Marketing-Texte, die im Gedächtnis bleiben: Nutze diese 4 einfachen Techniken

Lesezeit: 14 Min.

Du hast es bestimmt schon gemerkt: KI-generierter Content überschwemmt mittlerweile alle Kanäle. Um dagegen anzukommen, brauchst du mehr als nur „guten Inhalt“. In diesem Beitrag zeige ich dir vier konkrete Stilmittel, die deine Marketing-Texte von der Masse abheben. Sie funktionieren für jeden Text-Typ im Marketing, kosten nichts und sind sofort umsetzbar. Und sie machen den entscheidenden Unterschied zwischen Marketing-Texten, die einfach verpuffen – und Botschaften, die im Gedächtnis bleiben.

Du hast gerade wieder einen Newsletter verschickt, ein paar Posts geteilt und trotzdem – Stille. Kein Feedback, keine Reaktionen. Einfach nichts. Da steckst du Herzblut und dein Wissen in deine Inhalte, und trotzdem scheinen sie einfach zu verpuffen.

Die Anzeichen sind überall:

  • Die Öffnungsrate deines Newsletters dümpelt im einstelligen Bereich
  • Deine Social Media-Posts erhalten zwar Likes, aber keine Kommentare oder Shares
  • Bei einem Beratungsgespräch merkt dein Gegenüber an: „Ach, du machst einen Podcast? Das wusste ich gar nicht…“ – obwohl du in jeder Email darauf hinweist
  • Du sprichst im Kundengespräch Punkte an, die du zigfach in deinem Content erklärt hast, und merkst: Die Person hat nichts davon gesehen oder sich gemerkt

Die unbequeme Wahrheit: Deine Marketing-Texte prallen an deiner Zielgruppe ab wie Regentropfen an einer Windschutzscheibe. Es ist, als hättest du eine unsichtbare Mauer zwischen dir und deinen potenziellen Kunden.

Der Unterschied zwischen Content, der einfach nur da ist, und Botschaften, die wirklich ankommen, liegt nicht in der Häufigkeit des Postens oder teuren Tools.

Er liegt in der Art, WIE du kommunizierst.

Übrigens: Dieser Blogbeitrag basiert auf Folge 26 meines MarketingCafé Podcasts. Wenn du lieber hören als lesen möchtest, findest du die Episode hier. Perfekt für deine nächste Autofahrt oder während du mal wieder verzweifelt versuchst, die Spülmaschine einzuräumen und gleichzeitig produktiv zu sein.

Warum deine Marketing-Texte untergehen

Was mich in letzter Zeit richtig umtreibt, ist die Frage, wie wir als Solopreneure in dieser Content-Flut noch durchdringen können. Gefühlt wird es jeden Tag schwieriger, weil immer mehr Leute KI-Tools nutzen, die grammatikalisch perfekten, aber völlig austauschbaren Content produzieren.

ChatGPT & Co produzieren mittlerweile Texte, die so mittelmäßig perfekt sind, dass sie alle gleich klingen – wie ein riesiger Chor, der dasselbe Lied im exakt gleichen Ton singt. Da kannst du noch so toll mitsingen – niemand wird deine Stimme heraushören.

Ich merke das auch bei mir selbst. Die Zeiten, in denen es reichte, einfach regelmäßig zu posten, sind definitiv vorbei. Da kannst du noch so tolle Inhalte haben – wenn sie klingen wie alle anderen auch, werden sie einfach weggescrollt. So schnell, dass dein Content buchstäblich Schleudertrauma bekommen könnte.

Was ist die Lösung? Es geht nicht darum, lauter zu schreien oder noch mehr zu posten. Es geht darum, ANDERS zu kommunizieren.

Und anders bedeutet: Mehr Persönlichkeit. Mehr Orginalität. Und einfach mehr Content, der einzigartiger und kreativer wird. Es braucht eine Sprache, die Menschen berührt und in Erinnerung bleibt.

In diesem Blogbeitrag teile ich mit dir vier simple, aber unglaublich wirkungsvolle Stilmittel, die deine Marketing-Botschaften von austauschbarem Marketings-Blabla in anziehende Kommunikation verwandeln können.

Und das Gute ist: Es sind Techniken, die sich sofort umsetzen lassen und keinen Cent kosten – aber ihre Wirkung kann dein Marketing-Texte deutlich verbessern. Wie ein gutes Gewürz, das aus einem langweiligen Gericht plötzlich ein Geschmackserlebnis macht.

Und um diese 4 Themen geht es:

  1. Wie du mit Spezifität sofort mehr Vertrauen und Aufmerksamkeit gewinnst
  2. Warum gut gewählte Metaphern länger im Gedächtnis bleiben als nackte Fakten
  3. Wie du mit der Alternativen-Diskreditierung klare Kante zeigst und genau die richtigen Kunden anziehst
  4. Und wie du mit der PSP-Methode eine überzeugende Struktur in jede deiner Botschaften bringst

Diese Techniken funktionieren übrigens in JEDEM Format – egal ob Social Media, E-Mail, Website-Texte oder Videos. Und sie verlangen keine besonderen Schreibfähigkeiten. Wenn du sprechen kannst, kannst du diese Techniken anwenden.

Du musst kein Hemingway sein – nur du selbst, aber mit ein paar rhetorischen „Kniffen“.

1. Spezifität – Werd endlich mal konkret

Lass uns mit dem ersten und für mich mächtigsten Stilmittel beginnen: Spezifität.

Was genau ist Spezifität in Bezug auf Kommunikation? 

Spezifität heißt: konkret zu werden, statt vage zu bleiben. Es bedeutet, messbare Details, präzise Beschreibungen und greifbare Beispiele zu liefern, statt sich in allgemeinen Aussagen zu verlieren.

Es ist der Unterschied zwischen „Ich helfe dir beim Abnehmen“ und „Meine Klienten verlieren typischerweise 4-7 kg in den ersten 30 Tagen, ohne auf ihre geliebte Schokolade verzichten zu müssen.

Das Grundproblem in den meisten Marketing-Texten ist, dass sie vage und im Allgemeinen bleiben. „Ich helfe dir, erfolgreicher zu werden“ ist eine Aussage, die buchstäblich Millionen von Menschen machen könnten.

Sie aktiviert nichts in unserem Gehirn, weil sie zu abstrakt ist – wie ein Nebelwald, den man nicht richtig erkennen kann.

Du kennst das sicher aus eigener Erfahrung: Wenn dir jemand von einem Restaurant erzählt und sagt „Das Essen war gut“, dann weckt das kaum Interesse. Wenn die Person aber sagt: „Die hausgemachten Tagliatelle mit Steinpilzen und einem Hauch Trüffel waren ein Gedicht – ich hatte das Gefühl, ich wäre wieder im Urlaub in der Toskana„, dann kannst du es förmlich schmecken.

Genau dasselbe passiert mit deinen Marketing-Botschaften: Spezifität erzeugt Bilder im Kopf, weckt Emotionen und schafft Vertrauen.

Warum Spezifität wie ein kleiner Vertrauensbooster wirkt

Lass uns ein kleines Gedankenexperiment machen:

Angenommen, du hast Schmerzen am Knie und gehst zu zwei verschiedenen Ärzten.

Der Erste sagt Folgendes: „Da ist was am Knie nicht in Ordnung“.

Das hilft dir natürlich icht wirklich weiter.

Der zweite Arzt sagt: „Sie haben eine leichte Entzündung des medialen Kollateralbandes, die typischerweise innerhalb von 14 Tagen abheilt, wenn Sie dreimal täglich die folgenden zwei Übungen machen.“

Welchem würdest du mehr vertrauen? Von welchem Arzt würdest du dich behandeln lassen?

Und natürlich bist du kein Arzt und musst auch nicht Fachsprache verwenden.

Was du aber machen musst, ist konkret zu werden. Menschen reagieren auf Spezifität, weil sie Kompetenz signalisiert. Wer Details nennen kann, wirkt, als wüsste er, wovon er spricht. Und als ob er wirklich in die Köpfe seiner Kunden sehen kann.

Vier Bereiche, in denen du sofort spezifischer werden kannst

Hier sind vier Bereiche, in denen Spezifität deine Botschaften sofort verbessern kann:

  1. Zahlen & Daten:
    Statt „viele Kunden“ sag „zwölf meiner Kunden im letzten Quartal“ oder statt „bessere Ergebnisse“ sag „eine Steigerung der E-Mail-Öffnungsrate um 23%„. Zahlen wirken wie kleine Anker in deiner Kommunikation – sie geben dem Gehirn etwas Konkretes zum Festhalten.
  2. Sinnesdetails:
    Statt „ein gutes Gefühl“ sprich von „diesem warmen Kribbeln im Bauch, wenn du merkst: Es funktioniert!“ Unser Gehirn reagiert stark auf sensorische Beschreibungen – sie aktivieren unsere Vorstellungskraft und lassen uns die Erfahrung förmlich miterleben.
  3. Konkrete Beispiele:
    Statt abstrakter Konzepte nutze greifbare Beispiele. Statt „verbesserte Kommunikation“ sag „du sitzt am Montagmorgen in deinem Team-Meeting und zum ersten Mal verstehen alle sofort, was du meinst„. Beispiele übersetzen abstrakte Konzepte in erlebbare Realität.
  4. Zeitbezüge:
    Statt vager Zeitangaben wie „bald“ oder „schnell“ nutze konkrete Zeitfenster: „schon in unserer zweiten Zoom-Session nächsten Dienstag“ oder „innerhalb der ersten 14 Tage„. Präzise Zeitangaben schaffen Vertrauen und bauen Spannungsbögen auf.

Von vage zu präzise Marketing-Texten (und plötzlich hört dir jemand zu)

Hier ein Vorher-Nachher-Beispiel, um den Unterschied zu verdeutlichen:

Scglecht: „Ich helfe Unternehmern, ihre Online-Präsenz zu verbessern und mehr Kunden zu gewinnen.“

Nachher: „Ich helfe Fotografen, ihre Website so zu optimieren, dass Besucherinnen durchschnittlich 3 Minuten länger bleiben und die Anfragerate um mindestens 30% steigt.

Das erste Statement könnte von jedem Marketing-Berater stammen.

Das zweite zeigt sofort: Hier spricht jemand, der a) genau weiß, für wen sein Angebot ist, b) präzise messen kann, was sich verbessert und c) konkrete Ergebnisse liefern kann. Welches Statement würde dich eher dazu bringen, mehr erfahren zu wollen?

Übrigens: Spezifität ist kein Synonym für „kompliziert“. Im Gegenteil – je konkreter du wirst, desto einfacher ist es für dein Publikum, dir zu folgen und sich mit deiner Botschaft zu identifizieren.

Praxis-Tipp:
Nimm dir einen deiner letzten Social-Media-Posts, Newsletter oder einen Marketing-Text von deiner Website. Markiere alle vagen, allgemeinen Aussagen wie „viel“, „besser“, „schnell“, „erfolgreich“. Ersetze mindestens drei davon durch spezifische Details, Zahlen oder sinnliche Beschreibungen. Und dann beobachte, wie sich die Resonanz auf deinen nächsten Beitrag verändert!

2. Metaphern – Der Gedankenkleber für deine Marketing-Texte

Unser Gehirn denkt in Bildern und Vergleichen. Ein abstraktes Konzept wie „Datensicherheit“ ist schwer zu fassen. Aber wenn ich sage „Datensicherheit ist wie ein Tresor, in dem deine wertvollsten Informationen gesichert sind“, dann entsteht sofort ein Bild im Kopf.

Was macht eine Metapher in der Kommunikation? 

Eine Metapher ist ein sprachliches Bild, das eine Sache durch den Vergleich mit einer anderen beschreibt. Es ist eine Art Übersetzung von abstrakten Konzepten in bildhafte, erfahrbare Vorstellungen. Statt zu sagen „Unser Onboarding-Prozess ist effizient“ könntest du sagen „Unser Onboarding-Prozess ist wie ein roter Teppich, der dich sanft und sicher von der Schwelle bis ins Wohnzimmer führt.“

Und genau das machen gute Metaphern – sie übersetzen abstrakte Ideen in bildhafte, emotionale Konzepte, die hängen bleiben. Sie sind wie Gedankenkleber für deine Botschaften.

Oder wie kleine mentale Haken, an denen deine Ideen im Gehirn deiner Zuhörer oder Leser hängen bleiben, statt einfach durchzurauschen.

Wie eine Metapher deine komplexesten Ideen plötzlich verständlich macht

Du kannst vereinzelt Metaphern einsetzen oder für dein Unternehmen eine übergeordnete große Metapher, die du immer mal wieder anklingen lässt.

Ich zum Beispiel nutze gerne Restaurantvergleichs- und Chefkoch-Metaphern, weil es meinen Kunden dabei hilft, abstrakte Marketinginhalte deutlich konkreter festzustellen.

Metaphern sind übrigens auch deshalb so mächtig, weil sie emotionale Reaktionen auslösen. Sie sprechen nicht nur den rationalen Teil unseres Gehirns an, sondern aktivieren auch unsere Gefühle und Erinnerungen. Und man kann sie sich deutlich besser merken.

Vier Arten von Metaphern für wirkungsvolle Marketing-Texte

Hier sind vier Wege, wie du Metaphern in deinem Marketing einsetzen kannst:

  1. Durchgängige Bilderwelt:
    Entwickle eine zentrale Metapher, die zu deinem Business und deiner Persönlichkeit passt. Sie sollte sich wie ein roter Faden durch deine Kommunikation ziehen. Statt einzelner metaphorischer Spritzer schaffst du ein konsistentes Bild, das deine Marke prägt – wie ein unverwechselbares Gewürz, das in all deinen „Gerichten“ zu finden ist (siehst du hier den Einsatz einer Metapher??).
  2. Kontrastmetaphern:
    Stelle dar, wie es „vorher“ und „nachher“ aussieht. Zum Beispiel: „Vorher war dein Marketing wie ein chaotisches Buffet mit zu vielen Gerichten. Jetzt ist es wie ein Menü, bei dem jeder Gang perfekt auf den nächsten abgestimmt ist.“ Kontrastmetaphern helfen deinem Publikum, den Transformationsprozess klar zu visualisieren.
  3. Prozessmetaphern:
    Beschreibe komplexe Abläufe mit Hilfe vertrauter Bilder. „Der Weg von der Idee zum fertigen Konzept ist wie eine Schatzsuche – erst scheint das Ziel unerreichbar, aber mit der richtigen Karte findest du genau, wonach du suchst.“ Prozessmetaphern machen komplizierte Abläufe greifbar und nachvollziehbar.
  4. Emotionsmetaphern:
    Nutze Bilder, um Gefühle zu beschreiben. „Die Erleichterung, wenn dein Marketing endlich funktioniert, ist wie der Moment, wenn du nach einem langen Wandertag endlich den Gipfel erreichst.“ Emotionsmetaphern helfen deinem Publikum, Gefühle zu antizipieren und sich darauf einzulassen.

Warum ChatGPT deine Metaphern nicht kopieren kann

Was Metaphern so besonders macht: Sie sind unglaublich schwer von KI zu replizieren – zumindest auf eine Weise, die wirklich bei deiner spezifischen Zielgruppe funktioniert und zu deiner Persönlichkeit passt. Eine KI kann zwar Metaphern generieren, aber sie kann nicht die spezifische Lebenserfahrung, kulturelle Prägung und persönliche Geschichte einbringen, die deine Metaphern einzigartig machen.

Deine individuelle metaphorische Welt wird so zu einem echten Unterscheidungsmerkmal. Während KI-Texte oft nach demselben Schema klingen, bleibt deine metaphorische Sprache unverwechselbar menschlich und authentisch.

Von abstrakt zu einprägsam – mit einem Bild im Kopf

Hier noch ein konkretes Vorher-Nachher-Beispiel:

Vorher: „Mein Kurs verbessert deine Content-Strategie.“

Nachher: „Mein Kurs verwandelt deinen chaotischen Content-Kalender in ein durchdachtes Kochbuch – mit Rezepten, die garantiert gelingen und genau den Geschmack deiner Wunschkunden treffen.

Das erste Statement verspricht eine vage Verbesserung. Das zweite nimmt dich mit auf eine kleine Reise – vom Chaos zur Klarheit – und nutzt dabei ein vertrautes Alltagsbild (Kochbuch), das sofort verständlich ist. Außerdem spricht es implizit ein typisches Problem an (chaotischer Content-Kalender) und liefert ein klares Erfolgsbild.

Praxis-Tipp:
Überlege dir: Welche Metapher passt zu deinem Business und deiner Persönlichkeit? Wenn du unsicher bist, starte mit dieser einfachen Übung: Vervollständige den Satz „Mein Angebot/meine Methode ist wie…“. Lass dir Zeit, experimentiere mit verschiedenen Bildern. Und frag dich: Welche Bilder aus meinem eigenen Leben, meinen Hobbys oder meiner Umgebung könnten als Metaphern für mein Business dienen? Die persönlichsten Metaphern sind oft die kraftvollsten!

3. Alternativen-Diskreditierung (aka: Warum dein Angebot oft die bessere Wahl ist)

Kommen wir zum dritten rhetorischen Stilmittel, das eine erstaunliche Überzeugungskraft entfaltet, aber viel zu selten eingesetzt wird: die Alternativen-Diskreditierung. Sie wird nicht nur effektiv bei Webseitentexten eingesetzt, sondern auch in Erstgesprächen oder Verkaufsgesprächen mit deinen Kunden. Und natürlich überall, wo du schriftlich verkaufst, also zum Beispiel auf deinen Sales-Pages oderen anderen Verkaufs-Texten.

Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? 
Die Alternativen-Diskreditierung ist eine Kommunikationstechnik, bei der du offen die Alternativen zu deinem Angebot ansprichst und transparent ihre Vor- und Nachteile im Vergleich zu deiner Lösung darstellst.

Statt so zu tun, als gäbe es keine Alternativen, nimmst du sie direkt ins Visier und zeigst fair aber deutlich, warum dein Angebot für bestimmte Situationen die bessere Wahl ist.

Im Kern geht es darum, die tatsächlichen Alternativen zu deinem Angebot zu benennen und zu erklären, warum sie möglicherweise nicht die optimale Lösung für deine Zielgruppe sind.

Es ist nicht manipulativ, sondern im Gegenteil – es ist eine Form von Ehrlichkeit, die deiner Zielgruppe hilft, eine informierte Entscheidung zu treffen.

Den Elefanten im Raum ansprechen (statt ihn zu ignorieren)

Stell dir vor, ein potenzieller Kunde überlegt: „Hmm, brauche ich wirklich einen Marketing-Coach? Könnte ich nicht einfach ein Buch lesen oder einen kostenlosen Podcast hören?“ Genau diese Gedanken greifst du mit der Alternativen-Diskreditierung auf, anstatt so zu tun, als gäbe es diese Alternativen nicht.

Es ist, als würdest du den Elefanten im Raum nicht nur sehen, sondern ihn auch höflich zur Tür begleiten, nachdem du ihm ein kleines Kompliment für sein gutes Aussehen gemacht hast.

Was passiert durch diese Technik? Du zeigst, dass du die Überlegungen deiner potenziellen Kunden verstehst. Du bist ehrlich bezüglich der Alternativen und deren Vorteile. Aber du machst auch die Nachteile dieser Alternativen deutlich, sodass die Kunden eine informierte Entscheidung treffen können.

Diese Technik hat erstaunliche Wirkungen:

  1. Sie baut Vertrauen auf, weil du ehrlich die Alternativen benennst, anstatt so zu tun, als gäbe es keine.
  2. Sie wirkt überzeugender, weil du dich mit den tatsächlichen Gedanken deiner Kunden auseinandersetzt.
  3. Sie qualifiziert Interessenten: Wer nach dem Lesen deiner Alternativen-Diskreditierung immer noch interessiert ist, ist mit höherer Wahrscheinlichkeit ein guter Match für dein Angebot.

Vier Wege, Alternativen ehrlich zu diskutieren (ohne gemein zu sein)

Hier sind vier Möglichkeiten, wie du die Alternativen-Diskreditierung in deinem Marketing nutzen kannst:

  1. Do-it-yourself vs. Begleitung:
    Sprich den natürlichen Impuls an, alles selbst zu machen, und zeige fair die Vor- und Nachteile dieser Selbermach-Option.
    Natürlich könntest du all diese Inhalte auch selbst recherchieren. Das spart Geld, kostet aber enorm viel Zeit und birgt das Risiko, dass du dich im Informations-Dschungel verirrst. Es ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen einer selbstorganisierten Weltreise und einer geführten Tour – beides hat seinen Reiz, aber nur eine Option spart dir Wochen an Planungszeit und die Frustration, an den falschen Orten zu landen.“
  2. Kostenlose vs. bezahlte Angebote:
    Erkenne den Wert kostenloser Ressourcen an, aber zeige die versteckten Grenzen und Einschränkungen solcher Gratisangebote.
    „Es gibt viele kostenlose Webinare zu diesem Thema. Der Unterschied? In den meisten bekommst du nur die leichten 20% der Methode, die allein nicht zum Ziel führen – der Rest wird für kostenpflichtige Programme aufgespart. Es ist wie ein Kochbuch, das dir die Zutaten verrät, aber nicht, wie du sie zubereiten musst – klingt günstig, führt aber selten zu einem schmackhaften Ergebnis.“
  3. Billiger vs. wertvoller:
    Gehe offen damit um, dass es günstigere Alternativen gibt, und erkläre den qualitativen Unterschied zwischen Preis und Wert.
    „Du findest ähnliche Dienstleistungen auch für die Hälfte des Preises. Die Frage ist: Willst du jemanden, der schnell eine Standardlösung liefert, oder eine maßgeschneiderte Strategie, die deine spezifische Situation berücksichtigt? Es ist wie der Unterschied zwischen einem Anzug von der Stange und einem maßgeschneiderten – einer passt irgendwie, der andere sitzt perfekt.“
  4. Abwarten vs. Handeln:
    Sprich die verführerische Option an, Entscheidungen aufzuschieben, und zeige die oft übersehenen Kosten des Wartens auf.
    „Natürlich kannst du auch noch ein Jahr warten und sehen, ob sich das Problem von selbst löst. Die meisten meiner Kunden berichten allerdings, dass sie bereuen, nicht früher angefangen zu haben. Es ist ein bisschen wie mit dem kaputten Zahn – je länger du wartest, desto teurer und schmerzhafter wird’s meistens.“

Wichtig: Bei der Alternativen-Diskreditierung geht es nicht darum, andere Angebote schlecht zu machen oder zu behaupten, dass dein Angebot für jeden die beste Wahl ist. Es geht darum, ehrlich die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen zu benennen, damit deine potenziellen Kunden eine informierte Entscheidung treffen können.

Es ist wie ein guter Weinhändler, der dir offen sagt: „Dieser 15-Euro-Wein ist für den Alltag völlig ausreichend. Den 30-Euro-Wein würde ich nur empfehlen, wenn du wirklich einen besonderen Anlass feiern möchtest oder ein leidenschaftlicher Weinkenner bist.

Praxis-Tipp: Mach dir eine Liste der 3-4 häufigsten Alternativen zu deinem Angebot. Was könnten deine potenziellen Kunden stattdessen tun? Selbst recherchieren? Einen günstigeren Anbieter wählen? Gar nichts tun? Formuliere für jede Alternative einen kurzen Absatz, der ehrlich die Vor- und Nachteile dieser Option im Vergleich zu deinem Angebot darstellt. Du wirst überrascht sein, wie befreiend es ist, diese „Konkurrenz“ offen anzusprechen – und wie sehr es dein Vertrauenslevel erhöht!

4. PSP-Methode – Die überzeugende Struktur für viele Marketing-Texte

Kommen wir zum vierten und letzten rhetorischen Stilmittel für heute: der „PSP-Methode“.

PSP steht für Problem-Solution-Proof, also Problem-Lösung-Beweis.

Was genau verbirgt sich hinter dieser Methode? 

Die PSP-Methode ist ein einfaches aber kraftvolles Strukturprinzip für überzeugende Kommunikation. Sie organisiert Informationen in einer Abfolge, die unserem natürlichen Denk- und Entscheidungsprozess entspricht: Wir verstehen zunächst ein Problem, suchen dann nach Lösungen und benötigen schließlich Beweise, dass diese Lösungen tatsächlich funktionieren.

Diese Struktur ist so alt wie das Geschichtenerzählen selbst und folgt einem psychologischen Muster, das tief in uns verankert ist: Wir wollen ein Problem verstehen, eine Lösung finden und dann wissen, dass diese Lösung tatsächlich funktioniert.

Es ist, als würde unser Gehirn bei jedem Kaufprozess drei Fragen stellen: „Verstehst du wirklich mein Problem?“ (Problem), „Wie genau hilfst du mir?“ (Lösung) und „Woher weiß ich, dass das funktioniert?“ (Beweis).

Das Gute an der PSP-Methode ist, dass sie in praktisch jedem Format funktioniert – vom kurzen Social-Media-Post über E-Mails bis hin zu kompletten Verkaufsseiten. Sie ist wie ein kleines schwarzes Kleid – immer passend, egal zu welchem Anlass.

Die drei Schritte der PSP-Methode für überzeugende Marketing-Texte

Die PSP-Methode funktioniert so:

  1. Problem:
    Beginne damit, das Problem oder die Herausforderung zu beschreiben, die deine Zielgruppe hat. Wichtig ist, dass du nicht nur die Symptome, sondern auch die zugrundeliegenden Ursachen und emotionalen Auswirkungen ansprichst. Je präziser du das Problem beschreibst, desto stärker wird dein Publikum nicken und denken: „Ja, genau das erlebe ich auch!“ Im Problem-Teil geht es darum, Verständnis zu zeigen und eine Verbindung herzustellen.
  2. Solution:
    Präsentiere deine Lösung als direkten Gegenentwurf zum Problem. Erkläre, wie dein Ansatz, dein Produkt oder deine Dienstleistung genau dieses Problem adressiert. Wichtig ist hier, dass du nicht nur was du anbietest beschreibst, sondern wie es das identifizierte Problem löst. Der Lösungsteil ist die Brücke zwischen dem schmerzhaften „Jetzt“ und dem erwünschten „Danach“.
  3. Proof:
    Liefere Beweise, dass deine Lösung funktioniert. Das können Testimonials, Fallstudien, eigene Erfahrungen oder logische Argumente sein. Der Beweis-Teil ist entscheidend, denn er verwandelt ein Versprechen in eine glaubwürdige Aussicht. Hier geht es darum, das Risiko zu reduzieren, das mit jeder Entscheidung verbunden ist.

Von fragmentiert zu überzeugend – eine komplette Transformation

Ein Vorher-Nachher-Beispiel:

Vorher: „Ich biete Online-Kurse zum Thema Zeitmanagement an. Meine Kurse sind praxisnah und hilfreich. Viele meiner Kunden sind begeistert.“

Nachher:
„Du kennst das sicher: Die To-Do-Liste wird länger statt kürzer, wichtige Projekte bleiben liegen, und abends fragst du dich, wo der Tag geblieben ist. Dieses ständige Gefühl, hinterherzuhängen, raubt dir nicht nur Energie, sondern auch die Freude an deiner Arbeit. (PROBLEM)

Mein Online-Kurs ‚Zeitmanagement für Kreative‘ geht genau dieses Problem an – nicht mit starren Systemen, die zu dir als Kreativem nicht passen, sondern mit einem flexiblen Ansatz, der deinen individuellen Arbeitsstil berücksichtigt. (LÖSUNG)

Teilnehmer berichten, dass sie nach dem Kurs ihre Projekte in 25% weniger Zeit abschließen und endlich wieder Raum für ihre eigene kreative Entwicklung haben. (BEWEIS)

Der Unterschied ist frappierend, oder? Der erste Text ist eine lose Sammlung von Informationen. Der zweite erzählt eine Mini-Geschichte mit einem klaren Spannungsbogen, der direkt an die Erfahrungswelt des Lesers anknüpft.

Praxis-Tipp:
Nimm dein wichtigstes Angebot und formuliere es neu nach der PSP-Methode. Was ist das konkrete Problem, das du löst? Wie genau sieht deine Lösung aus? Und welchen Beweis kannst du anführen, der die Wirksamkeit belegt? Du wirst erstaunt sein, wie viel klarer und überzeugender deine Werbe-Texte plötzlich wirken.

Zusammenfassung: Deine „Text-Waffen“ gegen langweiligen KI-Einheitsbrei

So, lass uns kurz zusammenfassen, was wir heute über die vier rhetorischen Stilmittel gelernt haben, die deine Marketing-Texte deutlich verbessern können:

  1. Spezifität verwandelt vage Aussagen in lebendige, vertrauenswürdige Botschaften – indem du konkrete Zahlen, sinnliche Details, Beispiele und Zeitbezüge verwendest. Frage dich also immer, ob du es klarer, konkreter und „alltagsnäher“ schreiben kannst.
  2. Metaphern schaffen einprägsame Bilder und Assoziationen, die lange nachwirken – und helfen, komplexe Konzepte einfach und emotional zu vermitteln. Sie sind wie kleine Gedankenhaken, an denen deine Botschaften hängen bleiben.
  3. Alternativen-Diskreditierung zeigt ehrlich die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen auf und erklärt, warum dein Angebot für bestimmte Situationen die bessere Wahl sein könnte.
  4. Die PSP-Methode strukturiert deine Marketing-Texte in der überzeugendsten Abfolge – Problem, Lösung, Beweis. Sie ist wie ein Drehbuch für überzeugende Kommunikation, das dem natürlichen Denk- und Entscheidungsprozess folgt.

Diese Stilmittel sind deine geheimen Zutaten für starke Marketing-Texte. Sie helfen dir, dich von der Masse abzuheben und tiefere Verbindungen zu deiner Zielgruppe aufzubauen. Das Beste daran: Du musst kein Schreib-Profi sein, um diese Techniken anzuwenden. Es geht nicht um perfekte Formulierungen, sondern um Klarheit, Bildkraft und emotionale Verbindung.

Es ist ein bisschen wie beim Kochen – du brauchst keine Sterneküche, um ein leckeres Gericht zuzubereiten. Ein paar gute Zutaten, die richtigen Gewürze und etwas Liebe reichen völlig aus, um deine Gäste zu begeistern.

Während alle anderen zunehmend ähnlicher klingen, weil sie dieselben Prompts in dieselben KI-Tools eingeben, kannst du mit diesen Techniken eine unverwechselbare Stimme entwickeln, die deiner Persönlichkeit und deinem Angebot entspricht.

Dein Aktionsplan: In 3 Schritten zu Botschaften mit Gedächtnisfaktor

Hier ist mein Vorschlag für deine nächsten Schritte:

  1. Wähle EINEN Marketing-Text aus und wende die Spezifitäts-Technik an. Ersetze vage Aussagen durch konkrete Details. Vielleicht nimmst du deinen Über-mich-Text oder die Beschreibung deines Hauptangebots?
  2. Überlege dir eine passende Metapher für einen Aspekt deines Angebots und baue sie in deinen nächsten Content ein. Welches Bild aus deinem Alltag könnte perfekt zu deinem Business passen?
  3. Formuliere deine wichtigste Marketing-Botschaft nach der PSP-Methode (Problem-Solution-Proof). Was ist das Hauptproblem, das du löst, und wie kannst du es so beschreiben, dass deine Zielgruppe sich sofort verstanden fühlt?

Ich bin gespannt, wie diese Techniken deine Texte und Botschaften verändern werden! Wenn du Fragen hast oder mir von deinen Erfahrungen berichten möchtest, schreib mir gerne auf Instagram oder per E-Mail. Ich freue mich immer über Nachrichten von dir – vor allem, wenn sie mit Vorher-Nachher-Beispielen deiner neu formulierten Texte kommen!


P. S. Hast du Lust auf mehr praxisnahe Marketing-Tipps für Solopreneure? Dann abonniere meinen MarketingCafé Newsletter, wo ich regelmäßig Insider-Tipps teile, die dir helfen, dein Marketing auf DEINE Art zu machen. Als Dankeschön gibt es kostenlos meinen Storytelling-Einsteigerkurs.

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