Eine einfache Storytelling-Methode, die du sofort umsetzen kannst

Lesezeit: 6 Min.

Storytelling muss nicht besonders komplex oder umständlich sein. Hier lernst du eine einfache Storytelling-Methode kennen, die du sofort für dein Marketing einsetzen kannst. Außerdem lernst du, wie der Grundaufbau einer Story ist.


Spoiler: Diese Stoytelling-Methode ist einfacher, als du denkst! Du brauchst keine ausschweifende Beschreibung oder eine Heldenreise in mehrere Akten.

Du brauchst nur die Hilfe eines Sandwiches.

Dazu aber gleich mehr.

Du hast bestimmt schon an vielen Ecken gehört, wie wichtig Storytelling ist und das du es auf jeden Fall einsetzen solltest. Falls nicht, dann les mal hier rein:

6 Gründe, warum du auf Storytelling nicht mehr verzichten kannst

Wie setze ich Storytelling für mein Marketing ein?

Das Problem ist: Wie kannst du Storytelling für dein Unternehmen in der Praxis anwenden? Musst du jetzt immer mit einem Helden anfangen, der schwere Hindernisse überwinden muss und dann siegreich emporsteigt?

Du darfst aufatmen: Nein, dass musst nicht sein. Du brauchst keine ausschweifende Heldenreise für gute Geschichten.

Was du aber super nutzen kannst, ist der Aufbau einer guten Story als Grundgerüst für deine Kommunikation.

Wie ist der Grundaufbau einer Geschichte?

Eine Geschichte besteht aus 3 Teilen:

Anfang, Höhepunkt und Ende.

Ziemlich simpel, oder?

Der sogenannte Dreiakter ist natürlich der einfachste Aufbau einer Geschichte. Es gibt auch deutlich umfangreichere Beschreibungen in mehreren Akten, aber das soll uns hier mal nicht kümmern.

Genau diesen Dreiakter kannst du mit einem kleinen Kniff ideal als Vorlage für deine Blogbeiträge verwenden. Und natürlich auch für Videos, Podcasts etc.

Der Unterschied zwischen Informationen und Wissen

Zwei Geschäftsleute sind auf Safari und sehen plötzlich einen hungrigen Löwen. Einer der Geschäftsleute setzt sich sofort hin und zieht sich seine Laufschuhe an. 

„Was machen Sie da?“, fragt ihn der andere. „Sie können doch gar nicht schneller laufen als ein Löwe.“ 

„Das ist auch gar nicht nötig“, entgegnet der erste, „ich muss nur schneller laufen als Sie.“

Beim Storytelling verhält es sich wie bei der Anekdote mit dem Löwen: Am Anfang fällt dir Storytelling vielleicht schwer. Aber macht dir nicht zu viel Druck:

Du muss nicht sofort der allerbeste Storyteller sein!

Du musst darin nur ETWAS besser sein als die anderen Anbieter, um Kunden zu gewinnen.

Die meisten Beiträge sind so mit Fakten angehäuft, dass deiner Leser sehr dankbar sein werden, wenn du es nur etwas anschaulicher als andere machst.

Gib also nicht nur Informationen weiter. Gib dein WISSEN weiter.

Wo liegt der Unterschied zwischen Information und Wissen? 

  • Eine Information ist einfach nur eine Information.
  • Wissen ist die KOMBINATION von Information und Anwendung.
    Oder in deinem Fall: Dein Fachwissen gespickt mir anschaulichen Beispielen und Analogien.

So baust du eine Brücke zwischen deinem Fachwissen und dem Wissen deiner Leser. Du machst es ihm damit so einfach wie möglich, alles zu verstehen und zu behalten.

Storytelling: Die Sandwich-Methode

Hierfür eignet sich prima die „Sandwich-Methode“.

Eine ganz einfache Storytelling-Methode

Verkäufer kenne die „Sandwich-Methode“ sehr gut: Es bedeutet, dass man eine negative Botschaft (wie z.B. den Preis) in zwei positive Botschaften verpackt.

Warum?

Weil wir uns den Anfang und das Ende einer Aussage am besten merken. Alles in der Mitte wird eher vergessen.

Nun will ich natürlich nicht sagen, dass deine Kernbotschaft eine negative Botschaft ist! Es ist nur einfach die Information, die schwersten zu verdauen ist.

Diese Sandwich-Methode können wir prima für Texte verwenden.

Der Aufbau ist dann so:

Story – Kernbotschaft – Story 

Du nimmst also deine Kernbotschaft und verpackst diese in eine schöne, knackige Story. (Wenn du mehr auf Burger stehst, kannst du das natürlich auch „Burger-Methode“ nennen. Merkt man eigentlich, dass es gerade Mittag ist und ich Hunger habe…? Zurück zum Thema.)

Durch die Sandwich-Methode schaffst du es, das Wissen im Kontext zu ändern und eine neue Verknüpfung im Kopf deiner Leser herzustellen.

Kontext macht den Unterschied!

Eigentlich findet man schon alles Wissen irgendwo online. Es macht also wenig Sinn, das Wissen einfach nur weiter zu verbreiten. Dann erzeugst du nur weiteren Daten-Müll.

Aber es macht sehr viel Sinn, den Kontext bzw. den Bezugsrahmen rund um das Wissen zu verändern.

Lass es mich erklären:

Ich war nie ein Mathe-Genie. Jahrelang haben verschiedene Lehrer versucht, mir das dringend notwendige Mathematik-Wissen beizubringen. Und sie sind verzweifelt. Ich bin verzweifelt. Meine Eltern sowieso.

Kurz vor meinem Abitur fand ich einen Nachhilfelehrer, der alles änderte. Er schaffte es wie kein anderer, die Dinge anschaulich, verständlich und bildhaft zu erklären. Er nahm so ein blöde Matheformel und zeigte mir an realen Beispielen, was genau da ich eigentlich berechnete.

Kurz: Er verstand es, mir die Dinge in MEINER verqueren Denkweise beizubringen. Er nahm das Wissen und setze es in einen anderen Kontext – wodurch es erst für mich greifbar und verständlich wurde.

Als ich dann meine Prüfung mit der Note Zwei abschloss, war ich überglücklich und meine Nachhilfelehrer mein Held.

Der Stoff war derselbe. Der Kontext aber ein ganz anderer.

Es kann sehr gut sein, dass dein Leser deine Inhalte schonmal irgendwo anders gesehen oder gelesen haben. Er hat es sich aber vielleicht einfach nicht gemerkt, weil es nicht anschaulich verpackt war.

„Puff“ und weg war das Wissen.

Durch deine Erzählung bekommt er aber einen neuen Bezugspunkt und denkt sich: „Oh, daran habe ich noch gar nicht gedacht.“

Deine Story bildet neue Verknüpfungspunkte in seinem Kopf. Dadurch kann er sich die Inhalte vielleichte ist zum ersten Mal wirklich merken.

Und genau das ist es, was du mit deinen Texten erreichen willst.

Kontext bei Storytelling

3 Tipps, um besser zu schreiben

Viele haben so ihre Probleme mit dem Schreiben. Ganz viele fallen in einen „Wissenschafts-Modus“, sobald sie etwas auf Papier bringen wollen.

Da wird mit Zahlen und Fakten um sich geworfen, damit das ganze auch fachlich korrekt und fundiert ist.

Im normalen Leben würden sie sich niemals so ausdrücken.

Viele Kunden fragen mich nach Tipps, wie man besser schreiben kann. Meine 3 Tipps:

Tipp 1: Schreib, wie du sprichst.
Ja, das benötigt ein wenig Übung. Du musst es dir erst „abtrainieren“ immer total hochgestochen und wissenschaftlich zu schreiben. Manchmal hilft es, wenn du den Text laut vorliest. Wenn du dann stolperst, ändere den Text ab, damit er flüssiger wird.

Tipp 2: Schreib so, dass es dich selbst interessieren würde
Würdest du deinen eigene Text gerne lesen? Würde es dir Freude bereiten? Wärst du neugierig? Schreibst du über Themen, die dich selber begeistern? Wenn es dir so geht, dann bestimmt auch noch anderen.

Kleine Übung: Speichere dir gute Texte ab und analysieren, was genau du daran toll findest. Ist es der Humor? Wortspiele? Besonders anschauliche Beschreibungen? So entwickelst du nach und nach deinen eigenen Schreibstil. 

Tipp 3: Das fiktive Café
Wenn ich texte, stelle ich mir immer vor, dass du mir gerade in einem netten Café gegenübersitzt und wir uns über dein Unternehmen unterhalten. Und gemeinsam daran arbeiten, wie wir dich weiter voranbringen. Die Vorstellung hilft mir sehr dabei, noch echter und authentischer zu schreiben.

Nicht alles ist korrekt, wohlformuliert oder raffiniert. Aber es ist echt. Ich schreibe, wie ich auch spreche.

Meine Erfahrung ist, dass genau diese Art von Texten deutlich mehr Anklang finden. Probiere es einfach mal für dich aus.

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So baust du deine Story auf

Der Anfang 
Du musst beim Storytelling nicht total ausschweifend werden. Manchmal reichen schon ein paar Sätze als Einführung, wie du auf das Thema gekommen bist. Involviere den Leser. Lass ihn mitfühlen und verstehen.

Stell dir vor, dass dir dein Kunde gegenübersitzt und dich etwas zu deinem Fachgebiet fragt. Was erzählst du ihm dann?

Du knallst ihm bestimmt nicht nur die nackten Fakten auf den Tisch, sondern verpackst diese in eine Geschichte.

  • Vielleicht erzählst du von einem ähnlichen Kunden und was diesem geholfen hat?
  • Fällt dir etwas ein, was dir Freunde oder jemand aus deiner Familie erzählt hat?
  • Oder eine Geschichte aus einem Buch, einem Fachbeitrag, einem inspirierender Vortrag?
  • Etwas, was dich ärgert oder begeistert?

Kurz: Gibt es eine Szene aus deinem Alltag oder aus deiner Erinnerung, was den Kern-Inhalt deines Beitrags klarer und verständlicher macht? Kannst du den Kontext ändern? Kannst du es einfacher machen?

Bsp.: „Gestern hatte ich ein Telefonat mit einer Kundin. Sie hat mir erzählt, dass sie in Stresssituationen immer wieder zu ungesundem Essen greift. Ganz automatisch überfallen sie Heißhungerattackten und sie wandelt fast wie ferngesteuert zum Kühlschrank.“

(Tipp: Fang an Notizen zu machen, wenn dir ein Praxis-Beispiel oder eine toll Idee einfällt, wie du etwas anschaulicher vermitteln kannst! So baust du eine Story-Sammlung auf, die sehr wertvoll für dein Marketing ist!)

Die Mitte
Nun leite über in den eigentlichen Hauptteil – das, was du eigentlich mit dem Beitrag mitteilen möchtest. Greif hier auf das Beispiel vom Anfang zurück und helfe deinem Leser, die Verknüpfungen zwischen der Kernbotschaft und der Geschichte am Anfang herzustellen. Je anschaulicher und einfacher, umso besser!

Bsp.: „Bestimmt ist es dir auch schon so ergangen wie meiner Kundin. Gerade in stressigen Zeiten neigen wir dazu, zu ungesundem Essen zu greifen. Das liegt daran, dass unser Körper nach schnelle Kohlenhydraten verlangt, um Energie bereitzustellen…“ (Hier kannst du dann dein Fachwissen einbringen.)

Zum Schluss
Am Ende kannst du nochmal das Fazit ziehen, den Gedanken vom Anfang wieder aufgreifen und zum Abschluss bringen.

Bsp.: „Nun weisst du, was du tun musst, um diesen Heißhungerattackten vorzubeugen. Wenn du darauf achtest, wirst du nie wieder mit glasigen Augen vor dem Kühlschrank stehen, sondern hast statt dessen Nahrung, die dir lange Energie auch in stressigen Zeiten liefert.“  

Fazit

Du bist jetzt am Ende dieses Beitrags angekommen. Und der ist nicht gerade kurz geraten.

Welche Inhalte hast du dir gemerkt? 

  • Die Story mit meinem Mathe-Nachhilfelehrer?
  • Die mit dem Löwen?
  • Erinnerst du dich an das Sandwich?
  • Oder an das imaginäre Café, in dem du mit deinem Kunden sitzt?

Im ganzen Text gab es keinen Helden, keine ausgefallene Story – sondern nur ein paar anschauliche Beispiele.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen Texten! Wenn du Fragen hast freue ich mich auf deinen Kommentar!

Bleibt einzigartig!

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