshilfe für alle, die ihre Online-Marketingstrategie verbessern wollen. Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag!

    Beste Grüße,
    Stephan

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