Wie Storytelling deine Positionierung stärkt und dich unverwechselbar macht

Lesezeit: 13 Min.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich am Markt einzigartig zu positionieren. Du kannst ein einzigartiges Produkt oder einen besonderen Service anbieten, über den Preis gehen oder eine spezielle Technologie nutzen, die nur du verwendest.

Doch vielleicht geht es dir wie vielen Solopreneuren: Dein Angebot und deine Dienstleistung sind mehr oder weniger mit denen deiner Mitbewerber vergleichbar. Eine bahnbrechende Innovation ist nicht dabei (und das ist auch gar nicht nötig.)

Wenn du dich nicht klar positionierst oder dich nicht von anderen abhebst, hat das weitreichende Konsequenzen: Du wirst austauschbar. Du bist dann nur einer von vielen, und du verschwendest Zeit und Energie, dich immer wieder erklären zu müssen.

Was ist Storytelling für Positionierung?

Storytelling für Positionierung ist die Kunst, deine persönliche Geschichte so zu nutzen, dass sie dir hilft, dich klar am Markt zu positionieren und dich von deinen Mitbewerbern abzuheben. Durch das Erzählen einer authentischen, einzigartigen Geschichte schaffst du eine emotionale Verbindung zu deinen Kunden, die dir hilft, dich als unverwechselbare Marke zu etablieren.

Doch woran erkennst du überhaupt, dass du nicht oder nicht gut positioniert bist?

Typische Warnsignale einer schwachen Positionierung:

Ständige Preiskämpfe: 
Deine Kunden vergleichen dich hauptsächlich über den Preis, anstatt den Mehrwert deines Angebots zu erkennen. Du merkst vielleicht, dass du immer wieder Rabatte geben musst, um einen Auftrag zu bekommen. Das liegt oft daran, dass deine Zielgruppe nicht versteht, warum dein Angebot wertvoller ist als das der Konkurrenz. Das führt zu einem ständigen Wettbewerb über den Preis, den du kaum gewinnen kannst, wenn deine Einzigartigkeit nicht klar herausgestellt wird.

Schwierige Kundenakquise: 
Es fällt dir schwer, die richtigen Kunden zu gewinnen, und du musst viel Zeit und Energie aufwenden, um dein Angebot zu erklären. Oft kommt es dir vor, als würdest du dich immer wieder beweisen müssen, und potenzielle Kunden verstehen oft nicht direkt, was genau sie bei dir bekommen und warum es für sie relevant ist. Wenn du spürst, dass deine Gespräche zäh sind und du immer wieder die gleichen Erklärungen geben musst, fehlt wahrscheinlich eine klare Positionierung, die den Nutzen deines Angebots auf den Punkt bringt.

Keine klare Differenzierung: 
Du wirst häufig mit deinen Mitbewerbern verglichen und schaffst es nicht, deine Einzigartigkeit klar herauszustellen. Deine Zielgruppe sieht keinen grundlegenden Unterschied zwischen dir und anderen Anbietern. Vielleicht bekommst du Fragen wie: „Warum sollte ich mich für dich entscheiden und nicht für Anbieter X?“ Wenn solche Fragen häufiger auftreten, deutet das darauf hin, dass deine Kernbotschaft noch nicht klar genug ist und du deinen Unterschied nicht überzeugend genug kommunizierst.

Frustration in der Zusammenarbeit: 
Du ziehst Kunden an, die nicht zu dir passen, und die Zusammenarbeit fühlt sich anstrengend und unbefriedigend an. Das sind oft Kunden, die deine Arbeitsweise oder deinen Wert nicht wirklich schätzen. Du hast vielleicht das Gefühl, konstant Kompromisse eingehen zu müssen, oder du merkst, dass die Chemie nicht stimmt. Dies liegt häufig daran, dass deine Positionierung nicht klar genug kommuniziert, wer du bist und wie du arbeitest – und somit nicht die richtigen Kunden anspricht.

Unsicherheit: 
Du bist dir in deiner gesamten Kommunikation nach außen, aber auch gefühlsmäßig unsicher, was den Wert und Nutzen deines Unternehmens betrifft. Du zögerst vielleicht, klare Aussagen über den Wert deines Angebots zu machen, oder hast Schwierigkeiten, deine Preise selbstbewusst zu kommunizieren. Diese Unsicherheit überträgt sich auch auf deine potenziellen Kunden, die ebenfalls unsicher werden, ob dein Angebot wirklich zu ihnen passt. Das Fehlen einer klaren Positionierung führt oft dazu, dass du dich selbst immer wieder hinterfragst und nicht das Vertrauen hast, das du benötigst, um überzeugend aufzutreten.

Du siehst also, dass eine unklare oder schwache Positionierung ziemlich weitreichende Konsequenzen in deinem Business hat.

Die gute Nachricht ist aber: Deine Story kann der Schlüssel sein, um eine unverwechselbare Marke aufzubauen.

Lass uns anschauen, wie du die Essenz deiner Geschichte findest, sie erzählst und strategisch in dein Marketing einbaust, um dich damit einzigartig am Markt zu positionieren.

Wie dich deine Story einzigartig macht

Lass uns zunächst klären, was wir unter Positionierung im Marketing verstehen:

Positionierung ist im Grunde der Platz, den dein Unternehmen, deine Marke oder dein Produkt im Kopf deiner Zielgruppe einnimmt. Es geht darum, wie du wahrgenommen wirst im Vergleich zu deinen Wettbewerbern.

Dabei ist Storytelling für Positionierung oft besonders effektiv für Solopreneure.

Weil deine Story garantiert einzigartig ist.

Niemand hat genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie du, niemand hat die gleiche Perspektive wie du. Deine Geschichte kann also der Schlüssel für effektives Storytelling zur Positionierung sein, um dich von anderen zu differenzieren, auch wenn deine Dienstleistungen oder Produkte auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen.

Durch Storytelling für Positionierung kannst du eine emotionale Verbindung zu deinen Kunden aufbauen, die weit über die reinen Fakten deines Angebots hinausgeht. Sie zeigt, wofür du stehst, warum du tust, was du tust, und warum das für deine Kunden relevant ist.

Beispiel Barbara Gerasch*

Ein inspirierendes Beispiel ist Barbara Gerasch*, eine Künstlerin, die das System „KUNST&FREIHEIT“ entwickelt hat, ein Ansatz, der künstlerische Freiheit mit finanzieller Unabhängigkeit verbindet.

Frau vor Graffiti-Wand lächelt.

*Hinweis: Die Story ist leider nicht mehr auf ihrer Website auffindbar, ich hatte sie in meinen Evernote-Notizen abgespeichert,

Ihre Geschichte fasziniert, weil sie mit fast 40 Jahren einen radikalen Wechsel vollzog – von der Unternehmerin zur Kunststudentin.

Barbaras Story dreht sich um die Herausforderung, Kunst und Business zu vereinen. Sie schildert ihren jahrelangen Kampf, künstlerisches Schaffen mit geschäftlichen Anforderungen in Einklang zu bringen. Weil viele Künstler eben in der Kunst abtauchen und die anderen Sachen, die im Kontext des Business anfallen, wie zum Beispiel Marketing, Buchhaltung, Websites etc., nicht gerne auf dem Schirm haben.

Das Besondere an Barbaras Geschichte ist die Entwicklung eines Systems, das ihr sowohl finanzielle Unabhängigkeit als auch künstlerische Freiheit ermöglicht. Sie fand nicht nur für sich selbst eine Lösung, sondern teilt diese nun mit anderen Künstlern.

Diese Story positioniert Barbara nicht nur als Künstlerin, sondern als Mentorin für andere Kunstschaffende, die sowohl ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen als auch kreative Erfüllung erleben wollen. Sie spricht direkt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Zielgruppe an und bietet eine Lösung, die aus ihrer eigenen Erfahrung entstanden ist.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Positionierung durch Storytelling liegt in der Authentizität, die eine zentrale Rolle im Storytelling für Positionierung spielt. Deine Geschichte muss echt sein und zu dir passen. Sie sollte ehrlich und authentisch deine Erfahrungen, Werte und Motivationen widerspiegeln.

Kunden haben heute ein feines Gespür für Unechtes. Deine Story sollte deine Werte und Einzigartigkeit widerspiegeln und zeigen, warum das für deine Kunden relevant ist.

Elemente einer Story für die Positionierung

Ich denke, dir ist nun klar, warum eine Story so wichtig für die Positionierung sein kann. Lass uns tiefer eintauchen und uns anschauen, aus welchen Elementen eine wirklich gute, positionierende Geschichte besteht.

Ich werde dir die einzelnen Elemente erklären und dabei zwei Beispiele verwenden: die Geschichte von Barbara Gerasch, die wir schon kennen, und meine eigene Geschichte, wie ich zum Soulful Marketing gekommen bin.

Eine gute, positionierende Geschichte besteht aus fünf Elementen:

1. Dein einzigartiger Hintergrund: 
Was macht dich aus? Welche Erfahrungen haben dich geprägt? Dein Hintergrund sollte sowohl berufliche als auch persönliche Erfahrungen umfassen, die deinen Weg beeinflusst haben. Bei Barbara war es der radikale Wechsel von der Unternehmerin zur Kunststudentin, eine Entscheidung, die Mut und Entschlossenheit zeigte und ihre Einzigartigkeit unterstreicht.

Überlege, welche Entscheidungen in deinem Leben besonders prägend waren. In meinem Fall war es der Wunsch, Marketing anders zu machen – inspiriert durch eine Begegnung mit einem leidenschaftlichen Schokoladenhersteller, der mir zeigte, dass man auch in der Geschäftswelt mit echter Leidenschaft arbeiten kann. Das führte mich dazu, die Idee des Soulful Marketing zu entwickeln.

Finde deine eigenen Wendepunkte, die deine Vision und Werte geprägt haben.

2. Der Konflikt oder die Herausforderung: 
Jede gute Story braucht einen Konflikt. Das ist oft das Problem, das du für deine Kunden löst oder eine Herausforderung, der du selbst gegenüberstandest. Ein Konflikt macht deine Geschichte menschlich und nachvollziehbar, da jeder irgendwann mit Schwierigkeiten konfrontiert wird. Das kann etwa der Kampf gegen fehlende Zeitressourcen, finanzielle Engpässe, der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit oder auch der Verlust einer wichtigen Chance sein.

Bei Barbara war es der Kampf, Kunst und Business zu vereinen – eine Herausforderung, die viele Künstler teilen, die oft zwischen kreativer Freiheit und finanzieller Sicherheit balancieren müssen. Bei mir war es die Unzufriedenheit mit manipulativen Marketingpraktiken, die nicht mit meinen persönlichen Werten übereinstimmten und mich dazu zwangen, nach einer anderen Lösung zu suchen.

Welche Herausforderungen haben dich dazu gebracht, deinen aktuellen Weg zu gehen?

3. Deine einzigartige Lösung: 
Wie bist du das Problem angegangen? Die Lösung sollte einzigartig sein und direkt aus deiner eigenen Erfahrung und deinem Hintergrund hervorgehen. Barbara entwickelte das „KUNST&FREIHEIT“-System, das ihr sowohl finanzielle Freiheit als auch künstlerische Unabhängigkeit ermöglichte. Sie kombinierte ihre Erfahrung als Unternehmerin mit ihrer Leidenschaft für Kunst, um einen neuen Weg zu finden, der beiden Bereichen gerecht wurde.

Meine Lösung war die Entwicklung des Konzepts von Soulful Marketing – ein Ansatz, der Marketingtechniken nutzt, die authentisch sind und mit meinen eigenen Werten übereinstimmen. Es geht darum, Marketing auf eine Art und Weise zu betreiben, die sich für meine Kunden und mich richtig anfühlt.

Überlege, wie deine Lösung direkt aus deinem persönlichen Konflikt entstanden ist und wie sie sich von anderen Ansätzen unterscheidet.

4. Die Transformation: 
Zeige, wie deine Lösung das Leben deiner Kunden oder dein eigenes Leben verändert hat. Die Transformation sollte eine deutliche Verbesserung darstellen – der Punkt, an dem aus dem Konflikt ein positives Ergebnis wurde. Barbara erreichte finanzielle Unabhängigkeit bei künstlerischer Freiheit, was es ihr ermöglichte, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollte, und anderen Künstlern dasselbe zu ermöglichen.

Bei mir war es die Entscheidung, mich selbstständig zu machen und anderen Solopreneuren und kleinen Unternehmen zu helfen, Marketing auf ihre Weise zu gestalten – weg von manipulativen Techniken hin zu einem ehrlichen und authentischen Ansatz.

Überlege, wie deine Lösung zu einer positiven Veränderung führte und welche konkreten Ergebnisse daraus entstanden sind.

5. Deine Werte und Mission: 
Was treibt dich an? Deine Werte sind der Kern deiner Motivation und prägen jede Entscheidung, die du triffst. Barbara möchte Kunst als geistiges Grundbedürfnis fördern, weil sie daran glaubt, dass Kunst ein essenzieller Bestandteil des Lebens ist, der vielen Menschen Zugang zur Selbstentfaltung bietet.

Meine Mission ist es, eine Alternative zu manipulativen Marketingtechniken zu bieten, weil ich fest daran glaube, dass nachhaltiger Erfolg nur auf Ehrlichkeit und Authentizität aufgebaut werden kann.

Deine Werte sollten klar ausdrücken, warum du tust, was du tust, und wie du die Welt verändern möchtest – sei es für deine Kunden oder für die Gemeinschaft insgesamt.

Techniken zur Entwicklung deiner Positionierungs-Story

Jetzt kennst du die Elemente einer guten positionierenden Story. Aber wie entwickelst du deine eigene Geschichte? Ich möchte dir hier kurz ein paar Techniken mitgeben, damit du, bevor du deine Geschichte ausarbeitest, nicht ins Problem kommst, das ewig lang wird.

Diese Techniken können dir helfen:

  • Identifiziere die Kernbotschaft: 
    Was ist die eine Sache, die du deinem Publikum vermitteln willst? Deine Kernbotschaft sollte das zentrale Thema deiner Geschichte sein – etwas, das deine Werte, deine Motivation und deinen einzigartigen Ansatz auf den Punkt bringt. Sie sollte die Essenz dessen sein, was dich antreibt und was du für deine Kunden erreichen möchtest. Welche Erkenntnis hat dein Leben am meisten verändert? Bei mir ist es: Marketing muss authentisch sein und sich dir anpassen.
  • Finde den roten Faden: 
    Zeichne eine Zeitlinie deines Werdegangs und markiere wichtige Stationen. Positive wie negative Wendepunkte sind entscheidend. Ein positiver Wendepunkt könnte etwa eine erfolgreiche berufliche Veränderung oder eine neue Qualifikation sein, während ein negativer Wendepunkt eine Phase der beruflichen Unsicherheit oder ein gescheitertes Projekt darstellen kann.
  • Integration von Alleinstellungsmerkmalen:
    Überlege: Was macht dich einzigartig? Welche ungewöhnliche Kombination von Erfahrungen hast du? In meinem Fall ist es die Kombination aus klassischer Marketingausbildung und dem Wunsch nach einem Ansatz, der zu mir als introvertierte Person besser passt. Hinzu kam dann meine Leidenschaft für das Thema Genuss und Manufakturen. Das Ganze nennt man auch „Talent Stacking“, also die Kombination von verschiedenen Talenten und Ausbildungen, die nur du in dieser Art und Weise hast. Das kann aber auch zum Beispiel sein, dass du eine besondere Leidenschaft für ein Hobby hast und das in deinem Beruf einfließen lässt.
  • Nutze die „Vorher-Nachher“-Technik: 
    Beschreibe deine Story als Vorher-Nachher-Verlauf. Vorher warst du unzufrieden, hattest mit bestimmten Herausforderungen zu kämpfen oder standest vor einem Problem, das dir im Weg stand. Nachher hast du eine Lösung gefunden, die dir geholfen hat, diese Hürden zu überwinden, und dadurch dein Leben oder deine Arbeit positiv verändert. Dieser Vergleich zeigt deutlich die Transformation, die durch deine Lösung erreicht wurde. Die berühmteste Kurzversion davon ist übrigens die „Vom Tellerwäscher zum Millionär“.
  • Die „Was wäre, wenn“ Methode:
    Wenn du noch keinen besonderen Nachher hast, also noch keinen besonderen Erfolg oder vielleicht noch am Anfang stehst, ist das auch kein Problem, denn dann kannst du die „Was wäre wenn?“ Methode einsetzen. Du kannst also deine Zukunftsvision vorstellen, wie du denkst, dass die Zukunft in deinem Bereich sein sollte. Also wie würde die Welt aussehen, wenn deine Kunden deinen Ansatz über nehmen würden oder deine Idee umsetzen würden.

Denk daran, dass die Entwicklung deiner Story ein Prozess ist. Es braucht Zeit und mehrere Überarbeitungen, bis du die Version findest, die sich für dich richtig und authentisch anfühlt.

Story-Mapping für eine klare Positionierung

Story-Mapping ist eine großartige Technik, um deine Geschichte zu strukturieren und sicherzustellen, dass sie für deine Zielgruppe verständlich und nachvollziehbar wird. Visualisiere deine Story, indem du eine Zeitachse zeichnest und wichtige Stationen markierst.

Anleitung für die Story-Map

  1. Nimm ein großes Blatt Papier oder ein digitales Whiteboard.
  2. Zeichne eine horizontale Linie in der Mitte – das ist deine Zeitachse.: Diese Linie symbolisiert deinen Werdegang. Markiere auf dieser Linie die wichtigsten Stationen deiner Geschichte.
    • Ausgangspunkt: Wo hat deine Reise begonnen? Das könnte dein erster Job, eine prägende Erfahrung oder der Moment sein, in dem du deine Leidenschaft entdeckt hast.
    • Herausforderung: Notiere die Herausforderungen, denen du begegnet bist. Welche Hürden musstest du überwinden? Welche Probleme haben dich dazu gebracht, deinen Weg zu ändern?
    • Wendepunkt: Dieser Moment markiert die Entscheidung oder das Ereignis, das alles verändert hat. Was war der ausschlaggebende Punkt, der dich auf den Weg gebracht hat, auf dem du heute bist?
    • Transformation: Zeige die positive Veränderung, die deine Lösung mit sich gebracht hat. Wie hat sich dein Leben oder das Leben deiner Kunden verbessert?
  3. Emotionen und Erkenntnisse:
    Über der Linie notierst du für jede Station, die damit verbundenen Emotionen und Erkenntnisse: Wie hast du dich gefühlt? Was hast du gelernt? Diese emotionalen Elemente sind entscheidend, um eine Verbindung zu deinen Kunden herzustellen.
  4. Nutzen für deine Kunden: 
    Unter der Linie schreibst du bei jeder Station, welchen Nutzen deine Erfahrungen für deine Kunden haben. Wie helfen deine Erkenntnisse und deine Transformation dabei, die Probleme deiner Zielgruppe zu lösen? Wie hat sich das auf dein Angebot auswirkt?

So kannst du garantiert sicherstellen, dass deine Story auch konkreten Mehrwert für deine Kunden hat und ihnen zeigt, warum sie mit dir arbeiten sollten.

Beispiel: The Naked Mind

story This Naked Mind

Lass mich dir ein kurzes Beispiel geben. Hierzu möchte ich dir Annie Grace vorstellen, die Gründerin des Unternehmens „This Naked Mind„. Sie hat sich darauf spezialisiert, Menschen zu einem moderaten Umgang mit Alkohol zu verhelfen.

Es ist ein durchaus heikles Thema. Ich gebe dir ihre Story hier nur in Kurzform wieder:

  1. Ausgangspunkt: Jüngste Vizepräsidentin in einem multinationalen Unternehmen, erfolgreich, aber mit zunehmendem Alkoholkonsum, um abzuschalten.
  2. Herausforderung: Erkenntnis, dass Alkohol ihr nicht mehr dient. Sie war jedoch unzufrieden mit den traditionellen Abstinenzmethoden und konnte sich nicht mit dem typischen Klischee des „Alkoholikers“ identifizieren.
  3. Lösung: Entwicklung eines neuen, wissenschaftlich fundierten Ansatzes zur Veränderung der Beziehung zu Alkohol.
  4. Heute: Bestsellerautorin und Mentorin für Menschen, die ihr Trinkverhalten überdenken wollen, ohne sich als „Alkoholiker“ zu bezeichnen.
  5. Vision: Eine Welt, in der Menschen eine gesunde, bewusste Beziehung zu Alkohol haben, frei von Scham und Stigma.

Dieses Story-Map zeigt, wie Annie’s persönliche Erfahrung sie zu ihrer einzigartigen Positionierung geführt hat. Ihre Geschichte spricht direkt Menschen an, die mit ihrem Alkoholkonsum hadern, sich aber nicht mit traditionellen Programmen identifizieren können.

Beim Story-Mapping ist es wichtig, dass du authentisch bist, dich auf die relevanten Aspekte konzentrierst und stets deine Zielgruppe im Blick behältst. Überarbeite deine Map mehrmals und teste sie, indem du deine Geschichte anderen erzählst und ihre Reaktionen beobachtest.

Integration von Storytelling zur Positionierung ins Marketing

Nun, da du deine Story entwickelt hast, solltest du sie strategisch in dein Marketing einbauen. Das kannst du überall tun, aber wie du deine Story erzählst, sollte je nach Plattform angepasst werden.

Auf Social Media, wie Instagram oder LinkedIn, solltest du kurze und prägnante Versionen deiner Story nutzen, die die Aufmerksamkeit der Leser sofort fesseln – hier sind wenige Sätze oder sogar ein Bild mit einem ansprechenden Text ideal.

Auf deiner Website hingegen kannst du eine ausführlichere Fassung präsentieren, die deine gesamte Reise beschreibt und den Mehrwert für deine Kunden verdeutlicht. In einem Vortrag oder einer Präsentation ist es wichtig, die Story dynamisch zu erzählen, um das Publikum zu fesseln, und relevante emotionale Höhepunkte hervorzuheben.

Der Stil sollte je nach Plattform variieren: Während Social Media eher locker und zugänglich ist, darf die Website gerne etwas formeller und detailreicher sein, um Vertrauen aufzubauen.

Auf Social Media solltest du zum Beispiel kurze, prägnante Versionen deiner Story verwenden, die emotional ansprechend sind und schnell Interesse wecken. Auf deiner Website kannst du eine ausführlichere Fassung präsentieren, die deine gesamte Reise und den Mehrwert für deine Kunden beschreibt.

Die wichtigsten Bereiche für deine Story

1. Auf deiner Website: 

Deine Website ist oft der erste Berührungspunkt mit potenziellen Kunden. Hier gibt es zwei Optionen, wie du deine Story integrieren kannst. 

a) In the Headline:
Im Idealfall kannst du deine Story als Kurzform in die Headline einbringen.

Beispiele:
„VON DEINER KREATIVEN LEIDENSCHAFT HIN ZUR PROFI-KUNST“ (Quelle: Barbara Gerasch, Screenshot vom 06.10.24)

„OVERDRINKING? IT DOESN’T MEAN YOU’RE BROKEN. I want to help you develop a better relationship with alcohol..and have fun doing it!“ (Quelle: This Naked Mind, Screenshot vom 06.10.24)


b) Über mich-Seite:

Hier kannst du deine vollständige Geschichte erzählen. Zeige deine Reise, deine Erkenntnisse und den Wert, den du für deine Kunden bringst. Es ist aber auch möglich, hier eine Kurzform von deiner Geschichte abzubilden und dann auf eine lange Podcast-Folge oder einen Blogbeitrag zu verweisen.

2. In Vorträgen und Präsentationen: 

Wenn es zum Publikum und Thema passt, würde ich versuchen, immer mit einer Story zu beginnen, die zeigt, wer du eigentlich bist und worum es in dem Vortrag geht. Ebenso kannst du Elemente deiner Story nutzen, um wichtige Punkte zu illustrieren. Damit hast du einen roten Faden in deinem Vortrag.

3. In der PR-Arbeit: 

Unter PR-Arbeit verstehe ich alles, was dazu dient, dass du anderswo bekannt wirst – also auf einer anderen Bühne stehst. Das kann eine Pressemitteilung sein, aber es geht genauso um Interviews, Gastbeiträge für andere oder Podcast-Auftritte. Diese Gelegenheiten sind ideal, um deine Geschichte zu erzählen. Die Gastgeber werden dankbar sein, dass du nicht einfach deinen Werdegang auflistest, sondern eine emotionale Story präsentierst, die eine Verbindung zum Zuhörer schafft.

Wenn du fortgeschritten bist, kannst du sogar einen speziellen PR-Bereich auf deiner Webseite einrichten. Dort kannst du deine Story in Lang- und Kurzform darstellen, sodass potenzielle Gastgeber deine Geschichte schon kennen, bevor sie dich einladen.

Der Schlüssel liegt darin, deine Geschichte konsistent zu erzählen und sie an den jeweiligen Kontext anzupassen. Auf Social Media, wie Instagram, solltest du insbesondere kurze, emotionale Ausschnitte deiner Story verwenden, die schnell Interesse wecken – etwa ein persönliches Erlebnis, das den Leser sofort anspricht. Auf LinkedIn könntest du eine etwas detailliertere Version erzählen, die deine beruflichen Erkenntnisse hervorhebt und Mehrwert bietet.

Auf deiner Website kannst du die vollständige Story präsentieren, die deine gesamte Reise beschreibt und die tiefen Werte hinter deinem Angebot vermittelt. Diese Anpassung hilft, die Story immer passgenau und wirkungsvoll zu erzählen, je nachdem, wo sich deine Zielgruppe gerade befindet. Sie sollte immer zeigen, warum du die ideale Lösung für die Probleme deiner Zielgruppe bist.

Zusammenfassung

Lass uns kurz die wichtigsten Punkte zusammenfassen:

  • Deine Story ist ein kraftvolles Werkzeug zur Positionierung, besonders für Solopreneure.
  • Eine gute positionierende Story beinhaltet deinen einzigartigen Hintergrund, deine Herausforderungen, deine Lösung und deine Vision.
  • Techniken wie Story-Mapping können dir helfen, deine Geschichte strukturiert zu entwickeln.
  • Die Integration deiner Story in verschiedene Marketingkanäle ist entscheidend für eine effektive Positionierung.

Unterschätze nicht die Effektivität, die eine Geschichte auf dein Unternehmen haben kann. Große Marken und erfolgreiche Persönlichkeiten haben es verstanden, ihre persönliche Geschichte in den Mittelpunkt ihrer Marke zu stellen und damit eine emotionale Verbindung zu ihrem Publikum zu schaffen.

Ein inspirierendes Beispiel ist Tony’s Chocolonely. Die Marke erzählt die Geschichte ihres Gründers, der schockiert über die Praktiken der Kakaoindustrie war, insbesondere über die Ausbeutung und Kinderarbeit. Tony’s Chocolonely setzt sich seitdem aktiv dafür ein, die Schokoladenindustrie zu verändern und verwendet seine Geschichte, um Bewusstsein zu schaffen und Kunden zu aktivieren, Teil dieser Mission zu werden. Diese authentische Story zieht Menschen an, die Gerechtigkeit und fairen Handel unterstützen wollen, und hebt die Marke von anderen Schokoladenherstellern ab.

Ein weiteres Beispiel ist Patagonia. Das Outdoor-Bekleidungsunternehmen erzählt die Geschichte von Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Gründer Yvon Chouinard positionierte die Marke als Verfechterin des Schutzes der Natur und setzte sich für verantwortungsvollen Konsum ein. Patagonias Kampagnen, wie etwa „Don’t buy this jacket“, zeigten ihre Mission deutlich: Der Fokus lag nicht auf reinen Verkaufszahlen, sondern auf der Notwendigkeit, weniger zu konsumieren und die Umwelt zu schützen. Diese Werte resonieren stark mit der Zielgruppe und schaffen Loyalität über die Produkte hinaus – Menschen kaufen Patagonia, weil sie an die Mission der Marke glauben.

Dein nächster Schritt

Fang an, deine Story-Map auszuarbeiten. Zeichne deine wichtigsten Stationen auf, finde den roten Faden und entwickle eine authentische Erklärung für dein „Warum“.  Deine Story ermöglicht es dir, dich von der Masse an Konkurrenten zu unterscheiden und wird zur Basis deines Marketings, die nicht nur dein Angebot erklärt, sondern auch zeigt, wer du bist und wofür du stehst. Wenn du es richtig gut machst, kann daraus sogar ein Buch, eine große Karriere oder eine starke Markenloyalität entstehen, die dein Unternehmen langfristig erfolgreich macht.

Schreibe einen Kommentar