Die dunkle Seite der sozialen Medien

Lesezeit: 6 Min.

Kann sein, dass ich mich mit diesem Beitrag unbeliebt machen. Aber es muss einfach sein. Es geht um den enormen Druck, der innerhalb der Online-Welt aufgebaut wird – und wie demotivierend er für viele Unternehmer sein kann.


Vor ein paar Tagen hatte ich ein längeres Meeting mit einer 21-jährigen jungen Frau, die sich mit ihrem Hobby als Fotografin selbstständig machen wollte. Sie hatte einen Blog aufgebaut, sich viel angelesen und einen 2.000 € teuren Marketing-Workshop gebucht. Und trotzdem stand sie noch ganz am Anfang.

Sie wusste nicht weiter. Sie hatte so viel gelesen und gelernt, dass sie komplett überfordert und eingeschüchtert war.

Ich fragte Sie: „Was möchtest du denn verkaufen? Was macht dir Spaß?„. Sie wusste es nicht genau.

Sie könne gut erklären, wie eine Kamera zu bedienen sei – aber wie soll sie das verkaufen? Tausende Tipps und sie stand immer noch am Anfang. Etliche Blogs hätte sie gelesen, die mit zahlreichen Strategien verraten, wie man erfolgreich wird. Und wie wichtig es sei, einen Blog zu haben. Also habe sie damit angefangen.

Für mich interessiert sich niemand

Jetzt schreibe ich jede Woche einen Blogbeitrag und trotzdem kommt nichts dabei herum. Andere haben nach ein paar Monaten schon tausende Newsletter- Abonnenten und Facebook-Fans, aber für mich interessiert sich niemand.

Stille.

Ich kenne dieses Gefühl. Auch mich packt teilweise der Frust, weil ich so viel Zeit in Beiträge stecke und wenig dabei herumkommt. Und dann erwische ich mich, wie ich Tipps von anderen Bloggern lese, wie man erfolgreicher wird. Und immer kommen neue To-Dos auf eine niemals endende Liste.

Und dann sehe ich mir die Liste an und frage mich: Wann zum Teufel soll ich das denn alles schaffen? Wie präsent muss man denn online sein, um gesehen zu werden?

Aber weißt du, was der Haken an der Sache ist?

Selbst 3.000 Newsletter-Abonnenten bedeuten nicht, dass du erfolgreich bist! Es kann sein, dass unter all deinen Abonnenten kein einziger ist, der bereit ist, Geld für deine Leistung zu investieren.

Viele Fans und Abonnenten zu haben bedeutet nur, dass man online gut vernetzt ist und sehr viel Zeit und Mühe investiert.

Es bedeutet nicht, dass man auch ein erfolgreicher Unternehmer ist.

Wie viele können vom Bloggen wirklich leben?

Außerdem habe ich auch den Eindruck, dass viele „erfolgreiche Blogger“ voneinander abschauen und sich gegenseitig pushen. Man sieht die gleichen Gesichter überall. Auch viele Webseiten sehen erstaunlich gleich aus und der Schreibstil ähnelt sich. Jeder bietet kostenlose eBooks und Newsletter-Seminare an. Oft mit ähnlichen Inhalten.

Versteht mich nicht falsch, ich weiß, wie viel Arbeit hier drin steckt und dass diese Anbieter wirklich viel tun, um ihre Leser zu halten. Und ich bin davon überzeugt, dass viele bekannte Gesichter wirklich Ahnung von ihrer Sache haben.

Aber ich glaube auch, dass es nur wenige Blogger gibt, die nur vom Bloggen wirklich leben können. Und mich würde wirklich mal interessieren, wie viele Kunden man im Endeffekt wirklich durch einen Blog gewinnt. Und ob man die Zeit nicht lieber sinnvoll in eine gute Kundenakquise stecken sollte…

Ich sehe das Internet nicht als Allheilmittel und magischen Neukunden-Magnet. Das hat den Beigeschmack einer neuen Diät-Wunderpille, wo man weitermacht wie bisher und durch die Wunderpille rank und schlank werden soll. Doch manche Anbieter vermitteln diesen Eindruck.

Mein Blog. Meine Follower. Meine Fans.

Mittlerweile fehlt mir in der Blog-Szene auch einfach die Individualität, die Einzigartigkeit. Ein Beispiel: Jemand schreibt, dass sich die Öffnungsrate erhöht, wenn man Überschriften schreibt wie „Wie du… in kurzer Zeit…“ Dieser Tipp verbreitet sich und daraufhin schreibt jeder seine Überschriften in eben diesem Format.

Und langfristig werden sich alle Blogs immer ähnlicher.

bworsing

Es ist wie ein Hetzjagd: Wer bekommt die meisten Leser / Fans / Likes? Und da kaum jemand mehr Lust hat viel zu lesen und von einer Welle von Blogs überschüttet wird, wird der Wettbewerb immer härter.

Wie früher die Werbung „Mein Haus, mein Auto, meine Frau.“

Heute heißt das: „Mein Blog. Meine Follower. Meine Fans.“

Und was hast du zu bieten?

Als Unternehmer und Blogger gerät man schnell in eine Zwickmühle: Einerseits möchte man auch erfolgreich sein und seine Texte gelesen wissen. Man möchte potenzielle Kunden anziehen.

Andererseits erfordert es verdammt viel Zeiteinsatz und man läuft Gefahr, seinen eigenen Stil immer mehr der breiten Masse entsprechend der Erfolgsraten anzupassen. Welche Texte werden am meisten gelesen? Gut, dann schreibe ich darüber, anstatt über das Thema, was ich eigentlich gerade wichtig finde.

Demotivation anstatt Inspiration?

Was ich besonders schlimm finde: Gerade junge Unternehmer werden von diesen erfolgreichen Bloggern abgeschreckt und demotiviert! So wie die junge Dame, mit der ich gesprochen habe. Denn man kommt schnell zu folgendem Schluss: „Wenn kein Mensch meine Texte liest, dann wird auch niemand mein Produkt / Leistung kaufen. Dann bin ich nicht gut genug.“

Und hier setzen dann oft die zahlreichen Kurse an, die man kaufen kann, um vermeintlich erfolgreicher zu werden. Und wenn das nicht klappt geben sie schlimmstenfalls auf.

Wie viele Unternehmen wohl nicht aufgebaut wurden, weil sie online nicht die erwartete Resonanz erhalten haben? Aber davon hört man ja nicht. Man liest nur von Erfolgsgeschichten und es scheint alles so einfach zu sein. Nur bei einem selber nicht.

Was, wenn diese Frau wirklich richtig gut in ihrem Job ist, aber kein Selbstbewusstsein erhält, weil sie in den Social Media kaum Feedback bekommt? Weil sie nicht „Mainstream“ genug ist? Weil erfolgreiche Blogger so laut sind, das neue Stimmen ungehört verhallen? Weil wir unseren Wert in Likes messen und vergleichen, anstatt uns mit echten Menschen auszutauschen?  

Bloggen ist eine tolle Sache – aber sie kann auch schnell frustrierend werden. Ich habe der jungen Fotografin folgende Tipps gegeben:

  • Ab ins echte Leben!! Hör auf, etliche Kurse zu buchen und Blogs und Bücher zu lesen und mach LIVE vor Ort bei dir den ersten Test: Schnapp dir ein paar Freundinnen und Frauen aus deinem Ort und biete einen Tageskurs für den Umgang mit der Kamera für Frauen an.
  • Frag die Damen, was sie bereit wären, dafür zu bezahlen
  • Achte darauf, welche Fragen sie stellen
  • Achte darauf, was dir wirklich Spaß macht
  • Überleg dir, ob du das nebenbei machen möchtest oder wirklich viel Zeit und Energie reinstecken willst, um davon leben zu können.
  • Erst wenn du das weißt, dann geh erst den nächsten Schritt zum Thema Zielgruppe, Positionierung etc.

Außerdem habe ich ihr gesagt, dass sie meine Hilfe aktuell noch nicht brauchen kann. Sie würde nur Geld für etwas ausgeben, was ihr aktuell nicht weiterhelfen würde. Denn wenn ich ihr vorschreibe, welchen Kunden sie was anbieten soll, dann wäre es nicht mehr ihr eigenes Business. Und das möchte ich nicht verantworten.

Seine Leidenschaft muss jeder selbst finden. Ich helfe dann dabei, sie sichtbar zu machen. Das ist meine Auffassung von gutem Marketing.

erfolgreich bloggen - wie viele können wirklich davon leben?

Das Internet ist nicht der heilige Gral

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die besten Gespräche und die meisten Aufträge noch immer „von Mensch zu Mensch“ stattfinden. Und das daraus die besten Ideen entstehen.

Das Internet ist EINE wichtige Plattform, um sein Unternehmen zu zeigen. Aber kein heiliger Gral, der magisch immer neue Kunden anzieht, ohne dass du etwas dafür tun musst! Es ist eine Ergänzung. Aber es gibt noch viele weitere Bausteine, die wichtig sind.

Das Internet kann die reale Erfahrung und einen echten Austausch nicht ersetzen! Schon alleine deshalb nicht, weil ich nicht auf meinen Gesprächspartner eingehen kann. Weil ich nicht die wichtige Fragen zur richtigen Zeit stellen kann. Und auch Leidenschaft und das Funkeln in den Augen ist nur schwer über einen Text zu transportieren.

Meine Bitte: Seid ehrlich und transparent

Meine Bitte an die Blogger ist: Denkt daran, welchen enormen Druck ihr aufbaut, wenn ihr mit Zahlen und Fans um euch haut. Oder Kurse anbietet: „Tausend Newsletter-Abonnenten in 3 Wochen.“ Denkt daran, dass viele nicht wissen, dass teilweise mit der Arbeit schon Jahre im Voraus begonnen wurde – und dass vieles einfach seine Zeit braucht.

Seid ehrlicher und transparenter.

Außerdem fände ich es großartig, wieder mehr eure eigene Stimme zu lesen, zu hören und zu sehen.  Das ständige feilen an Texten, Design, Online-Kursen und Strategien feilt leider auch an der Echtheit und Persönlichkeit eures Unternehmens, da ihr euch so oft nur nach den Klicks und Likes richtet – und nicht nach euren inneren Werten.

Die Mischung muss stimmen. Natürlich müssen Texte leserfreundlich und interessant sein – aber meldet euch doch bitte ehrlicher und authentischer zu Wort!

Ich möchte keine ausgefeilten Überschriften, sondern eure ganz ehrliche, unverblümte, inspirierende Persönlichkeiten. Das sind die Menschen, die mir imponieren, von denen ich lernen möchte. Menschen, die nach Ihren eigenen Werten handeln und dabei keine Kompromisse machen. Die sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen.

Mein persönliches Fazit:

Ich persönlich werde weiterhin meinen Fokus auf das persönliche Gespräch setzen und diesen Blog als Ergänzung oder Kostprobe ansehen, damit man mich besser kennen lernt. Ein „erstes Beschnuppern.“ Außerdem macht es mir Spaß, mein Wissen weiterzugeben.

Natürlich freue ich mich über jeden Fan und Newsletter-Abonnenten – aber mein Augenmerk liegt trotzdem immer auf dem echten, persönlichem Gespräch.

Ich habe keine Lust auf den Vergleich, wer mehr Fans hat.

Dann habe ich lieber wenige, aber dafür echte Leser, die dieselben Werte und Vorstellungen teilen wie ich. Und mehr echte, intensive Gespräche. Und ich glaube Unternehmen tun gut daran, sich lieber mehr mit ihrer Vision und den Bedürfnissen ihrer Kunden auseinanderzusetzen, als überall präsent zu sein, ohne etwas zu sagen zu haben.

In den letzten Wochen habe ich zwei besonders schöne Komplimente erhalten, über die ich mich sehr freue:

„Ich hatte bei dem Telefonat das Gefühl, dass wir uns schon seit Jahren kennen. Danke schön!“
„Ich danke dir, dass du mir erst die richtigen Fragen gestellt hast  – und dann so ehrlich zu mir warst. Das hat mir wirklich geholfen.“

Das ist mir viel mehr Wert als etliche Likes!

Wie geht es euch? Fühlt ihr euch manchmal demotiviert? Wir empfindet ihr das Thema?MerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerken

30 Gedanken zu „Die dunkle Seite der sozialen Medien“

  1. Danke, für diesen Artikel!!!
    Als freiberufliche Texterin habe auch ich irgendwann einmal gedacht: Ich brauche einen Blog, unbedingt und der muss ganz toll und erfolgreich werden!
    Ich gebe zu, dass auch ich solche Kurse gebucht habe – die ich mir wirklich hätte sparen können.

    Meinen Blog habe ich mittlerweile abgegeben. Da ich gerne schreibe, aber beruflich natürlich nicht immer über Themen schreibe, die mir am Herzen liegen, wollte ich dennoch einen Blog eröffnen. Ich folgte dem Rat eines Bekannten, der sagte: „Mache den Blog just for fun, ohne Gedanken ans Geld verdienen, ohne Druck und zu einem Thema, bei dem du Leidenschaft empfindest.“

    Mein Blog ist also eine Privatsache geworden und auch mir geht es nicht um eine hohe Anzahl an Fans. Es macht mir Spaß und ich finde es sehr schön, dass ich bei fast jedem Artikel von Lesern angeschrieben werde.

    Ob ich jemands vom Bloggen leben kann, kann ich nicht sagen. Bisher ist mein Blog reines Hobby.

    Und: Auch ich wüsste gerne einmal die Zahl der Blogger, die tatsächlich vom Bloggen leben können. Ich glaube eher, die Zeiten sind vorbei.

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    • Vielen Dank für deine Ehrlichkeit Marion! Wie geschrieben, als Ergänzung finde ich es prima, aber man sollte sich vor den vielen falschen Versprechungen hüten. Und einfach mit viel gesundem Menschenverstand überlegen, wofür ein Blog letztendlich gedacht ist – damit du in Verbindung zu deinen Kunden kommst. Und mit soviel Druck ist es schwierig, ehrlich und authentisch zu schreiben – also schön, wenn du einen Weg für dich gefunden hast!

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  2. Hallo Annika,

    ich schaue immer mal wieder bei dir herein und heute hat mich dein Beitrag auf Facebook mal wieder sehr angesprochen 🙂

    Schön, dass Du einfach einmal ehrlich an das Thema heran gehst. Das kann man ja alles auf viele Bereiche des Marketing auslegen. Es ist ja ähnlich, wie wenn eine Agentur einem verspricht, dass man nur einmal 1000 Flyer verteilen muss und schwups 1000 Kunden mehr hat.

    Ich selbst bin Grafikerin und schreibe meinen Blog über ein vollkommen anderes Thema. Es ist meine Leidenschaft geworden. Ich kann dort einfach mein Herz reinlegen und schreiben, was mir gerade in den Kopf kommt. Das ist wirklich das Wichtigste. Dann achtet man auch nicht so sehr auf die Zahlen der Leser, sondern lieber auf die 1-2 kleinen aber positiven Kommentare 🙂

    Ich freue mich über weitere solche Beiträge von dir, die mich persönlich sehr motivieren 🙂

    Lieber Gruß
    Nuriyya

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    • Liebe Nuriyya, das freut mich aber, einen treuen Leser zu haben 🙂 Ja, als Grafikerin weißt du ja auch, wi eviel im Marketing haltlos versprochen wird. Ich hoffe ja, dass immer mehr Menschen auch in ihrem beruflichen Leben authentischer und ehrlicher werden – aber dein Blog ist ein schöner Anfang! 🙂

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  3. Das ist ein sehr guter Beitrag! Viele springen momentan auf den „Bloggerzug“ auf und es geht alles in die Richtung als „digitaler Nomade“ überleben zu können. Ob es was bringt, steht in den Sternen. Am schönsten finde ich, dass Du mit den Leuten noch telefonierst. Auch mir bringt das oft Komplimente ein und die Leute freuen sich, dass man sie anruft und wertschätzt. Schon beim Mail schreiben geht viel verloren und ein persönliches Gespräch bringt viel,viel mehr. Danke für Deine Gedanken!

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    • Liebe Gudrun, vielen Dank für deinen Kommentar. Ein Leben als Digitaler Normade wäre ja schön, aber das zu erreichen ist wirklich alles andere als einfach. Ja, durch ein Telefonat oder per Skype ergeben sich noch ganz andere Gespräche und eine ganz andere Art der Kommunikation!

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  4. Hallo Annika,

    du sprichst ein Thema an, über das ich schon längere Zeit nachdenke. Ich blogge selbst leidenschaftlich gern, weil es für mich auch eine gute Übung ist zum Schreiben. Und es hilft mir, Dinge verständlich zu machen und auf den Punkt zu bringen. In den etwa 1,5 Jahren des bloggens war das eine gute Übung und hat mir sehr viel gebracht.

    Ich denke, ein Blog kann Aufmerksamkeit erzeugen und über die Zeit einen Expertenstatus generieren. Dies als „schnelle Marketingmaßnahme“ zu begreifen halte ich allerdings für unrealistisch und naiv. Im Moment habe ich den Eindruck, dass aus allen „Ecken und Enden“ suggeriert wird, dass ein Blog ganz viele neue Kunden etc bringt, und dass (besonders Ein-Mann-Unternehmen) damit ganz viele Leser in Ihre (oft kostenlosen) Angebote, Listen etc. bekommen haben.

    Ich möchte niemandem etwas unterstellen aber ganz ehrlich: Ich weiß nicht, wieviel hier „gelogen“ wird. Diese Zahlen kann niemand nachprüfen. Die plakative Botschaft ist für niemanden objektiv nachprüfbar und als Newbie kann man sich schnell unter Druck gesetzt fühlen.

    Schön, dass du mit deinem Artikel das Thema aufgreifst. Ich hatte selbst den Impuls, dies zu einem Thema in unserem Blog zu machen….vielleicht mache ich das auch noch… 😉

    Viele Grüße, Peter

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    • Hallo Peter, wie schön, wenn ich nicht alleine so empfinde und mir hierüber Gedanken mache 🙂 Du sagst genau das richtige: Es ist eine langfristige Marketingmaßnahme und kein Ultra-Neukundengewinnungs-Magnet. Wenn du auch einen Beitrag hierzu schreibst, freue ich mich über deinen Link!

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  5. Was für ein toller Artikel….ich bin darüber gestolpert, weil ich heute – entgegen meines sonstigen Tuns – auch etwas zum Thema „Blogger an sich“ geschrieben und veröffentlicht habe.

    Ich bin von Anfang bis Ende bei Dir! Gern gelesen! Vielen Dank dafür!

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  6. Liebe Annika!
    Wie recht du doch hast und ja ich unterstreiche deine These, dass der Erfolg nicht von der ausschließlichen Präsenz im Internet abhängt und dass diverse Statusmeldungen und sonstige Angaben von News-letter-Abonennten nicht automatisch auf gute Einnahmen schließen lassen 😉
    Vielen herzlichen Dank für deine authentischen Worte und dafür, dass du dieses Thema so unverblümt aufgegriffen hast 😉 Stimmig ist es, wenn es für dich und deine Kundin passt, unabhängig von promoteten „Do´s and Dont´s“
    Herzliche Grüße
    Katharina

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  7. Hallo Annika,
    mir gefällt dein Beitrag total – bin zufällig über Facebook darüber gestolpert und konnte dann nicht mehr aufhören, zu lesen 😉

    Mir ist auch aufgefallen, dass gerade in letzter Zeit von vielen Anbietern suggeriert wird, dass man nur einen Blog und eine große Newsletterliste braucht, um erfolgreich zu werden und einen entsprechenden Lifestyle zu leben. Und obwohl ich selbst davon lebe Websites und Blogs zu erstellen weiß ich, dass das immer nur ein Teil des Unternehmens sein kann. Gerade lokale Unternehmen müssen auch weiterhin lokal aktiv sein und können ihre Website oder den Blog nur als weiteres Instrument zur Vermarktung und der Sichtbarkeit im Netz nutzen.

    Unterschreiben möchte ich auch deinen Gedanken dass z.B. der Stil in den Blogs ähnelt und vor allem fast austauschbare Überschriften zu finden sind, nur weil in irgendeinem Kurs das mal als verkaufsfördernd genannt wurde. Ich finde es schade, wenn wir nur noch für die Suchmaschinen oder aus marketingrelevanten Gesichtspunkten schreiben und dabei unseren eigenen Schreibstil und unsere Sprache vergessen. Ich würde mir wünschen, dass wir uns wieder auf unsere Individualität besinnen.

    Danke für diesen Blogbeitrag und die schonungslose Offenheit, mit der Du das Thema angegangen bist. Das traut sich nicht jeder 😉

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    • Liebe Irene, das freut mich sehr – vor allem, wenn du in diesem Bereich tätig bist! Ja, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele Aufträge durch lokale Aktivitäten erfolgen und durch persönliche Weiterempfehlungen. Ich finde Offenheit hier sehr wichtig – und bisher hatte ich Glück, noch keinen auf den Deckeln bekommen zu haben, ganz im Gegenteil – was mich etwas überrascht 🙂

      Antworten
  8. Liebe Annika,

    ich bin auf deinen Artikel über deinen Kommentar bei Christina Emmer gekommen- rebellische Ansichten machen mich immer neugierig.

    Ich kann dir nur Recht geben, bei dem Bild, das du zeichnest. Ich selbst hatte nie den Anspruch über meinen Blog Geld zu verdienen, sondern nutze ihn nur, als eine Möglichkeit von vielen Mehrwert für meine Kunden zu stiften. Trotzdem schaue ich natürlich, was die anderen so machen und schiele auch auf Newsletter-Abonnenten. Aber nicht auf tausende, dazu ist meine Zielgruppe doch zu klein. 🙂

    Schau dir doch mal die Webseite von Ricarda Kiel an, falls du sie noch nicht kennst. Sie ist auch eine Querdenkerin und hat viele erfrischende Ansichten zum Thema Online-Business: http://www.diegutewebsite.de

    Alles Gute,
    Stefanie

    Antworten
    • Liebe Stefanie, soso, ein Rebellin also 🙂 Ja, als Mehrwert für den Kunden ist ein Blog eine wunderbare Sache, schön, dass du das so siehst! Danke auch für den Tipp, ich schaue mir die Seite gerne mal an.

      Antworten
  9. Liebe Annika, auch ich bin über deinen Kommentar bei Christine Emmer auf deinem Blog gelandet. In Christines Beitrag habe ich zum ersten Mal gelesen, dass Bloggen auch anstrengend sein und nicht immer zum gewünschten Erfolg (1000 Abonnenten in 3 Monaten) führen kann. Seit ein paar Monaten lese ich bei erfolgreichen Bloggern, wie ich einen ebenso erfolgreichen Blog aufbaue und mir springen immer die gleichen Buzzwords entgegen: Kommentieren – Content – Überschrift – Mehrwert – als Experte positionieren. Ich glaube, ich habe deshalb noch nicht mit meinem Blog angefangen, weil ich nicht ansatzweise weiß, wie ich das inhaltlich, technisch und vor allem zeitlich stemmen soll. Abgesehen davon habe ich nicht verstanden, warum ich ständig andere Blogs kommentieren soll, mit denen mich überhaupt nichts verbindet, nur damit ich noch „sichtbarer“ werde. (Auch so ein Buzzword). In den verlinkten Kommentaren tauchen dann die ewig gleichen Gesichter auf, die dem Blogger mitteilen, wie toll sein/ihr Artikel ist und dass man selber schon dazu etwas ganz Tolles geschrieben habe.. Dass ich hier einen meiner seltenen Kommentare abgebe, bedeutet, wie sehr ich deinen Artikel nachvollziehen kann. Der Ton in einigen angeblich erfolgreichen Blogs ändert sich nämlich, er wird marktschreierischer, schnoddriger, respektloser. So einfach ist das Bloggen also doch nicht, dachte ich mir und lese heute in Christines Beitrag, dass mein Gefühl mich nicht getrogen hat. Denn eines vergessen die allwissenden Blogger: Texte sind zutiefst authentisch, sie spiegeln die innere Haltung, auch wenn sie auf Effektivität getrimmt sind. Dein Leser spürt, ob du ehrlich bist, ob dein Text aus dem Herzen kommt. Mich hat es erstaunt, wie ehrlich und mutig du bist. Bleib so, Stefanie! Damit hilfst du den neuen und verunsicherten Anfangsbloggern sehr. Ricarda Kiel von http://www.diegutewebsite.de kann ich allen nur empfehlen! Sie ist einfach klasse. Und dir, Stefanie, wünsche ich ein wunderbares, erfolgreiches Jahr.

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    • Liebe Elisabeth, dann freut es mich umso mehr, dass du hier einen Kommentar geschrieben hast! Buzzwords trifft es sehr gut – jeder sagt im Grunde dasselbe. Ich würde mich aber dennoch nicht davon abhalten lassen, einen Blog zu starten (anhand deines Namens bist du eh im Schreib-Bereich tätig?) Viele Probleme lösen sich von alleine, aber bitte nicht unter Druck setzen lassen. Und Ricardas Seite scheint ja der Renner zu sein, schaue ich gerne mal 🙂

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  10. So ist das, wenn man voller Leidenschaft einen Kommentar schreibt: Erst Annikas Beitrag mit Begeisterung gelesen, dann Stefanies Kommentar, der mir aus dem Herzen sprach. Und schon purzeln die Namen durcheinander.
    Annika, danke für diesen ehrlichen und mutigen Blogbeitrag. Und dir, Stefanie, für deinen Kommentar. Und euch beiden viel Erfolg!

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    • Liebe Elisabeth,

      kann ich gut verstehen, das mit den Namen… 🙂

      Ich glaube auch, dass man das alles nicht zu dogmatisch sehen sollte, dieses „Kommentieren – Content – Überschrift – Mehrwert – als Experte positionieren“. Die erfolgreichen Blogger geben damit ja auch nur ihr Erfolgsrezept weiter, mancher macht das etwas subtiler, andere erheben die eigenen Erkenntnisse gleich zum Gesetz.

      Ich glaube, dass es nach wie vor möglich ist, seinen eigenen Weg zu gehen. Nur das mitzunehmen, was einem gut und richtig erscheint. Das Bloggen soll ja auch Spaß machen und nicht zu einer lästigen Pflichtübung verkommen.

      Und letzten Endes soll es (da ist wieder eines dieser Wörter) einen Mehrwert für deinen Wunschkunden bringen. Es hilft ja nichts, wenn du jeden Tag einen Artikel schreibst und dein Wunschkunde hört aber lieber Podcasts auf dem Weg zur Arbeit.

      Für mich ist Ricarda auch ein großes Vorbild, in ihrer Art, mit dem Internet umzugehen. Unaufgeregt, aber trotzdem bestimmt. Find ich klasse.

      Liebe Elisabeth, ich wünsche dir ganz viel Kraft und den Mut einfach anzufangen und dann deinen Weg zu gehen. Du schaffst das!! 🙂

      Alles Gute & danke für deine Wünsche,
      Stefanie

      Antworten
  11. Hallo liebe Annika,

    herzlichen Dank für diesen offenen Artikel. Ich will ganz ehrlich sein, ich habe zuerst auch Artikel geschrieben, die suchmaschinenoptimiert waren. Ganz genau darauf geachtet, dass ich auch ja die richtigen Suchbegriffe oft genug eingefügt habe.
    Inzwischen ist es mir ehrlich gesagt egal, ich schreibe das was mir einfällt und auch sehr persönlich. Und ich habe schon sehr schöne Rückmeldungen bekommen für meine Artikel.

    Herzliche Grüße, Barbara

    Antworten
    • Hi Barbara, es hat ja immer alles seine zwei Seiten: Nicht für die Suchmaschine schreiben ist auf jeden Fall richtig. Trotzdem sollte man es im Hinterkopf behalten, damit mehr Menschen deine schönen Texte lesen können und du nicht unter gehst 🙂 Aber es hat nicht oberste Priorität!

      Antworten
  12. Hallo, Annika, auch ich bin per Zufall über facebook über Deinen Beitrag gestolpert. Ja, man kann sich schon ganz schön unter Druck gesetzt fühlen. Anspruchsvolle Blogbeiträge hier, Tweets da, alles rund um die Uhr und auch am Wochenende, geistvoll, inspirativ, etc. Gerade Neueinsteiger stehen meiner Meinung nach da vor einer „das-schaffe-ich-nie“-Wand . Ich selbst blogge nur unregelmäßig, tausche mich aber schon täglich auf sozialen Plattformen aus und kommentiere auf mir fremden Websites, so wie hier. Das empfehle ich auch meinen Kunden/Bekannten, wenn sie den Einstieg suchen. Langsam angehen, nicht unter Druck setzen lassen, den eigenen Stil beibehalten. Und den Fokus auf persönliche Kontakte nicht verlieren. Im Web ist meiner Meinung nach viel Schein, Zahlen sind geduldig, was nützen mir tausende von Followern, wenn ich mit ihnen nicht interagiere? Danke nochmal für den Artikel, Susanne

    Antworten
    • Vielen Dank Susanne – ja, der Druck ist schon heftig! Man könnte es als Social-Burnout bezeichnen 🙂 Und der eigene Stil ist sowieso das allerwichtigste, online, privat und im Marketing auch! Lass dich nicht davon abbringen.

      Antworten
  13. Was für ein großartiger Beitrag!!! Den sollten sich viele Blogger neben den Monitor tackern. Diese Pauschalrezepte und die damit einhergehenden Einheitsblogs mit gleichen Überschriften und Newsletter-mit-Geschenk-Pop-Ups nehmen echt Überhand. Dabei gibt es einfach kein Pauschalrezept beim Bloggen, weil die Zielgruppen eben so unterschiedlich sind.
    Ich bastele gerade an meinem neuen Blog und unterbewußt merke ich auch, wie ich wie ein Lemming in bestimmte Richtungen tapse und dann schüttele ich mich kurz und sag mir, dass ich lieber mein Ding machen sollte und nicht das von anderen.
    Dein Blog ist sofort in den Feedreader gewandert.
    Herzliche Grüße
    Katharina

    Antworten
  14. Hallo Annika,

    ja, immer diese Gratwanderung zwischen dem Schreiben über die eigenen Erfahrungen und dem Verkaufen dergleichen. Würde ich hinter jeden Satz schreiben „nur meine persönliche Erfahrung“, würde mich als Expertin keiner ernst nehmen. Ein wenig „Behaupten“ ist im Marketing schon notwendig (nur meine persönliche Erfahrung ;-)). Doch hier nicht in die „Verbreitung von Wahrheiten“ zu rutschen, ist wichtig und eine feine Grenze.

    Natürlich gibt es, gab es und wird es immer Menschen geben, die ihre eigenen Erfahrungen nutzen, um damit Geld zu verdienen. Im ersten Step ist da ja meiner Ansicht nach auch gar nichts dagegen einzuwenden, solange andere wirklich davon profitieren und solange man nicht die eigenen Erfahrungen als DIE eine Wahrheit verkauft.

    Ich bin ein großer Fan vom Bloggen und dabei ist es neben der Leidenschaft für’s Schreiben, sicher auch gut, sein „Handwerk“ zu beherrschen. Welche Überschriften mehr oder weniger gelesen werden, das sind einfach psychologische Faktoren und ich finde, es ist gut, sie zu kennen, zu beherrschen und einzusetzen, wenn es passt.

    Ich achte allerdings in meiner Positionierungsarbeit mit Coaches sehr darauf, keine Pauschal-Ratschläge zu geben. Ein Blog ist ein tolles Marketing-Instrument, das allerdings nur funktioniert, wenn man den Blog nicht als solches sieht und wenn man das Bloggen liebt. Aber natürlich ist ein Blog kein Allheitmittel gegen Kundenlosigkeit und einfach nicht für jeden das Richtige.

    Solche Kunden, wie Du es beschreibst, wird es natürlich immer geben. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass manche Einzelunternehmer jeden Kurs buchen, den es gibt, aber nie was davon umsetzen. Ist natürlich auch schwierig zu sagen, woran das im einzelnen liegt. Hin und wieder habe ich das Gefühl, dass es Menschen gibt, die Kurse nur buchen (wohl unbewusst), um hinter jemandem die Schuld geben zu können, dass es nicht funktioniert hat. 😉

    Doch in Deiner Grundaussage gebe ich Dir recht. Es ist nicht alles gold was glänzt. In der Bloggerwelt nicht, genauso wenig wie „da draußen“. Und ganz bestimmt muss man nicht auf jeden Zug springen, der vorbei fährt, sondern sollte sich eher genau den aussuchen, der einen auch an das Ziel bringt, das man erreichen will.

    Ich freue mich schon auf Deinen Beitrag zu meiner Sichtbarkeits-Challenge in ein paar Tagen, denn er ist genauso authentisch wie dieser Artikel hier. 🙂

    Liebe Grüße
    Christina

    Antworten

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