Fühlst du dich manchmal überfordert, wenn du siehst, wie KI im Sekundentakt Content ausspuckt und sich die Marketing-Landschaft gefühlt täglich verändert? Als Solopreneur fragst du dich vielleicht, wie du da noch mithalten sollst. In diesem Artikel zeige ich dir, warum genau JETZT deine Chance ist, dich als Experte zu positionieren – und wie du KI als Werkzeug nutzt, statt gegen sie zu kämpfen.
Hand aufs Herz: Wie geht es dir, wenn ich dich zum Thema KI frage? Was für ein Gefühl hast du dabei?
Wenn es dir wie mir geht, dann ist das Thema extrem zwiespältig. Einerseits ist es fantastisch, was man mittlerweile an Möglichkeiten hat, um extrem effizient zu arbeiten.
Andererseits schwingt die Angst mit, dass unsere Jobs, für die wir jahrelang, wenn nicht jahrzehntelang gelernt haben, irgendwann ad acta gelegt wird. Dass unser Wissen nicht mehr viel wert ist, wenn eine KI eben noch viel mehr weiß als wir. Was ist unser Beruf also wert, wenn Wissen nichts mehr wert ist? Was bleibt dann noch?
Und vielleicht geht es dir ähnlich: Einerseits sehen wir die tollen Vorteile, die KI hat. Andererseits ist so eine Technik noch nie da gewesen, und wir können auch nicht im Entferntesten erahnen, wie es in Zukunft weitergeht und welche Jobs es da noch überhaupt geben wird.
Was Marketing angeht: Es wird bestimmt nicht leichter werden. KI-Tools werden immer besser, Content-Produktion immer automatisierter und der Kampf um Aufmerksamkeit damit härter.
Versteh mich nicht falsch: Ich will keine Untergangsszenarien ausmalen oder mich über den rasanten technischen Fortschritt beschweren. Die Weiterentwicklung der Technik bringt auch viel Gutes mit sich.
Dennoch müssen wir uns fragen, wo wir als kreative Content-Produzenten, Solopreneure und Unternehmer in dieser Entwicklung unseren Platz finden.
Aber nach monatelanger Recherche und vielen Gesprächen mit anderen Solopreneuren wurde mir klar: Vielleicht liegt genau hier unsere größte Chance. Denn je automatisierter und KI-gesteuerter das Marketing wird, desto wertvoller wird echte menschliche Expertise und authentische Verbindung. Vielleicht liegt unsere Stärke als Solopreneure gerade darin, dass wir nicht wie Maschinen funktionieren.
Aber: Wie kann die Zukunft von unserem Marketing aussehen?
Die 4 größten Herausforderungen durch K.I.
Aber lasst uns zunächst mal genauer hinschauen, warum die aktuelle Marketinglandschaft für uns so herausfordernd geworden ist.
1. Die schiere Menge an Content
Jede einzelne MINUTE werden 500 Stunden Videomaterial auf YouTube hochgeladen, 240.000 Fotos auf Facebook geteilt und 1.600 neue Blogposts veröffentlicht.
In der Zeit, in der du diesen Abschnitt liest – also in etwa 2 Minuten – sind das:
- 1.000 Stunden neues Videomaterial auf YouTube
- 480.000 neue Fotos auf Facebook
- 3.200 neue Blogposts
Und das sind nur drei Plattformen. Insgesamt sprechen wir von Millionen neuen Inhalten, die in diesen wenigen Minuten ins Netz gestellt wurden. Das ist die schiere Menge an Content, mit der wir als Solopreneure konkurrieren.
2. KI und Automatisierung
Große Unternehmen nutzen bereits KI, um massenhaft Content zu produzieren. Artikel, Social Media Posts, sogar Videos – alles wird von Algorithmen erstellt. Und das Beängstigende ist: Diese KI-generierten Inhalte werden immer besser.
Ich weiß noch genau, wie ich vor ein paar Jahren mit meinem Mann die erste KI gesehen habe, die Bilder generiert. Damals war das noch echt schlecht im Verhältnis, und wir waren trotzdem völlig Feuer und Flamme und haben stundenlang mit diesem Tool herumprobiert. Wenn ich überlege, welche Sprünge KI seitdem gemacht hat – es ist unglaublich.
Dasselbe gilt für Texte, Audiodateien und Videos. Ich habe kürzlich einen Videoausschnitt gesehen, bei dem ich nicht mehr unterscheiden konnte, ob er KI-generiert war oder nicht. Das bringt uns natürlich vor komplett neue Voraussetzungen und Herausforderungen, aber gibt natürlich auch entsprechende Möglichkeiten.
3. Die Aufmerksamkeitsspanne unserer Zielgruppe
Ich habe mal gehört, dass angeblich die Aufmerksamkeitsspanne mittlerweile geringer ist als die von einem Goldfisch. Bei meiner Recherche habe ich allerdings keine dazu passende Studie gefunden (und ich glaube auch eher, dass es eher ein Mythos ist.)
Ich mag es nicht, zu pauschalisieren, aber ich denke, der grundlegende Trend geht dahin, dass die Aufmerksamkeitsspanne unserer Zielgruppe entweder schrumpft oder kürzer wird.
Aber vielleicht geht es auch gar nicht so sehr um die Aufmerksamkeitsspanne, sondern eher darum, dass ein Thema für die Zielgruppe wirklich RELEVANT.
Wenn sie merkt, dass man am Thema vorbeigeht oder sie nicht wirklich versteht, swipen sie einfach schneller zum nächsten Inhalt. Wir müssen selektieren, weil wir alle ansonsten in einer Schwemme von Marketing und Content untergehe
Wir müssen uns also sehr viel genauer das Medium und das Konsumverhalten auf diesem Medium ansehen. Natürlich ist es bei TikTok so, dass man hier keine 20-minütigen Videos erwartet. Auf YouTube hingegen geht der Trend schon wieder dahin, langen Content von drei Stunden zu machen.
Ich höre zum Beispiel auch Podcasts, die über drei Stunden gehen, sofern die Themen interessant sind und die Interviews gut geführt sind.
Also ich glaube, es geht gar nicht so extrem um die Länge, sondern um die Relevanz.
4. Wird es unseren Job in Zukunft noch geben?
Und hier kommt der wirklich beängstigende Teil: Für viele von uns ist diese Entwicklung potenziell existenzbedrohend. Wir fragen uns: Wird es meinen Beruf in fünf oder zehn Jahren überhaupt noch geben? Wird eine KI meine Dienstleistungen ersetzen können?
Diese Fragen sind nicht unbegründet. Schon jetzt sehen wir, wie KI in vielen Bereichen Aufgaben übernimmt, die früher nur Menschen erledigen konnten. Vom Schreiben von Artikeln über das Erstellen von Grafikdesigns bis hin zur Programmierung – KI macht in all diesen Bereichen rasante Fortschritte.
Allerdings gibt es auch Grund zur Hoffnung. Viele Experten sind überzeugt, dass KI zwar viele Aufgaben übernehmen, aber nicht vollständig menschliche Kreativität, Empathie und komplexes Problemlösen ersetzen kann.
Ich kann nicht sagen, ob das stimmt, denn ich habe auch gesehen, dass KI schon kreativ sein kann. Aber ich vermute, dass die Tendenz einfach dahin geht, dass sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert.
Ich glaube, wir müssen umdenken.
Denn wenn wir so weitermachen, laufen wir Gefahr, genau das zu verlieren, was uns als Solopreneure ausmacht: unsere Einzigartigkeit, unsere Persönlichkeit, unsere Menschlichkeit.
Strategien, wie du als Solopreneur bestehen kannst
1. Erschaffe deine „Niche of One“
Das ist ein Konzept, das ich selbst vor Kurzem kennengelernt habe und sehr interessant fand. Die Idee der „Niche of One“ stammt von Dan Koe. Hier findest du den Originalartikel und das Video.
Aber ich erkläre dir mal kurz, worum es geht:
Es bedeutet, dass du dir keine klassische Nische SUCHST (und das auch für viele nicht funktioniert), sondern du deine komplett eigene Nische selbst ERSCHAFFST.
Das Problem mit der klassischen Nischenbestimmung ist, dass du dich auf eine bestimmte Zielgruppe oder ein sehr spezifisches Problem fokussieren sollst. Das kann dazu führen, dass du dich sehr eingeengt fühlst. Oder du wählst vielleicht eine Nische nur aus dem Grund, weil sie dir lukrativ erscheint, aber eigentlich brennst du gar nicht dafür.
Es kann auch passieren, dass du dich weiterentwickelst und dann aus dieser Nische herauswächst.
Oder du langweilst dich, weil du ständig dasselbe tust.
Hier kommt die ‚Niche of One‘ ins Spiel. Der entscheidende Unterschied ist: Du arbeitest von innen nach außen. Du erschaffst eine Nische, die perfekt zu dir passt, weil sie auf deinen einzigartigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Perspektiven basiert.
Im Kern geht’s darum, eine Marktnische zu schaffen, die nur du besetzen kannst und die praktisch unmöglich zu kopieren ist.
Statt dich in eine vorgefertigte Marketing-Schublade zu quetschen, erschaffst du deine eigene, maßgeschneiderte Kategorie.
Beispiel Pro Home Cooks:
Ich folge einem YouTuber namens „Pro Home Cooks“. Seine Nische ist besonders, denn er verzichtet komplett auf klassische Rezepte. Stattdessen lehrt er, wie man selbst Zutaten kombiniert und eigene Rezepte entwickelt. Er erklärt vielmehr die Grundlagen, damit man selbst zu einem guten Koch werden kann – nicht für die gehobene Gastronomie, sondern einfach für jemanden, der zu Hause gerne lecker kochen möchte.
Hinzukommt, dass er selbst Familienvater mit zwei kleinen Kindern ist (die Gerichte also oft schnell gekocht sind) und er sich dafür interessiert, eigene Zutaten im Garten anzubauen. Hinzu kommen Leidenschaften wie z.B. eigenes Brot zu backen oder zu fermentieren. Das alles fließt in seine Nische ein und damit ist er für mich unvergleichbar.
Aber wie findest du diese ‚Niche of One‘?
Hier sind einige praktische Schritte, wie du deine ‚Niche of One‘ findest und entwickelst:
a) Werte-Check
Nimm dir Zeit, um wirklich tief zu graben. Was sind deine Kernwerte? Was treibt dich wirklich an? Diese Werte sind der Kompass für deine „Niche of One“. Sie bestimmen, wie du arbeitest, mit wem du arbeitest und warum du tust, was du tust. Die wenigsten Unternehmen machen sich wirklich die Mühe zu definieren, was ihnen besonders wichtig ist (und vor allem, wie sich das auf ihre Arbeit auswirkt.)
Bei mir steht etwa Freiheit ganz oben – das ist mir enorm wichtig. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass ich niemals im Erstgespräch jemanden dazu dränge, sich für einen Kauf bei mir zu entscheiden. Das würde ja seine Freiheit einschränken. Überprüfe also, wie du deine Werte auch wirklich leben kannst.
Und wenn dich das Thema Werte interessiert, dann findest du hier die passende Podcastfolge:
b) Skill-Audit
Mach eine Liste aller deiner Fähigkeiten – und ich meine ALLE. Nicht nur die offensichtlichen Business-Skills, sondern auch Hobbys, Interessen und Lebenserfahrungen. Vielleicht bist du ein Marketing-Nerd, der heimlich Science-Fiction-Romane schreibt. Oder ein Finanzberater mit einer Leidenschaft fürs Surfen. Diese scheinbar unwichtigen Details können der Schlüssel zu deiner „Niche of One“ sein.
Wenn dich das Thema interessiert, findest du auch unter dem Begriff „Talent Stacking“ weitere Hinweise dazu. Das bedeutet, dass du verschiedene Talente, Hobbys und Neigungen miteinander kombinierst und daraus etwas Einzigartiges schaffst. Hinzu kommt, dass auch deine Kunden nicht nur ein Interesse haben, sondern mehrere. Wenn du das einfließen lässt, kann es dazu führen, dass du auf jeden Fall deine eigene Nische kreierst.
c) Bestimme deine Zielgruppe
Das Gute ist: Du musst gar nicht weit suchen. Deine Zielgruppe bist nämlich im Grunde du selbst – nur ein paar Schritte früher auf dem Weg. Anstatt dir also eine fiktive Person auszudenken, die nur auf einem Blatt existiert, reist du wieder in der Zeit zurück und triffst dein früheres Ich.
Was würdest du dieser Person sagen? Welche Probleme hattest du damals, die du heute gelöst hast? Das sind genau die Probleme, bei denen du anderen jetzt helfen kannst. Auch zum Thema Zielgruppe habe ich bereits eine Podcast-Folge, die du dir hier anhören kannst:
d) Verbindungen herstellen
Jetzt kommt der kreative Teil. Wie kannst du all diese Dinge – deine Werte, Erfahrungen, Skills, Eigenheiten – zu etwas Einzigartigem verbinden? Welche Erfahrungen haben dich geprägt? Welche Hindernisse hast du überwunden? Diese Erfahrungen sind Gold wert – sie machen dich einzigartig und geben dir eine Perspektive, die niemand sonst hat. Vielleicht kannst du Prinzipien aus deinem Hobby auf dein Business übertragen oder deine Lebenserfahrungen nutzen, um eine neue Perspektive auf ein altes Problem zu bieten.
e) Deine Signatur-Story entwickeln: B
Basierend auf all dem entwickelst du deine „Signature Story“. Das ist die Geschichte, die erklärt, warum du tust, was du tust, und warum nur du es so tun kannst. Sie verbindet deine Werte, Erfahrungen und einzigartigen Fähigkeiten zu einer kraftvollen Erzählung.
Diese Story wird das Herzstück deiner „Niche of One“. Wenn du mehr über Storytelling erfahren möchtest, dann findest du hier einige Beiträge.
f) Experimentieren und Iterieren:
Deine „Niche of One“ ist kein in Stein gemeißeltes Ding. Es ist ganz normal, dass du dich weiterentwickelst, dass sich deine Interessen verschieben, dass deine Persönlichkeit reift – und das alles führt dazu, dass sich deine „Niche of One“ auch mit dir gemeinsam weiterentwickelt. Vielleicht hast du irgendwann eine andere Zielgruppe oder deine Zielgruppe hat sich mit dir gemeinsam weiterentwickelt. Probier verschiedene Ansätze aus, hör auf das Feedback deiner Zielgruppe und hab keine Angst, dich anzupassen. Je mehr du dich traust, wirklich du selbst zu sein, desto klarer wird deine Nische.
Ein Beispiel: „Der Impro Business- Coach“
Stell dir vor, du bist ein Business-Coach mit Hintergrund im Improvisationstheater. Deine Kernwerte sind Kreativität, Flexibilität und authentische menschliche Verbindungen.
Deine Erfahrung hat gezeigt, wie Prinzipien aus dem Improtheater gewinnbringend im Business angewendet werden können. Statt dich als „noch ein Business-Coach“ zu positionieren, etablierst du dich als „Der Impro-Business-Coach“.
Deine Signatur-Story könnte davon handeln, wie du selbst als junger Unternehmer starr und unflexibel warst, bis du durch Impro gelernt hast, besser zu kommunizieren und kreativer mit Herausforderungen umzugehen.
Dieser Ansatz löst gleich mehrere Probleme des traditionellen Nischendenkens:
- Du musst dich nicht verstellen oder in eine unpassende Rolle zwängen.
- Du hebst dich automatisch von anderen ab, da niemand sonst genau deine Kombination aus Erfahrungen und Fähigkeiten besitzt.
- Du arbeitest in einem Bereich, für den du wirklich brennst, weil er direkt aus deinen Leidenschaften und Werten erwachsen ist.
- Du ziehst die richtigen Kunden an – nämlich jene, die genau deine einzigartige Perspektive und Herangehensweise schätzen.
Zugegeben, es kann verdammt beängstigend sein, so spezifisch und persönlich zu werden.
Aber glaub mir: Je mehr du dich traust, wirklich du selbst zu sein, desto mehr wirst du die Menschen anziehen, die genau das schätzen, was du zu bieten hast. Und das sind exakt die Leute, mit denen du arbeiten willst.
💪 Interaktive Übung: Finde deine „Niche of One“
Schritt 1: Skill-Mapping
Nimm dir ein Blatt Papier und erstelle drei Spalte: Einmal berufliche Skills, persönliche Erfahrungen und auch Leidenschaft und Hobbies. Und darunter listet du alles auf, was dir dazu einfällt:
Beispiel:
Berufliche Skills | Persönliche Erfahrungen | Leidenschaften/Hobbys
--------------------- | --------------------------------- | ---------------------
Marketing | Burnout überwunden | Urban Gardening
SEO | Auslandsjahr Japan | Improtheater
Projektleitung | Selbstständigkeit | Fotografie
Schritt 2: Verbindungen finden (5 Minuten)
Dann ziehst du Linien zwischen Skills, die sich vielleicht interessant kombinieren lassen könnten.
Beispiel:
Marketing + Auslandserfahrung + Fotografie
= „Visual Storytelling für internationale Märkte“
Schritt 3: Validierung (10 Minuten)
Stelle dir zu jeder möglichen Kombination diese Fragen:
- Macht mir diese Kombination wirklich Freude?
- Gibt es bereits Menschen, die genau das suchen?
- Kann ich hier echten Mehrwert bieten?
- Ist diese Kombination schwer zu kopieren?
2. Nutzung von KI-Tools zur Effizienzsteigerung
KI ist gekommen, um zu bleiben. Und das muss nicht unbedingt eine schlechte oder nur angsteinflößende Sache sein.
Ich hatte letztens erst den Vorfall, dass ich 63 Nachrichten mit einem Unternehmen geschrieben habe, weil sie es nicht geschafft haben, die Erstattung für eine Rücksendung zu veranlassen. Mit jeder Nachricht bin ich wieder bei einem neuen Service-Mitarbeiter gelandet, der keine Ahnung hatte, was vorher besprochen wurde. Hier wäre es definitiv sinnvoll gewesen, KI einzusetzen, um den Kundenservice zu verbessern.
Wenn wir KI richtig einsetzen, kann sie uns enorm unterstützen. Für mich ist es beispielsweise zur Routine geworden, den Grundaufbau und das Konzept jeder Podcast-Folge gemeinsam mit dem KI-Chat zu entwickeln.
Dies erleichtert meinen Arbeitsablauf erheblich, beschleunigt den Prozess und bringt mich auf Ideen, die mir allein in meinem „stillen Kämmerlein“ nicht eingefallen wären. Dadurch gewinne ich Zeit, um mehr Beispiele zu recherchieren, zusätzliche Geschichten zu entwickeln und deutlich mehr Energie in die kreative Arbeit zu investieren.
Vermeide oberflächlichen, KI-generierten Content. Stattdessen nutze deine menschlichen Erfahrungen und Einsichten, um wirklich wertvollen Inhalt zu schaffen.
Schau dir deinen Arbeitsalltag genau an: Welche Aufgaben sind repetitiv und zeitraubend? Genau hier kann KI ansetzen. Ob es um die Erstellung von Basisinhalten, das Management deiner Social-Media-Präsenz oder die Analyse deiner Marketingdaten geht – es gibt mittlerweile für fast alles ein KI-Tool.
Teste verschiedene Tools und finde heraus, welche am besten zu dir passen.
Aber vergiss nie: KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für deine einzigartige Perspektive und Kreativität.
Nutze die Zeit, die du durch KI gewinnst, um tiefer in strategische Überlegungen einzutauchen oder um mehr persönliche Verbindungen zu deinen Kunden aufzubauen.
Meine Top 3 KI-Tools und wie ich sie nutze
a) Claude für strategische Unterstützung
Ich nutze Claude für die Grundstruktur meiner Podcast-Folgen und Artikel, lasse mir Feedback zu Konzepten geben und entwickle neue Perspektiven. Claude ist meiner Meinung nach besser als ChatGPT für Texte geeignet.
b) Flow (Diktierfunktion) für effiziente Content-Erstellung
Ich bin lange nie mit dem Diktieren warm geworden. Mittlerweile kann ich allerdings nicht mehr ohne leben. Wenn ich zum Beispiel unterwegs bin und mit meinem Hund spazieren gehe, oder auch wenn ich am Computer sitze, bin ich deutlich schneller darin, Wörter zu diktieren, als zu schreiben. Diese Funktion benutze ich mittlerweile täglich. Es hilft mir also, schnell und natürlich Content zu erstellen.
c) Perplexity für fundierte Recherche
Ich habe den Eindruck, dass Google immer schlechter wird bei den Suchergebnissen, oder ich sehr lange suchen muss. Deswegen nutze ich die Perplexity, da diese KI aus mehreren Quellen eine umfangreiche und fundierte Antwort bereitstellt.
3. Fokus auf Qualitätscontent und deine einzigartige Perspektive
Es ist offensichtlich, dass der Versuch, immer mehr Content zu produzieren, dir keine Chance gibt, dich am Markt zu behaupten.
Stattdessen wird es immer wichtiger, etwas aufzubauen, das ich als „Meinungsführerschaft“ bezeichne.
Eine Marke ist, vereinfacht gesprochen, eine Umgebung, in der sich Menschen transformieren können. Du ziehst also Menschen mit einer Zukunftsvision an – wohin sie möchten – und hilfst ihnen, sich von einer „Anti-Vision“ zu entfernen.
Das bedeutet, dass Menschen keinen Informationen folgen, sondern Perspektiven. Und durch deine Erfahrung, dein Wissen und deine Persönlichkeit hast du auf jeden Fall einzigartige Perspektiven.
Überleg doch mal: Zehn Menschen können über dasselbe Thema sprechen, aber einer kann vielleicht so darüber sprechen, dass es für dich plötzlich eine völlig neue Bedeutung bekommt oder ein Aha-Erlebnis auslöst.
Ich erinnere mich noch an meinen früheren Mathe-Nachhilfelehrer. Nach Jahren, in denen ich unglaublich schlecht in Mathe war, schaffte er es in wenigen Wochen, dass ich Zweien schrieb. Er erklärte mir Mathe in meiner eigenen Logik, sodass es bei mir wirklich „Klick“ machte.
Wenn ich also sage, dass du dich auf Qualitätscontent oder deine einzigartige Perspektive konzentrieren sollst, meine ich damit nicht unbedingt, dass du immer mit einer komplett neuen Idee daherkommen musst.
Manchmal bedeutet es auch, über eine alte Idee zu sprechen, aber aus einer tieferen oder anderen Perspektive.
Zeige deine Expertise durch einzigartige Perspektiven und Einsichten, die nur du bieten kannst.
Wie genau du diese Perspektiven und Einsichten ausdrückst, ist komplett dir überlassen, und das ist auch ein großer Teil deines eigenen Stils.
Ich weiß allerdings, dass für mich z. B. Storytelling, Fallstudien und Metaphern sehr hilfreich sind, um die Perspektive meiner Zielgruppe auf Dinge zu verändern. Aber genauso wertvoll kann es sein, über Lernprozesse zu berichten, von Fehlern zu erzählen, die für andere vielleicht lehrreich sein könnten, oder auch Humor in Themen einzubringen.
4. Aufbau persönlicher Beziehungen, Communitys und Netzwerke
Wenn alles digitalisiert ist, dann wird plötzlich der persönliche Kontakt wieder zum Luxusgut und zu etwas ganz Besonderem.
Und das kannst du zu deinem Vorteil einsetzen.
Ich war vor Kurzem seit Jahren mal wieder auf einer kleinen Netzwerkparty, und das war ich schon seit Jahren nicht mehr. Und erst da ist mir wieder klar geworden, wie wichtig es ist, aus seiner Bubble herauszukommen, wirklich eins zu eins mit Menschen zu reden, in die Gesichter zu sehen.
Dann entstehen auch Themen, über die du vorher nie nachgedacht hast.
Es ergeben sich halt wirklich Synergien, Aha-Momente – und das wäre nie passiert, wenn ich da nicht hingegangen wäre.
Das ist schon allein eine Bereicherung, weil wir online immer auf ein bis zwei Sinne beschränkt sind, nämlich sehen und hören. Aber wenn du wirklich in einer anderen Umgebung bist, dann kommen ja noch deine anderen Sinne dazu.
Ich glaube, in Zukunft wird es immer wichtiger, dass du Plattformen nutzt, die deine Persönlichkeit zur Geltung bringen. Das können Netzwerktreffen, Masterminds oder Events sein. Aber genauso gut eignen sich Podcasts, Videos oder Livestreams, die deine Einzigartigkeit zeigen.
Deine Stimme, deine Gestik, deine spontanen Reaktionen – all das macht dich menschlich und unverwechselbar. Je mehr Sinne dabei angesprochen werden, desto besser.
Außerdem bin ich überzeugt, dass der Aufbau einer Community in Zukunft essenziell sein wird. Das hilft dir nicht zuletzt dabei, Kunden von Social-Media-Plattformen zu dir zu holen.
Es ist kein Zufall, dass Plattformen wie Skool aktuell so beliebt sind – und ich glaube nicht, dass dieser Trend so schnell abebben wird.
Menschen kaufen von Menschen, denen sie vertrauen. Und Vertrauen entsteht durch echte Verbindungen.
Kürzlich habe ich auf einer Website den Stempel „Made by a human“ gesehen. Das fand ich einerseits amüsant, andererseits zeigt es, wie weit wir schon gekommen sind: Wir müssen tatsächlich wieder betonen, dass etwas von einem Menschen gemacht wurde.
💡 Quick-Tipp: Community-Building
Überprüfe für dein Business:
✓ Wo können deine Kunden sich persönlich treffen?
✓ Welche Offline-Erlebnisse kannst du schaffen?
✓ Wie kannst du echte Verbindungen fördern?
✓ Wie kannst du mehrere Sinne ansprechen?
Die Zukunftsaussicht: Was uns in den nächsten 2-3 Jahren erwartet
Hand aufs Herz – ich wünschte, ich hätte eine Glaskugel und könnte dir genau sagen, was uns erwartet. Aber wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann dass sich die Entwicklung der KI nicht linear, sondern exponentiell entwickelt.
Was bedeutet das konkret?
Stell dir vor, du gehst spazieren und machst bei jedem Schritt die Strecke doppelt so lang. Der erste Schritt ist ein Meter, der zweite zwei Meter, der dritte vier Meter… Nach 30 Schritten wärst du einmal um die Erde gelaufen!
Genauso verhält es sich mit der KI-Entwicklung. Was heute noch unmöglich erscheint, könnte in einem Jahr schon Standard sein. Was bedeutet das für uns Solopreneure?
Diese Veränderungen sehe ich kommen:
1. Marketing wird noch persönlicher – und noch automatisierter
Ein Widerspruch? Nicht unbedingt! Während die Standardaufgaben automatisiert werden (Newsletter-Versand, Social Media Posts, Analysen), wird die persönliche Komponente immer wichtiger.
Ich glaube, wir werden eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Marketing erleben: einerseits maschinell erstellter Massencontent, andererseits handgemachtes, persönliches Marketing.
Die Kunst wird sein, beides clever zu kombinieren.
2. Video wird noch wichtiger – aber anders, als wir denken
Klar, Video ist schon lange wichtig. Aber was sich ändert: Mit KI wird es bald kinderleicht sein, professionell aussehende Videos zu erstellen. Der Unterschied wird nicht mehr in der Produktionsqualität liegen, sondern in der Authentizität und den Geschichten, die wir erzählen.
Ganz ehrlich? Das finde ich super spannend! Denn es bedeutet, dass nicht mehr das größte Budget gewinnt, sondern die beste Story.
3. Community wird zum entscheidenden Faktor
Je mehr KI in unserem Marketing-Alltag Einzug hält, desto wertvoller wird echte, menschliche Verbindung. Ich merke das jetzt schon: Meine Kunden suchen nicht nur Wissen oder Techniken – sie suchen Austausch, Zugehörigkeit, echte Gespräche.
Das bedeutet für uns: Community-Building wird keine nette Option mehr sein, sondern überlebenswichtig.
4. Hyperpersonalisierung wird Standard
KI wird es ermöglichen, Marketing auf einer ganz neuen Ebene zu personalisieren. Nicht mehr „Hallo [Vorname]“, sondern wirklich auf die individuellen Bedürfnisse, das Verhalten und die Vorlieben zugeschnittene Kommunikation.
Aber Vorsicht: Gerade, weil das technisch möglich sein wird, werden Menschen noch sensibler für authentische, ehrliche Kommunikation werden.
Was bedeutet das für dich als Solopreneur?
- Entwickle deine Stimme
Es wird wichtiger denn je, eine eigene, unverwechselbare Stimme zu entwickeln. Nicht weil KI das nicht könnte, sondern weil Menschen spüren wollen, dass da ein echter Mensch mit echten Erfahrungen spricht. - Investiere in Beziehungen
Baue dir jetzt schon eine treue Community auf. Nicht irgendwo da draußen auf Social Media, sondern auf deinen eigenen Plattformen. Diese Verbindungen werden dein wertvollstes Marketing-Asset sein. - Werde Tech-savvy (aber bleib menschlich)
Lerne, mit KI-Tools umzugehen. Nicht um sie blind einzusetzen, sondern um sie clever für dich arbeiten zu lassen. Die gewonnene Zeit investierst du in echte Gespräche und Beziehungen. - Fokussiere auf das Wesentliche
Je mehr Möglichkeiten es gibt, desto wichtiger wird es, sich zu fokussieren. Du musst nicht jeden Trend mitmachen. Konzentriere dich auf das, was du am besten kannst und was deinen Kunden wirklich hilft.
Weißt du, was das Beste an dieser Entwicklung ist? Sie spielt uns Solopreneuren direkt in die Karten! Denn während große Unternehmen erst ihre starren Strukturen aufbrechen müssen, können wir flexibel und schnell reagieren.
Die Zukunft gehört nicht denen mit dem größten Budget oder der ausgefeiltesten KI. Sie gehört denen, die Technologie und Menschlichkeit am besten verbinden können.